Deutsche Tageszeitung - Leichte Lockerung von Corona-Lockdown im neuseeländischen Auckland

Leichte Lockerung von Corona-Lockdown im neuseeländischen Auckland


Leichte Lockerung von Corona-Lockdown im neuseeländischen Auckland
Leichte Lockerung von Corona-Lockdown im neuseeländischen Auckland / Foto: ©

Nach wochenlangem hartem Corona-Lockdown in Auckland hat Neuseelands Regierungschefin Jacinda Arden am Montag Lockerungen für die größte Stadt des Landes angekündigt. Ab Mittwoch sollen dort demnach Treffen von bis zu zehn Menschen im Freien wieder erlaubt sein. Ardern räumte ein, dass es trotz strikter Restriktionen nicht gelungen sei, die Zahl der Neuinfektionen in Auckland auf null zurückzufahren, wie es die Null-Covid-Strategie der Regierung vorsah.

Textgröße ändern:

Die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus habe sich als "Wendepunkt" erwiesen, sagte Ardern dazu. "Selbst mit den langfristigen Beschränkungen, die wir hatten, haben wir offensichtlich nicht die Null erreicht", fügte sie mit Blick auf die Corona-Infektionszahlen in der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Auckland hinzu.

Ardern sagte, ihre Regierung werde die Null-Covid-Strategie nicht unmittelbar aufgeben. Sie werde aber die Beschränkungen in Auckland leicht lockern, auch wenn die Zahl der neuen Corona-Fälle nicht zurückgegangen sei.

Die Premierministerin fügte hinzu, dieses veränderte Vorgehen sei erst durch die deutliche Steigerung der Impfquote möglich geworden. Die Ausmerzung des Coronavirus sei geboten gewesen, als Neuseeland noch keine Corona-Impfstoffe gehabt habe. "Jetzt haben wir sie, also können wir damit beginnen, die Art und Weise, wie wir die Dinge tun, zu ändern."

Auckland bleibt demnach bis auf Weiteres weitgehend abgeriegelt. Ab Mittwoch sollen in Neuseelands einwohnerreichsten Stadt Treffen draußen mit bis zu zehn Menschen aber wieder erlaubt sein. Jede Woche will die Regierung nun weitere Lockerungen prüfen.

In den kommenden Wochen könnten also weitere Geschäfte und Schulen wieder öffnen. Ende September hatten bereits einige Geschäfte wie Restaurants mit Lieferdienst wieder geöffnet.

Die neuseeländische Oppositionsführerin Judith Collins kritisierte Arderns Corona-Strategie. Statt eine schlüssige Strategie als Ersatz für den Null-Covid-Ansatz zu entwickeln, habe die Regierungschefin lediglich eine "vage Wunschliste" vorgelegt.

Neuseeland hatte Mitte August einen landesweiten Lockdown verhängt, um einen Ausbruch der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen. Nach drei Wochen wurden die Beschränkungen im Rest des Landes weitgehend wieder aufgehoben, weil sich herausstellte, dass sich der Ausbruch auf Auckland beschränkte. Dort hatten am Wochenende 2000 Menschen bei einer ungenehmigten Demonstration gegen die Verlängerung des Lockdowns protestiert.

Neuseeland ist seit Beginn der Pandemie weitgehend vom Rest der Welt abgeschottet. Bis zu dem Delta-Ausbruch im August war das Leben der Neuseeländer monatelang beinahe normal. Der Inselstaat galt daher weltweit als Vorbild im Kampf gegen Corona. In dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 27 Todesfälle durch Covid-19.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Menschenrechtsgericht: Entzug der Staatsbürgerschaft wegen Terrorismus ist rechtens

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat am Donnerstag entschieden, dass der Entzug der Staatsbürgerschaft zweier wegen Terrorismus verurteilter Belgier keinen Verstoß gegen deren Rechte darstellt. Da terroristische Gewalt "eine schwerwiegende Bedrohung der Menschenrechte" darstelle, sei das Vorgehen des belgischen Staats legitim, urteilten die Richterinnen und Richter am Donnerstag in Straßburg. Da es sich um Doppelstaatler handle, seien sie auch nicht staatenlos geworden.

Geldstrafe wegen fahrlässiger Tötung nach Unfall mit zwei Toten in Berlin

Nach einem Verkehrsunfall mit zwei Toten hat das Amtsgericht Berlin-Tiergarten einen 27-Jährigen wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 6300 Euro verurteilt. Zudem wurde er wegen fahrlässiger Körperverletzung schuldig gesprochen, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, als Autofahrer im August 2022 im Ortsteil Niederschöneweide einen Unfall verursacht zu haben, bei dem zwei Menschen starben.

Neuneinhalb Jahre Haft für Totschlag an Sexualpartner in Berlin

Das Landgericht Berlin hat einen 35-Jährigen wegen Totschlags an einem Sexualpartner zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Schuldig gesprochen wurde er darüber hinaus wegen räuberischer Erpressung und Körperverletzung, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass Artur W. im November 2023 einen anderen Mann in dessen Wohnung im Ortsteil Marzahn getötet hatte.

Bundesverwaltungsgericht: Kein Verweis für Lehrerin nach Buchungsfehler bei Bezügen

Beamte müssen bei großen beruflichen Veränderungen die Höhe ihrer Besoldung prüfen. Tun sie das nicht, kann das aber nur dann disziplinarrechtlich geahndet werden, wenn sie vorsätzlich handeln, wie das Bundesverwaltungsgericht am Donnerstag in Leipzig erklärte. Es gab einer Lehrerin aus Schleswig-Holstein Recht. (Az. 2 C 3.24)

Textgröße ändern: