Deutsche Tageszeitung - Vier Jahre nach Protesten in Belarus: Lukaschenko begnadigt 30 Verurteilte

Vier Jahre nach Protesten in Belarus: Lukaschenko begnadigt 30 Verurteilte


Vier Jahre nach Protesten in Belarus: Lukaschenko begnadigt 30 Verurteilte
Vier Jahre nach Protesten in Belarus: Lukaschenko begnadigt 30 Verurteilte / Foto: © AFP/Archiv

Rund vier Jahre nach der gewaltsamen Niederschlagung von Massenprotesten gegen seine umstrittene Wiederwahl hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko 30 Menschen begnadigt, die im Zuge der Proteste verurteilt worden waren. Wie Lukaschenkos Büro am Mittwoch mitteilte, wurde sieben Frauen und 23 Männern ihre Strafe erlassen. Der Schritt sei eine "humane Geste gegenüber diesen Menschen". Die meisten von ihnen sind demnach Eltern von minderjährigen Kindern.

Textgröße ändern:

Die Begnadigten hätten "einen Antrag auf Begnadigung gestellt, ihre Schuld eingestanden, aufrichtig Buße getan und versprochen, ein gesetzestreues Leben zu führen", hieß es vom Präsidialamt am Mittwoch weiter. Lukaschenko, der das Land seit 1994 mit harter Hand regiert, hatte bereits Mitte August 30 Gefangene begnadigt, die nach offiziellen Angaben an "schweren Krankheiten" oder Altersgebrechen litten und die ebenfalls wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen verurteilt worden waren.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wjasna wurden zudem im Juli 20 weitere Menschen nach Verbüßung ihrer Haftstrafen freigelassen und 18 weitere "begnadigt oder ausgetauscht". Dennoch gebe es in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land noch immer mehr als 1300 politische Gefangene; tausende weitere Menschen haben demnach das Land verlassen.

Lukaschenko hatte die pro-demokratischen Proteste gegen seine Wiederwahl im August 2020 gewaltsam niederschlagen lassen, die Opposition wird seitdem massiv unterdrückt.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Bayern: Betrüger erbeuten Gold in Wert von mehr als hunderttausend Euro von Rentner

In Bayern ist ein 80-Jähriger von Trickbetrügern um Gold im Wert von mehr als hunderttausend Euro betrogen worden. Ein Anrufer gab sich gegenüber dem Rentner als Polizist aus, wie die Polizei in Ingolstadt am Montag mitteilte. Dabei warnte der Betrüger den 80-Jährigen vor vermeintlichen Einbrüchen in der Region.

Teilnehmer von Bauernprotest in Niedersachsen angefahren: Haftstrafe rechtskräftig

Weil er bei einem Bauernprotest mit seinem Auto absichtlich eine Blockade durchbrach und einen Teilnehmer anfuhr, muss ein Mann aus Niedersachsen ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe bestätigte nach Angaben vom Montag das Urteil des Landgerichts Oldenburg vom Dezember. Es hatte den damals 46-Jährigen wegen versuchten Totschlags schuldig gesprochen. (Az. 4 StR 136/25)

Tödlicher Arbeitsunfall: 61-Jähriger stirbt bei Kollision zweier Gabelstapler

Ein 61-jähriger Arbeiter ist bei einer Kollision zweier Gabelstapler auf einem Firmengelände in Baden-Württemberg ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Heilbronn am Montag mitteilte, stand der 61-Jährige während des Zusammenstoßes auf einem der Gabelstapler. Der Mann wurde bei der Kollision so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb.

Nach Freispruch: Brigitte Macron geht weiter gerichtlich gegen Youtuberinnen vor

Nach dem Freispruch für zwei Frauen, die falsche Gerüchte über eine angebliche Transidentität von Frankreichs Präsidentengattin verbreitet hatten, will Brigitte Macron weiter gerichtlich gegen die Youtuberinnen vorgehen. Die Ehefrau von Präsident Emmanuel Macron und ihr Bruder haben in dem Verfahren das Kassationsgericht angerufen, wie ihr Anwalt Jean Ennochi am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigte.

Textgröße ändern: