Deutsche Tageszeitung - Ombudsfrau: Kritik an EU-Migrationspakt mit Tunesien

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Ombudsfrau: Kritik an EU-Migrationspakt mit Tunesien


Ombudsfrau: Kritik an EU-Migrationspakt mit Tunesien
Ombudsfrau: Kritik an EU-Migrationspakt mit Tunesien / Foto: © TUNISIAN PRESIDENCY/AFP

Die europäische Bürgerbeauftragte Emily O'Reilly hat sich besorgt über den EU-Migrationspakt mit Tunesien gezeigt. Die Ombudsfrau kritisierte in einem am Mittwoch vorgelegten Bericht den "Mangel öffentlich verfügbarer Informationen" über das Abkommen von 2023. O'Reilly bemängelte vor allem, dass die EU-Kommission eine vorläufige Risikobewertung zu möglichen Menschenrechtsverstößen nicht offengelegt hatte.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die EU und Tunesien hatten das Migrations- und Partnerschaftsabkommen im Juli 2023 nach einem Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vereinbart. Es sieht 105 Millionen Euro für den Grenzschutz in Tunesien vor, unter anderem für die Küstenwache und die Abschiebung von Migranten in ihre Heimatländer. Zudem stellte die EU Tunesien rund 150 Millionen Euro an Wirtschaftshilfen in Aussicht.

Ombudsfrau O'Reilly sprach von "zutiefst verstörenden Berichten" über Menschenrechtsverstöße in Tunesien. Die EU-Kommission müsse deshalb klarer festlegen, in welchen Fällen die Mittel gekürzt würden. Medienberichten zufolge sollen Asylsuchende von tunesischen Behörden in Wüstengebieten ausgesetzt worden sein. Auch von Gewalt gegen Migranten und sexuellen Übergriffen ist die Rede.

Die italienische Regierung feiert den Migrationspakt als Erfolg. Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex ging die Zahl der illegalen Grenzübertritte über die zentrale Mittelmeerroute in den ersten neun Monaten des Jahres um 64 Prozent zurück. Die EU schloss im Frühjahr ein ähnliches Abkommen mit Ägypten und plant ein weiteres mit Marokko.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Bericht: Bundesregierung bietet Afghanen Geld für Verzicht auf Einreise

Die Bundesregierung bietet afghanischen Staatsbürgern, die im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms eigentlich nach Deutschland kommen sollten, offenbar Geld und Sachleistungen im Gegenzug für den Verzicht auf eine Einreise an. Wie die "Welt" und das ARD-Hauptstadtstudio am Dienstag berichteten, werden Betroffene in Pakistan derzeit darüber informiert, dass sie eine finanzielle Unterstützung erhalten können – unter der Bedingung, dass sie das Aufnahmeverfahren freiwillig verlassen. Ziel sei es, das seit Monaten festgefahrene Programm zu entlasten.

Arbeiter in Baden-Württemberg von tonnenschwerer Maschine getroffen und getötet

Im baden-württembergischen Sulzfeld ist ein Arbeiter von einer umkippenden Maschine getroffen und tödlich verletzt worden. Der 34-jährige Mitarbeiter einer Industriefirma wollte die mehrere Tonnen schwere Maschine am Dienstagmittag mit einem Kollegen zur Entsorgung aus dem Firmengebäude schaffen, wie die Polizei in Karlsruhe mitteilte.

Bayern: Polizei findet mehr als 300 Waffen in Haus von Verstorbenem

Im Haus eines Verstorbenen in Augsburg hat die Polizei mehr als 300 Waffen oder Waffenteile gefunden. Für mehr als die Hälfte dieser Waffen hatte der Mann offenbar keine Erlaubnis, wie das Polizeipräsidium in Augsburg am Dienstag mitteilte. Der Mann hortete im Haus außerdem eine große Menge Munition sowie Sprengstoffe, Zünder und ähnliche Dinge. Die Hintergründe waren noch unklar.

Sex bei Tempo 140 auf Autobahn: Polizei stoppt Pärchen in Nordrhein-Westfalen

Sexuelle Aktivitäten eines Pärchens bei 140 Stundenkilometern auf einer Autobahn haben in Nordrhein-Westfalen die Polizei auf den Plan gerufen. Nach einem Zeugenhinweis war das Auto des Paars auf der A1 "mit unsicherer Fahrweise" unterwegs, wie die Polizei in Münster am Dienstag mitteilte. Der Wagen drohte demnach am Montag immer wieder, von der Fahrbahn abzukommen. Ein Lastwagen musste dabei auf den Standstreifen ausweichen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild