Deutsche Tageszeitung - Schlussworte im Avignon-Prozess: Pelicot bittet seine Familie um Entschuldigung

Schlussworte im Avignon-Prozess: Pelicot bittet seine Familie um Entschuldigung


Schlussworte im Avignon-Prozess: Pelicot bittet seine Familie um Entschuldigung
Schlussworte im Avignon-Prozess: Pelicot bittet seine Familie um Entschuldigung / Foto: © AFP/Archiv

In dem aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess in Avignon hat der geständige Serienvergewaltiger Dominique Pelicot in seinen Schlussworten seine Familie um Verzeihung gebeten. "Ich möchte zunächst den Mut meiner Frau würdigen", sagte der Hauptangeklagte am Montag in Avignon. Er bitte seine Frau und seine ganze Familie, "seine Entschuldigung anzunehmen".

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Dominique Pelicot bedankte sich bei seiner Anwältin Béatrice Zavarro. Sie habe es ihm ermöglicht, "nicht aufzugeben". Dies hätte als ein "Zeichen der Feigheit" verstanden werden können, deshalb habe er durchgehalten, erklärte er. Wegen gesundheitlicher Beschwerden hatte Dominique Pelicot zu Beginn des Prozesses mehrfach gefehlt.

Die Richter zogen sich anschließend zur Beratung zurück. Das Urteil soll am Donnerstagvormittag verkündet werden. Eine Verzögerung bis Freitag sei aber möglich, erklärte das Gericht.

Die Staatsanwaltschaft hat für Dominique Pelicot die Höchststrafe von 20 Jahren Haft gefordert. Er hatte gestanden, seine Frau fast zehn Jahre lang immer wieder mit Schlafmitteln betäubt und im Internet zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Für die 50 Mitangeklagten forderte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen von vier bis 18 Jahren.

Die Verteidigung hingegen forderte für einen großen Teil der Männer, die Gisèle Pelicot im Zustand der Bewusstlosigkeit missbraucht hatten, den Freispruch. Mehrere Anwälte erklärten, ihre Mandanten hätten keine Vergewaltigungsabsicht gehabt. Sie seien überzeugt gewesen, sich an einem Sexspiel eines freizügigen Paares zu beteiligen.

Die Staatsanwältin Laure Chabaud hatte diese Argumente zurückgewiesen. "Im Jahr 2024 kann niemand mehr sagen: 'Sie hat nichts gesagt, also war sie einverstanden'", erklärte sie.

(V.Korablyov--DTZ)

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