Deutsche Tageszeitung - Internationale Medien fordern von Israel freien Zugang zum Gazastreifen

Internationale Medien fordern von Israel freien Zugang zum Gazastreifen


Internationale Medien fordern von Israel freien Zugang zum Gazastreifen
Internationale Medien fordern von Israel freien Zugang zum Gazastreifen / Foto: © POOL/AFP

Mehr als 60 internationale Medienorganisationen haben in einem gemeinsamen Schreiben an die israelische Regierung einen freien Zugang für Journalisten zum Gazastreifen gefordert. In dem am Donnerstag veröffentlichten Brief verlangen sie, dass die von den israelischen Behörden für ausländische Medien verhängten Restriktionen in dem Palästinensergebiet "unverzüglich" aufgehoben werden.

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Zu den 64 Unterzeichnern gehören große Medienorganisationen wie der US-Nachrichtensender CNN, die US-Zeitungen "New York Times" und "Washington Post", die britische Rundfunkanstalt BBC sowie die Nachrichtenagenturen Agence France-Presse (AFP) und Associated Press (AP).

Die Unterzeichner beklagen, dass neun Monate nach Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und der israelischen Armee internationale Medien keinen Zugang zum Gazastreifen hätten, mit Ausnahme seltener von der israelischen Armee organisierter und begleiteter Reisen.

Den ausländischen Medien müsse wieder ein "unabhängiger Zugang" zu dem Gebiet gewährt werden, heißt es in dem Schreiben. Die Verbannung ausländischer Reporter aus dem Gazastreifen bürde den dort ausharrenden örtlichen Journalisten eine "unmögliche und unzumutbare" Last in der Berichterstattung über den Krieg auf.

Die Unterzeichner appellierten an die israelische Regierung, die Pressefreiheit zu wahren und ihre Verpflichtungen zum Schutz von "Journalisten als Zivilisten" zu erfüllen.

Das Schreiben war unter Koordination durch das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zustandegekommen. Nach Angaben dieser Nichtregierungsorganisation wurden bereits mehr als 100 Journalisten im Gazakrieg getötet, womit er einer der bislang blutigsten Konflikte für die Medien ist. Die noch im Gazastreifen tätigen Journalisten "arbeiten in Zuständen äußerster Entbehrung", erklärte das CPJ.

Der Gazakrieg war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben 1195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 38.340 Menschen getötet.

(M.Travkina--DTZ)

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