Deutsche Tageszeitung - Iranischer General in USA wegen Mordkomplotts gegen US-iranische Aktivistin angeklagt

Iranischer General in USA wegen Mordkomplotts gegen US-iranische Aktivistin angeklagt


Iranischer General in USA wegen Mordkomplotts gegen US-iranische Aktivistin angeklagt
Iranischer General in USA wegen Mordkomplotts gegen US-iranische Aktivistin angeklagt / Foto: © AFP/Archiv

Die US-Justizbehörden haben mehrere Iraner in Abwesenheit wegen eines Mordkomplotts gegen eine US-iranische Menschenrechtsaktivistin angeklagt, darunter einen General der berüchtigten iranischen Revolutionsgarden. Das Justizministerium habe acht Verdächtige wegen ihrer Versuche angeklagt, "eine US-Bürgerin wegen ihrer Kritik am iranischen Regime zum Schweigen zu bringen und zu töten", sagte Justizminister Merrick Garland am Dienstag. Darunter sei auch ein iranischer Militärbeamter.

Textgröße ändern:

"Wir werden nicht hinnehmen, dass ein autoritäres Regime wie der Iran versucht, die jedem Amerikaner garantierten Grundrechte zu untergraben", erklärte Garland.

Die Anklage richtet sich demnach gegen Ruhollah Bazghandi, einen Brigadegeneral der iranischen Revolutionsgarden und ehemaligen Geheimdienstoffizier. Bei drei weiteren Angeklagten mit "Verbindungen zur iranischen Regierung" handelt es sich demnach um die Iraner Hadsch Taher, Hossein Sedighi und Sejed Mohammad Forusan. Keiner von ihnen befindet sich in US-Gewahrsam. Ihr Aufenthaltsort wird im Iran vermutet. Den Männern werden Verschwörung zum Auftragsmord und Geldwäsche zur Last gelegt.

Die Zielperson des mutmaßlichen Attentats wurde in den freigegebenen Gerichtsdokumenten zwar nicht explizit genannt, sie wurde jedoch weithin als die in New York lebende Menschenrechtsaktivistin Masih Alinejad identifiziert. Alinejad ist bekannt für ihre Kritik an der Führung in Teheran. Sie ermutigt iranische Frauen seit Jahren dazu, ihr Kopftuch abzunehmen. Iranische Behörden werfen ihr vor, "Hass zu verbreiten".

Die iranischstämmige US-Journalistin äußerte sich im Onlinedienst X zu den Anklagen. Der mutmaßliche Plan, sie zu töten, sei eine "deutliche Erinnerung daran, wie brutal das islamische Regime vorgeht, um Dissidenten zum Schweigen zu bringen, selbst solche weit jenseits der Grenzen des Iran", schrieb Alinejad.

Zuvor waren bereits vier Mitglieder einer osteuropäischen Verbrecherbande mit Verbindungen zum Iran wegen ihrer Beteiligung an dem vom Iran unterstützten Plan zur Ermordung der regierungskritischen Journalistin verhaftet worden. Diese Gruppe habe aber "nicht allein gehandelt", sagte US-Staatsanwalt Damian Williams.

Nun würden ihre iranischen Auftraggeber "zur Rechenschaft" gezogen, darunter ein "Brigadegeneral des Korps der Islamischen Revolutionsgarden". Sie würden beschuldigt, "das Mordkomplott organisiert zu haben". Nach Angaben des Justizministeriums wurden die Mitglieder der osteuropäischen Verbrecherbande von Bazghandi und den anderen Mitgliedern seines Netzwerks mit der Ermordung Alinejads "beauftragt".

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Brand von Theaterlager mit hohem Millionenschaden: Anklage gegen Obdachlosen in Ulm

Wegen eines Brands im Lager des Ulmer Theaters mit einem Schaden von 13 Millionen Euro hat die Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt Anklage gegen einen Obdachlosen erhoben. Dem 42-Jährigen wird Brandstiftung vorgeworfen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Er soll demnach in der Nacht zum 25. Juni in dem Lager am Ulmer Bahnhof absichtlich an mehreren Stellen Feuer entfacht gelegt haben.

Erdölpipeline nach Havarie wieder in Betrieb gegangen

Nach der Havarie an einer Erdölpipeline nahe der PCK-Raffinerie in Brandenburg hat die betroffene Pipeline wieder den Betrieb aufgenommen. Der Betrieb sei bereits am Samstagabend nach bis dahin 80 Stunden Ausfall wieder aufgenommen worden, teilte PCK am Montagabend in Schwedt mit. Während und nach der Inbetriebnahme habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

An Heiligabend gibt es in Deutschland im Durchschnitt 1470 Geburten

Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage sind die statistisch geburtenschwächsten Tage in Deutschland. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre kamen an Heiligabend, dem 24. Dezember, nur 1470 Babys in Deutschland zur Welt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.

Nach Anschlag in Sydney: Australiens Premier besucht Helden von Bondi Beach im Krankenhaus

Er gilt als der "Held" von Bondi Beach: Der Mann, der einem der Angreifer des tödlichen Anschlags auf eine jüdische Feier an Sydneys berühmtem Strand die Waffe entrissen hat, ist von Australiens Premierminister Anthony Albanese im Krankenhaus besucht worden. Die Tapferkeit von Ahmed al-Ahmed sei eine "Inspiration für alle Australier", sagte Albanese am Dienstag an dessen Krankenhausbett in Sydney. In einem Moment, in dem das Böse am Werk gewesen sei, "strahlt er als Beispiel für die Stärke der Menschlichkeit".

Textgröße ändern: