Deutsche Tageszeitung - Deutschland, Frankreich und Polen verurteilen Gewalt gegen Opposition in Georgien

Deutschland, Frankreich und Polen verurteilen Gewalt gegen Opposition in Georgien


Deutschland, Frankreich und Polen verurteilen Gewalt gegen Opposition in Georgien
Deutschland, Frankreich und Polen verurteilen Gewalt gegen Opposition in Georgien / Foto: © AFP/Archiv

Die Außenministerinnen und -minister von Deutschland, Frankreich und Polen haben das gewaltsame Vorgehen gegen die Opposition in Georgien verurteilt und zur Einhaltung der Menschenrechte in dem Land aufgerufen. "Wir verurteilen deutlich die Gewalt der vergangenen Wochen gegen friedliche Demonstrierende, Medien und Oppositionsführer", heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Erklärung des sogenannten Weimarer Dreiecks. Als Redaktion darauf soll die Visafreiheit für georgische Amtsträger ausgesetzt werden.

Textgröße ändern:

Appelliert wird in der gemeinsamen Erklärung zudem an die Verantwortung der Regierenden in Georgien, "Menschenrechte zu achten und grundlegende Freiheiten zu schützen, einschließlich der Versammlungs- und Pressefreiheit". Verurteilt werden auch Drohungen gegen georgische Politikerinnen und Politiker. Von einem "politischen Kurs der Unterdrückung" und einer "Abkehr von der Demokratie" ist die Rede, wofür die herrschende Partei Georgischer Traum verantwortlich gemacht wird.

Als Reaktion sei bereits die europäische Unterstützung für und die Zusammenarbeit mit der georgischen Regierung zurückgefahren worden, heißt es weiter. Angekündigt wird zudem die Umsetzung der EU-Beschlüsse zu einem Ende des visafreien Reiseverkehrs für Inhaber georgischer Diplomaten- oder Dienstpässe. Darüber hinaus würden weitere Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene erwogen.

Die drei Chefdiplomaten äußern sich generell "sehr besorgt" über die politische Krise in Georgien nach den Parlamentswahlen dort vom 26. Oktober sowie über die Entscheidung der georgischen Regierung, den EU-Beitrittsprozess des Landes auf Eis zu legen. Verwiesen wird auf wiederholte Aufrufe der Staaten des Weimarer Dreiecks, "zur europäischen Integration zurückzukehren, die europäischen Normen und Werte zu beachten und Reformen umzusetzen".

Die Ergebnisse der Parlamentswahlen in Georgien, nach denen sich der Georgische Traum zum Sieger erklärt hatte, werden in dem Land selbst sowie international angezweifelt. In der Außenministererklärung ist von "verbreiteten Unregelmäßigkeiten" die Rede, auch unter Berufung auf Berichte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und ihrer Unterorganisation ODHIR.

Verwiesen wird auch auf die Forderung nach Neuwahlen. Die georgische Regierung rufen die Außenminister dazu auf, einen nationalen Dialog unter Einbeziehung aller politischen und gesellschaftlichen Akteure aufzunehmen.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht

Nach dem gewaltsamen Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau steht deren Sohn Nick unter Mordverdacht. Der Polizeichef von Los Angeles, Jim McDonnell, sagte am Montag, der 32-Jährige sei unter dem Verdacht festgenommen worden, seine Eltern getötet zu haben. Medienberichten zufolge ging der Tat ein Streit zwischen Nick Reiner und seinen Eltern voraus. Worum es dabei ging, ist unklar.

Tod von US-Regisseur Reiner und seiner Frau: Sohn Nick in Polizeigewahrsam

Nach dem Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau hat die Polizei seinen Sohn Nick laut Medienberichten in Gewahrsam genommen. Die Sender CBS und ABC berichteten am Montag, der 32-Jährige sei festgenommen und in ein Gefängnis in Los Angeles überstellt worden. Nach Angaben der "Los Angeles Times" soll Nick Reiner unter Verdacht stehen, seine Eltern getötet zu haben. Laut dem Sender hatten die Leichen des Paares Stichwunden aufgewiesen.

Versklavung von Jesidin durch IS: Achteinhalb Jahre Haft für Frau in Koblenz

Eine Anhängerin der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist am Montag in Koblenz wegen Versklavung einer Jesidin zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht in der rheinland-pfälzischen Stadt musste nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) erneut über das Strafmaß für die Angeklagte entscheiden. In einem ersten Prozess hatte es diese 2023 zu neun Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Taten selbst wurden nicht neu aufgerollt.

Australische Regierung will nach antisemitischem Anschlag in Sydney Waffengesetze verschärfen

Die australische Regierung hat als Reaktion auf den tödlichen Anschlag auf eine jüdische Feier am berühmten Bondi Beach in Sydney eine Verschärfung der Waffengesetze angekündigt. Premierminister Anthony Albanese berief laut seinem Büro am Montag ein Treffen mit den Regierungschefs der Bundesstaaten und Territorien ein, um über entsprechende Gesetzesverschärfungen zu beraten. Bei dem Angriff auf Teilnehmer einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka hatten ein 50-Jähriger und sein Sohn am Sonntag 15 Menschen erschossen. Unter den Opfern war ein zehnjähriges Kind und ein Holocaust-Überlebender.

Textgröße ändern: