Deutsche Tageszeitung - Wegen Sportschuhen aus Schweinsleder: Türkei verhängt Geldstrafe gegen Adidas

Wegen Sportschuhen aus Schweinsleder: Türkei verhängt Geldstrafe gegen Adidas


Wegen Sportschuhen aus Schweinsleder: Türkei verhängt Geldstrafe gegen Adidas
Wegen Sportschuhen aus Schweinsleder: Türkei verhängt Geldstrafe gegen Adidas / Foto: © AFP/Archiv

Die Türkei hat eine Geldstrafe von umgerechnet mehr als 15.000 Dollar (rund 14.400 Euro) gegen den deutschen Sportartikelriesen Adidas verhängt, weil dieser Kunden nicht darüber informiert hat, dass ein Schuhmodell Schweinsleder enthält. Die Aufsichtsbehörde für Werbung des mehrheitlich muslimischen Landes warf Adidas vor, beim Sportschuh-Modell "Samba OG" lediglich auf die Herstellung aus "echtem Leder" verwiesen zu haben - ohne zu präzisieren, dass es sich um Schweinsleder handelt, wie es in einer Erklärung hieß, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag.

Textgröße ändern:

Die Verwendung von Materialien, die "dem religiösen Empfinden der Mehrheit der Gesellschaft widersprechen", müsse in Werbung und Produktbeschreibungen deutlich erwähnt werden, hieß es darin.

Adidas bestätigte auf Anfrage von AFP, dass es die Materialangabe auf der Website aktualisiert habe - ohne auf die verhängte Strafe einzugehen.

2020 hatte eine Religionsbehörde in der Türkei entschieden, dass es "nicht zulässig" sei, Kleidung oder Schuhe aus Schweinsleder herzustellen. Fast alle muslimischen Gelehrten seien sich einig, dass Schweinsleder auch nicht durch Gerben oder ähnliche Verfahren nicht "rein gemacht werden" könne, hieß es demnach.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Bayerns Innenminister Herrmann zu Festnahmen: Anschlag stand nicht unmittelbar bevor

Die Ermittler in Bayern vermuten ein islamistisches Motiv hinter den am Wochenende aufgedeckten mutmaßlichen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt. Nach aktuellem Ermittlungsstand gehen sie nicht davon aus, "dass der Anschlag schon unmittelbar bevorstand", wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntag in München sagte. Die Behörden seien durch einen ausländischen Nachrichtendienst auf einen Verdacht aufmerksam geworden. Aufgrund von Hinweisen des Verfassungsschutzes habe die Kriminalpolizei fünf Männer verhaftet.

Zentralrat warnt vor weiterer Zunahme antisemitischer Angriffe

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich nach dem Anschlag auf eine Chanukka-Feierlichkeit in Australien besorgt über zunehmende antisemitische Gewalt gezeigt. "Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit werden immer häufiger und immer tödlicher", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin. "Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen."

Russland erklärt Deutsche Welle zur "unerwünschten Organisation"

Die Staatsanwaltschaft in Russland hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle (DW) als "unerwünschte Organisation" eingestuft. Dies gab die Deutsche Welle am Sonntag unter Berufung auf russische Medienberichte bekannt. Der Schritt zeige, "wie wenig das Regime von Pressefreiheit hält und wie sehr es unabhängige Informationen fürchtet", erklärte DW-Intendantin Barbara Massing. Der Sender werde sich dadurch aber nicht abschrecken lassen und weiterhin Medienangebote für Nutzer in Russland bereitstellen - unter Umgehung der Zensur.

Antisemitismusbeauftragter ruft nach Sydney-Anschlag zu Schutz auf

Nach dem Anschlag auf eine jüdische Festveranstaltung im australischen Sydney hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, zu entschlossenem Schutz von Jüdinnen und Juden aufgerufen. "Dass jüdisches Leben und jüdische Festtage immer wieder zum Ziel von Terror werden, ist unerträglich", sagte Klein am Sonntag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Weder der Staat noch unsere Gesellschaft dürfen dies und seine Ursache, den Antisemitismus, unwidersprochen hinnehmen. Wir müssen jüdisches Leben schützen."

Textgröße ändern: