Deutsche Tageszeitung - An Rheinufer entdeckte tote 15-Jährige: Prozess gegen Eltern in Mainz begonnen

An Rheinufer entdeckte tote 15-Jährige: Prozess gegen Eltern in Mainz begonnen


An Rheinufer entdeckte tote 15-Jährige: Prozess gegen Eltern in Mainz begonnen
An Rheinufer entdeckte tote 15-Jährige: Prozess gegen Eltern in Mainz begonnen / Foto: © AFP/Archiv

Vor dem Landgericht Mainz müssen sich seit Donnerstag die Eltern einer tot am Rheinufer in Worms gefundenen 15-Jährigen verandworten. Der Vater und die Mutter der Jugendlichen sind wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt. Sie sollen ihre Tochter im Juni heimtückisch getötet haben, weil sie in ihrem Lebenswandel eine Gefahr für die Familie sahen.

Textgröße ändern:

Die 34-jährige Frau soll dem Mädchen am 15. Juni in der gemeinsamen Wohnung in Pirmasens opioidhaltige Medikamente gegeben haben. Anschließend sollen die Eltern gemeinsam mit der arglosen Tochter nach Worms gefahren sein, wo sie weitere Medikamente erhalten haben soll. Durch die Betäubung habe sich die 15-Jährige nicht wehren können.

Entsprechend ihrem Tatplan soll der heute 40-jährige Vater die Jugendliche dann mit dem Schal der Frau gewürgt und sie dann bewusstlos in den Rhein geworfen haben. Zu diesem Zeitpunkt sei die Mutter nicht mehr am Tatort gewesen. Die 15-Jährige starb durch Ertrinken in Verbindung mit Gewalt gegen ihren Hals.

Einen Mord aus niedrigen Beweggründen schloss die Staatsanwaltschaft aus, weil sich dies nicht ausreichend habe belegen lassen. Religiöse Gründe oder kulturelle Wertvorstellungen stellten für die Tat kein bestimmendes Motiv dar. Die Eltern sitzen in Untersuchungshaft, ursprünglich wurde ihnen Totschlag vorgeworfen. Bis Mitte April sind noch elf weitere Verhandlungstermine angesetzt.

Nach früheren Angaben der Ermittler fiel der Vater schon zuvor mit mehreren Gewalttaten auf. Ausgangspunkt der Verfahren seien Strafanzeigen der Mutter gewesen. Zu den Taten soll es im Mai gegen die Mutter der 15-Jährigen gekommen sein.

Im Zusammenhang mit der nun angeklagten Tat erklärten die Ermittler, dass die Mutter der Polizei ihren Verdacht mitgeteilt habe, dass ihre Tochter getötet worden sei. Eine Suche führte die Ermittler schließlich zu der Leiche.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Anwalt: US-Justizministerium hat frühere Epstein-Komplizin Maxwell befragt

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat der stellvertretende US-Justizminister Todd Blanche am Donnerstag Epsteins frühere Komplizin Ghislaine Maxwell befragt. Maxwell habe während eines Treffens mit Blanche in einem Gerichtsgebäude in Tallahassee im US-Bundesstaat Florida alle ihr gestellten Fragen beantwortet, erklärte Maxwells Anwalt David Markus.

Selenskyj legt neues Gesetz zur Unabhängigkeit von Antikorruptionsbehörden vor

Angesichts der Kritik an der Beschränkung von Antikorruptionsbehörden in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen neuen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Unabhängigkeit der Behörden sicherstellen soll. Er habe den Entwurf zur "Stärkung des Rechtsstaats in der Ukraine" und der "Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden" gebilligt, erklärte Selenskyj am Donnerstag in Onlinenetzwerken. Das Gesetz sollte noch am Donnerstag dem Parlament vorgelegt werden, fügte er hinzu.

Verstoß gegen Nutzung von Onlinediensten: Bolsonaro entgeht Gefängnisstrafe

Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro muss trotz eines Verstoßes gegen ein Verbot der Nutzung von Onlinediensten zunächst nicht ins Gefängnis. Er betrachte es als "einmalige Unregelmäßigkeit", dass Bolsonaro in Onlinenetzwerken die Konten seines Sohnes "zu seinen Gunsten" genutzt habe, erklärte Richter Alexandre de Moraes am Donnerstag. Zugleich warnte der Oberste Gerichtshof den rechtspopulistischen Politiker, er werde sofort festgenommen, sollte er gegen rechtliche Auflagen, darunter das Onlinedienst-Verbot, verstoßen.

Rauchentwicklung im Triebwerk: Boeing muss in Hamburg außerplanmäßig landen

Am Hamburger Flughafen mussten am Donnerstag alle Starts und Landungen für 30 Minuten wegen einer außerplanmäßigen Landung einer Passagiermaschine der Fluggesellschaft KLM unterbrochen werden. Die Besatzung der Boeing 737 habe auf dem Flug von Stockholm nach Amsterdam eine Rauchentwicklung im Triebwerk gemeldet und sei deshalb als sogenannte Ausweichlandung in Hamburg gelandet, sagte eine Sprecherin des Flughafens auf Anfrage.

Textgröße ändern: