Deutsche Tageszeitung - Gullydeckel auf Autobahn bei Hildesheim geworfen: Mehrjährige Jugendstrafen

Gullydeckel auf Autobahn bei Hildesheim geworfen: Mehrjährige Jugendstrafen


Gullydeckel auf Autobahn bei Hildesheim geworfen: Mehrjährige Jugendstrafen
Gullydeckel auf Autobahn bei Hildesheim geworfen: Mehrjährige Jugendstrafen / Foto: © AFP/Archiv

Mehr als ein Jahr nach zwei Gullydeckelwürfen auf die Autobahn 7 in Niedersachsen hat das Landgericht Hildesheim zwei Angeklagte zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Das Gericht sprach die Männer am Montag unter anderem des versuchten Mordes schuldig und verhängte gegen einen 19-Jährigen eine Jugendstrafe von sechs Jahren und drei Monaten. Ein 22-Jähriger erhielt eine Jugendstrafe von fünf Jahren.

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Ein weiterer 19 Jahre alter Angeklagter wurde wegen Beihilfe zum versuchten Mord zu eine zweijährigen Jugendstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Verurteilt wurden alle drei auch in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.

Dem 22-Jährigen wurde außerdem für zwei Jahre die Fahrerlaubnis entzogen. Der Erlös von 6200 Euro aus der Versteigerung des Autos des Angeklagten wird eingezogen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Sowohl die Hauptverhandlung als auch Urteilsverkündung waren nicht öffentlich. Die beiden zu Freiheitsstrafen verurteilten Angeklagten befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft.

Laut Anklage sollen die zwei Hauptbeschuldigten im August vergangenen Jahres nachts jeweils einen schweren Kanaldeckel von einer Brücke über die A7 bei Hildesheim geworfen haben. Eines der Geschosse durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos, die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Der zweite Deckel schlug auf der Fahrbahn auf und beschädigte Autos, die darüber fuhren. Dem Mitangeklagten wird vorgeworfen, die Haupttäter dabei begleitet zu haben.

Die Ermittlungen in dem Fall dauerten monatelang. Zunächst war ein in der Nähe wohnender 50-Jähriger als Verdächtiger betrachtet worden, er saß zeitweise in Untersuchungshaft. Bei weiteren Untersuchungen stellte sich später heraus, dass er nicht der Täter war.

Im April wurden dann die beiden jungen Hauptverdächtigen festgenommen. Nach damaligen Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft führte unter anderem das bei der Tat verwendete Auto auf ihre Spur. Das Fahrzeug war sowohl am Ort des Geschehens als auch beim vorangegangenen Diebstahl der Gullydeckel gesehen worden.

(V.Sørensen--DTZ)

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