Deutsche Tageszeitung - Behörden kämpfen gegen Ölpest an Kaliforniens Küste

Behörden kämpfen gegen Ölpest an Kaliforniens Küste


Behörden kämpfen gegen Ölpest an Kaliforniens Küste
Behörden kämpfen gegen Ölpest an Kaliforniens Küste / Foto: ©

Nach dem Auslaufen von hunderttausenden Litern Rohöl aus einer Pipeline kämpft der US-Bundesstaat Kalifornien gegen eine verheerende Ölpest. Während an Stränden südlich der Millionenmetropole Los Angeles mit Öl verklebte Fische und Vögel angespült wurden, versuchten Einsatzkräfte am Montag weiterhin den Ölteppich einzudämmen. Die Stadtverwaltung von Huntington Beach sprach von einer "Umweltkatastrophe".

Textgröße ändern:

Bürgermeisterin Kim Carr warnte, Strände könnten über Wochen oder gar Monate gesperrt bleiben. "Teile unserer Küste sind komplett mit Öl bedeckt."

Auf einer Länge von mehr als 15 Kilometern wurde die Küste für Besucher gesperrt, das Fischen wurde verboten. Anwohner wurden aufgerufen, mit Öl verschmierte Tiere nicht anzufassen oder zu retten, sondern die Behörden zu verständigen. Spezialisten patrouillierten bereits an den Stränden, um ölverschmierte Tieren zu finden.

Das Öl breitet sich nach Angaben der Küstenwache seit Samstagmorgen aus. Aus der Pipeline, die mit einer Bohrinsel verbunden ist, sind mehr als 570.000 Liter Rohöl ausgelaufen. Bislang konnten laut der Küstenwache nur rund drei Prozent des mehr als zehn Kilometer langen Ölteppichs eingefangen werden.

Nach Angaben der Stadtverwaltung von Huntington Beach ist für das Auslaufen des Erdöls das Unternehmen Beta Offshore verantwortlich, eine Tochter des in Texas ansässigen Erdölkonzerns Amplify Energy. "Wir werden daran arbeiten sicherzustellen, dass die Amplify Energy Corporation alles ihr Mögliche tut, um diese Umweltkatastrophe zu korrigieren", erklärte die Stadtverwaltung.

Amplify Energy erklärte am Montag, als Vorsichtsmaßnahme seien alle Produktions- und Pipeline-Aktivitäten in dem Gebiet vorübergehend gestoppt worden. Das Unternehmen habe einen Tauchroboter entsandt, um das Leck zu finden. Medienberichten zufolge trat das Erdöl nahe einer 1980 gebauten Förderplattform mit dem Namen Elly an die Meeresoberfläche. Es handelt sich um eine von 23 Erdöl- und Erdgas-Bohrinseln in Bundesgewässern vor der Küste Kaliforniens.

Die Ölpest sorgte in dem Westküstenstaat für neue Kritik an der Offshore-Erdölförderung. Der Vorfall sei "so tragisch wie vermeidbar", sagte der demokratische Abgeordnete Alan Lowenthal. "Diese Umweltkatastrophe macht die einfache Tatsache deutlich, dass wo gebohrt wird auch (Erdöl) ausläuft." Der Ölteppich sei nicht nur verheerend für Meerestiere und das Ökosystem, sondern auch für die Gemeinden, die von Fischerei, Tourismus und Erholung leben.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Wohnhaus in Den Haag nach Explosion teilweise eingestürzt

In Den Haag ist ein dreistöckiges Wohnhaus nach einer Explosion teilweise eingestürzt. Einsatzkräfte suchten am Samstagmorgen in der niederländischen Großstadt in den Trümmern nach möglichen Toten und Überlebenden, wie die Feuerwehr mitteilte. Vier Verletzte seien in Krankenhäuser eingeliefert worden.

Notre-Dame-Wiedereröffnung: Trump trifft zu Besuch in Paris ein

Der designierte US-Präsident Donald Trump ist zu einem Besuch in Paris anlässlich der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame eingetroffen. Trump sei um kurz vor 07.00 Uhr an Bord eines Privatflugzeugs am Flughafen Orly gelandet, verlautete aus Kreisen des Flughafenbetreibers. Trump fuhr danach umgehend zur US-Botschaft.

Frisch restaurierte Pariser Kathedrale Notre-Dame öffnet nach Brand von 2019 wieder

Gut fünf Jahre nach einem Großbrand öffnet die aufwändig restaurierte Pariser Kathedrale Notre-Dame am Samstag ihre Pforten. Zur Feier der Wiedereröffnung der gotischen Kirche werden mehr als 35 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der designierte US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Hunderttausende unversteuerte Zigaretten bei Durchsuchungen beschlagnahmt

Bei mehreren Durchsuchungen wegen gewerbsmäßiger Steuerhehlerei haben Ermittler in Niedersachsen rund 730.000 Stück unversteuerte Zigaretten beschlagnahmt. Der Steuerschaden wurde auf mehr als 144.000 Euro geschätzt, wie das Zollfahndungsamt Hannover am Freitag mitteilte. Beim Hauptverdächtigen, einem 45-Jährigen aus Bremen, wurden rund 50.000 unversteuerte Zigaretten gefunden. Insgesamt wird in dem Komplex gegen sieben Beschuldigte ermittelt.

Textgröße ändern: