Deutsche Tageszeitung - 17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen


17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

Weil er seinen eigenen Vater ermordet haben soll, muss sich ein 17-Jähriger seit Montag vor dem Landgericht Mainz verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurde zu Prozessbeginn die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen Mord vor. Wegen des Alters des Angeklagten wird ohne Öffentlichkeit verhandelt.

Textgröße ändern:

Laut Anklage soll der Jugendliche seinen Vater am 24. Februar in der gemeinsamen Wohnung in Mainz mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt haben. Zuvor soll es zu Demütigungen durch den Vater gekommen sein. Demnach bestanden bereits zuvor Spannungen in der Familie, unter anderem wegen unentschuldigter Fehlzeiten des Sohns in der Schule.

Der Vater soll sich von dem Sohn am Tattag gestört gefühlt haben, als dieser sein Schlafzimmer betrat. Laut Anklage verpasste er seinem Sohn eine Ohrfeige und befahl ihm anschließend, sich auszuziehen und vor ihm niederzuknien. Er soll seinem Sohn dann eine Hundeleine um den Hals gewickelt, ihm ins Gesicht gespuckt und gegen die Schulter getreten haben.

Kurz darauf soll der Sohn ein Küchenmesser mit 20 Zentimeter langer Klinge geholt und im Schlafzimmer auf den im Bett liegenden Vater eingestochen haben. Der Vater erlitt Verletzungen an Lunge, Zwerchfell und Leber sowie einen erheblichen Blutverlust. Bei einem folgenden Kampf stach der Jugendliche zudem in die Oberschenkel seines Vaters.

Nachdem er weitere Male auf den inzwischen am Boden liegenden Vater eingestochen hatte, verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Der Vater starb aufgrund der schweren Verletzungen noch am Tatort.

Dem Gerichtssprecher zufolge äußerte sich der Jugendliche zu Prozessbeginn. Zudem begann das Gericht mit der Zeugenvernehmung. Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Das Gericht setzte Verhandlungstage bis Mitte Januar fest.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Zentralrat warnt vor weiterer Zunahme antisemitischer Angriffe

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich nach dem Anschlag auf eine Chanukka-Feierlichkeit in Australien besorgt über zunehmende antisemitische Gewalt gezeigt. "Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit werden immer häufiger und immer tödlicher", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin. "Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen."

Russland erklärt Deutsche Welle zur "unerwünschten Organisation"

Die Staatsanwaltschaft in Russland hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle (DW) als "unerwünschte Organisation" eingestuft. Dies gab die Deutsche Welle am Sonntag unter Berufung auf russische Medienberichte bekannt. Der Schritt zeige, "wie wenig das Regime von Pressefreiheit hält und wie sehr es unabhängige Informationen fürchtet", erklärte DW-Intendantin Barbara Massing. Der Sender werde sich dadurch aber nicht abschrecken lassen und weiterhin Medienangebote für Nutzer in Russland bereitstellen - unter Umgehung der Zensur.

Antisemitismusbeauftragter ruft nach Sydney-Anschlag zu Schutz auf

Nach dem Anschlag auf eine jüdische Festveranstaltung im australischen Sydney hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, zu entschlossenem Schutz von Jüdinnen und Juden aufgerufen. "Dass jüdisches Leben und jüdische Festtage immer wieder zum Ziel von Terror werden, ist unerträglich", sagte Klein am Sonntag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Weder der Staat noch unsere Gesellschaft dürfen dies und seine Ursache, den Antisemitismus, unwidersprochen hinnehmen. Wir müssen jüdisches Leben schützen."

Obdachlose Frau will in Hamburger S-Bahn-Tunnel schlafen - Strecke gesperrt

Weil eine Frau in Hamburg an den S-Bahn-Gleisen in einem Tunnel entlang lief, ist die Strecke gesperrt worden. Bundespolizisten beobachteten das lebensgefährliche Verhalten der 48-Jährigen über Überwachungskameras, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Jederzeit hätte eine S-Bahn dort fahren können, die Stromschienen führten 1200 Volt.

Textgröße ändern: