Deutsche Tageszeitung - Umstrittener Influencer Andrew Tate verlässt trotz Missbrauchsvorwürfen Rumänien

Umstrittener Influencer Andrew Tate verlässt trotz Missbrauchsvorwürfen Rumänien


Umstrittener Influencer Andrew Tate verlässt trotz Missbrauchsvorwürfen Rumänien
Umstrittener Influencer Andrew Tate verlässt trotz Missbrauchsvorwürfen Rumänien / Foto: © AFP/Archiv

Trotz gegen ihn laufender Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs und Menschenhandels hat der umstrittene Influencer Andrew Tate Rumänien verlassen. Das Ausreiseverbot für den 38-Jährigen sei aufgehoben worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der mit frauenfeindlichen Sprüchen bekannt gewordene Andrew Tate und sein zwei Jahre jüngerer Bruder seien bereits in die USA abgeflogen, erklärte die Flughafenverwaltung von Bukarest.

Textgröße ändern:

Ungeachtet der Aufhebung des Ausreiseverbots blieben die Brüder "unter juristischer Kontrolle", erklärte die für den Kampf gegen die organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft. Die beiden Beschuldigten müssten "zu jeder Anhörung" erscheinen.

Laut dem auf Luftfahrt spezialisiertem Medium BoardingPass hob ein Gulfstream G550-Privatjet am frühen Morgen von Bukarest Richtung USA ab. Ziel des "zwölfstündigen Nonstop-Fluges" sei Fort Lauderdale in Florida - eine Hochburg von Anhängern von US-Präsident Donald Trump, dessen Anwesen Mar-a-Lago ganz in der Nähe liegt.

Andrew Tate hat die britische und die US-Staatsbürgerschaft. Der frühere Kickboxer wurde vor allem mit frauenfeindlichen Sprüchen und Ansichten in Onlinenetzwerken bekannt. Zwar wurde er aus mehreren Netzwerken verbannt, bei X hat er jedoch weiterhin mehr als zehn Millionen Follower.

In Rumänien wird dem 38-Jährigen unter anderem die Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, sexueller Missbrauch und Geldwäsche vorgeworfen. Tate war 2022 festgenommen und später unter Hausarrest gestellt worden. Der Hausarrest wurde Mitte Januar aufgehoben.

Gegen die Brüder laufen auch in Großbritannien Ermittlungen, unter anderem wegen Vergewaltigung und Steuerhinterziehung.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Maus-Figur vor dem WDR in Köln in Brand gesetzt

Unbekannte haben in der Nacht zum Samstag die Maus-Figur vor dem Sender WDR in Köln in Brand gesetzt. Eine WDR-Mitarbeiterin des Empfangs entdeckte über die Überwachungskamera die Flammen und rief die Feuerwehr, die den Brand kurze Zeit später löschte, wie der Sender mitteilte. Auf dem Boden neben der Maus-Figur fanden sich demnach Bröckchen von Styropor oder eines zerschnittenen Schwammes. Das Material wurde offenbar für den Brand genutzt. Die Polizei ermittelt.

Trump beharrt in Epstein-Affäre auf "Schwindel"

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein streitet US-Präsident Donald Trump eine persönliche Verwicklung weiterhin entschieden ab und beharrt stattdessen auf einem "Schwindel". Medienberichte, wonach ihn das Justizministerium bereits im März informiert habe, dass sein Name in Epstein-Ermittlungsakten auftauche, dementierte der Präsident am Freitag. Epsteins ehemaliger Komplizin Ghislaine Maxwell wurden in einer zweiten Befragung durchs Justizministerium laut ihrem Anwalt indes keine "Angebote" hinsichtlich einer Strafmilderung unterbreitet.

Vorwurf der Unterstützung der M23-Miliz: Prozess gegen Kongos Ex-Präsidenten Kabila eröffnet

In der Demokratischen Republik Kongo ist am Freitag der Prozess gegen Ex-Präsident Joseph Kabila wegen des Vorwurfs der Unterstützung der M23-Miliz eröffnet worden. Kabila, der seit zwei Jahren im Ausland lebt, erschien nicht zum Prozessauftakt in Kinshasa, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Dem früheren Staatschef wird vorgeworfen, die M23 zu unterstützen, die in einem blutigen Kampf gegen Regierungstruppen Anfang des Jahres große Gebiete im Osten der DR Kongo eingenommen hatte, bevor sie einer Waffenruhe mit der Regierung zustimmte.

Ärzte ohne Grenze wirft Israel Einsatz von "Hunger als Waffe" vor

Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat Israel vorgeworfen, die Bevölkerung im Gazastreifen "vorsätzlich auszuhungern" und vor Mangelernährung in dem Gebiet gewarnt. "Der gezielte Einsatz von Hunger als Waffe durch die israelischen Behörden in Gaza hat ein beispielloses Ausmaß erreicht", kritisierte die Organisation am Freitag.

Textgröße ändern: