Deutsche Tageszeitung - Thüringer AfD scheitert mit Strafanzeigen gegen Verfassungsrichter

Thüringer AfD scheitert mit Strafanzeigen gegen Verfassungsrichter


Thüringer AfD scheitert mit Strafanzeigen gegen Verfassungsrichter
Thüringer AfD scheitert mit Strafanzeigen gegen Verfassungsrichter / Foto: © AFP/Archiv

Die Thüringer AfD ist mit Strafanzeigen gegen zwei Richter des Verfassungsgerichtshofs in Weimar gescheitert. Die Staatsanwaltschaft Erfurt lehnte am Montag die Aufnahme von Ermittlungen gegen die beiden Verfassungsrichter ab. Die AfD hatte ihnen Rechtsbeugung im Zusammenhang mit einem eskalierten Streit über die Wahl des Thüringer Landtagspräsidenten vorgeworfen.

Textgröße ändern:

Zwischen der AfD um deren Alterspräsident Jürgen Treutler und den Fraktionen von CDU, BSW, Linkspartei und SPD war in der konstituierenden Sitzung des Parlaments Ende September ein Streit über eine Änderung der Geschäftsordnung entbrannt, welche die Wahl des Landtagspräsidenten betraf. Treutler, der als Alterspräsident die erste Sitzung leitete, weigerte sich zunächst, Anträge und Abstimmungen aus dem Plenum zuzulassen.

Der Thüringer Verfassungsgerichtshof verpflichtete den AfD-Politiker auf Antrag der CDU-Fraktion allerdings, über den Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung schon vor der Wahl des Landtagspräsidenten abstimmen zu lassen. Das geschah dann auch am Folgetag.

Die AfD hielt den an der Entscheidung beteiligten Thüringer Verfassungsrichter Jörg Geibert für befangen, weil sein Sohn Mitglied in der CDU-Fraktion ist. Zudem hätte der Präsident des Thüringer Verfassungsgerichtshofs, Klaus von der Weiden, nach Ansicht der Partei von Amts wegen die Befangenheit prüfen müssen. Die AfD stellte deshalb Strafanzeigen.

Die Staatsanwaltschaft sieht hingegen keinen Anlass für ein Ermittlungsverfahren, weil kein Anfangsverdacht wegen Rechtsbeugung bestehe. Zur Erfüllung des Tatbestandes sei ein elementarer Verstoß gegen die Rechtspflege erforderlich. Demnach muss sich der Täter bewusst und in schwerwiegender Weise von Recht und Gesetz entfernen, so dass seine Entscheidung von den gesetzlichen Vorschriften nicht mehr getragen wird und sie mithin willkürlich erscheint. Dafür gibt es der Staatsanwaltschaft zufolge keinerlei Anhaltspunkte.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Horrorfahrt von Lkw in NRW: 18 Verletzte - ein Mensch in Lebensgefahr

Ein vermutlich alkoholisierter Lkw-Fahrer im psychischen Ausnahmezustand hat bei einer Horrorfahrt über mehrere Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl an Unfällen verursacht. 18 Verkehrsteilnehmer wurden dabei verletzt, davon befindet sich einer in Lebensgefahr, wie die Düsseldorfer Polizei am Sonntag mitteilte. Insgesamt seien rund fünfzig Fahrzeuge beteiligt gewesen.

Festnahmen im Kosovo nach Explosion an Versorgungskanal - Serbien bestreitet Beteiligung

Nach einer folgenschweren Explosion an einem für die Energieversorgung wichtigen Kanal im Kosovo sind mehrere Menschen festgenommen worden. Die Behörden hätten mehrere Verdächtige gefasst, sagte Kosovos Regierungschef Albin Kurti am Samstag bei einem Besuch am Ort der Explosion im Norden des Landes. Das Nachbarland Serbien wies jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück. Die Europäische Union sprach von einem "Terrorangriff", auch Deutschland, die USA, Frankreich und die Türkei verurteilten die Explosion aufs Schärfste.

Budget der Deutschen für Weihnachtsgeschenke leicht gestiegen

Das Budget der Deutschen für die Weihnachtsgeschenke ist zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder gestiegen. Im Schnitt wollen die Bundesbürgerinnen und -bürger 265 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, 15 Euro oder sechs Prozent mehr als vergangenes Jahr, ergab eine am Sonntag veröffentlichte repräsentative Studie der Beratungsgesellschaft EY.

Horrorfahrt von Lkw in NRW: 26 Verletzte - einer in Lebensgefahr

Ein vermutlich unter Alkohol oder Drogen stehender Lkw-Fahrer hat bei einer Horrorfahrt über mehrere Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl an Unfällen verursacht. 26 andere Verkehrsteilnehmer wurden dabei verletzt, davon befindet sich einer in Lebensgefahr, wie die Düsseldorfer Polizei am Sonntag mitteilte. Der 30 Jahre alte Lkw-Fahrer kam mit Verletzungen zunächst ins Krankenhaus, er sollte sobald wie möglich vernommen werden.

Textgröße ändern: