Deutsche Tageszeitung - Justizministerkonferenz fordert besseren Schutz von Bundesverfassungsgericht

Justizministerkonferenz fordert besseren Schutz von Bundesverfassungsgericht


Justizministerkonferenz fordert besseren Schutz von Bundesverfassungsgericht
Justizministerkonferenz fordert besseren Schutz von Bundesverfassungsgericht / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Die Justizministerinnen und Justizminister der Länder haben sich bei ihrer Konferenz in Hannover für eine bessere Absicherung des Bundesverfassungsgerichts vor Verfassungsfeinden ausgesprochen. Es seien "entscheidende Weichen für einen stärkeren Schutz des Bundesverfassungsgerichts gestellt" worden, erklärte die niedersächsische Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) am Donnerstag nach Abschluss des Treffens. Dies sende "ein klares Signal nach außen und an alle Verfassungsfeinde".

Textgröße ändern:

"Wir müssen gemeinsam eine mögliche Schwächung des Rechtsstaats verhindern", erklärte Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). Die Konferenz halte es für "dringend geboten", weitere Regelungen zum Verfassungsgericht im Grundgesetz zu verankern. Besonders solle geprüft werden, die Zweidrittelmehrheit für die Wahl der Richterinnen und Richter ins Grundgesetz zu schreiben.

Auch über einen Ausgleichsmechanismus für Wahlblockaden sowie die Frage, ob Änderungen des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes die Zustimmung des Bundesrats erfordern sollen, wollen die Justizminister demnach mit dem Bund sprechen. "Ich hoffe, dass die Beratungen auf Bundesebene hier nun entsprechend und rasch voranschreiten", erklärte Bremens Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD).

In einer ersten Reaktion forderte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbunds, Sven Rebehn: "Bund und Länder sollten sich rasch auf gemeinsame Vorschläge einigen, um das Bundesverfassungsgericht bestmöglich gegen politische Durchgriffe und gezielte Blockaden abzusichern."

Vor dem Hintergrund des Erstarkens der AfD wird seit Monaten darüber diskutiert, wie die Justiz, insbesondere das Bundesverfassungsgericht, vor möglicher Einflussnahme geschützt werden kann. Bisher kann das Gesetz über das Gericht mit einfacher Bundestagsmehrheit geändert werden. Für eine Grundgesetzänderung ist hingegen eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte Ende Mai der "Rheinischen Post", dass er bis Ende des Jahres mit einer Grundgesetzänderung zum Schutz des Bundesverfassungsgerichts vor Einflussnahme rechne. Die Gespräche zwischen Koalition und Union dazu verliefen "seriös und vertrauensvoll".

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Brand von Theaterlager mit hohem Millionenschaden: Anklage gegen Obdachlosen in Ulm

Wegen eines Brands im Lager des Ulmer Theaters mit einem Schaden von 13 Millionen Euro hat die Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt Anklage gegen einen Obdachlosen erhoben. Dem 42-Jährigen wird Brandstiftung vorgeworfen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Er soll demnach in der Nacht zum 25. Juni in dem Lager am Ulmer Bahnhof absichtlich an mehreren Stellen Feuer entfacht gelegt haben.

Erdölpipeline nach Havarie wieder in Betrieb gegangen

Nach der Havarie an einer Erdölpipeline nahe der PCK-Raffinerie in Brandenburg hat die betroffene Pipeline wieder den Betrieb aufgenommen. Der Betrieb sei bereits am Samstagabend nach bis dahin 80 Stunden Ausfall wieder aufgenommen worden, teilte PCK am Montagabend in Schwedt mit. Während und nach der Inbetriebnahme habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

An Heiligabend gibt es in Deutschland im Durchschnitt 1470 Geburten

Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage sind die statistisch geburtenschwächsten Tage in Deutschland. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre kamen an Heiligabend, dem 24. Dezember, nur 1470 Babys in Deutschland zur Welt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.

Nach Anschlag in Sydney: Australiens Premier besucht Helden von Bondi Beach im Krankenhaus

Er gilt als der "Held" von Bondi Beach: Der Mann, der einem der Angreifer des tödlichen Anschlags auf eine jüdische Feier an Sydneys berühmtem Strand die Waffe entrissen hat, ist von Australiens Premierminister Anthony Albanese im Krankenhaus besucht worden. Die Tapferkeit von Ahmed al-Ahmed sei eine "Inspiration für alle Australier", sagte Albanese am Dienstag an dessen Krankenhausbett in Sydney. In einem Moment, in dem das Böse am Werk gewesen sei, "strahlt er als Beispiel für die Stärke der Menschlichkeit".

Textgröße ändern: