Deutsche Tageszeitung - Umweltminister der Länder fordern mehr Artenschutz für Insekten und Vögel

Umweltminister der Länder fordern mehr Artenschutz für Insekten und Vögel


Umweltminister der Länder fordern mehr Artenschutz für Insekten und Vögel
Umweltminister der Länder fordern mehr Artenschutz für Insekten und Vögel / Foto: ©

Die Umweltminister mehrerer Länder wollen Insekten und Vögel vor dem Artensterben schützen. Zwei am Dienstag bekannt gewordene Anträge für die anstehende Umweltministerkonferenz in Hamburg fordern Maßnahmen zum Erhalt der Arten. Ein Antrag mehrerer Länder sieht eine Kampagne gegen Steingärten vor. Daneben fordert Hessen die Bundesregierung dazu auf, das Aktionsprogramm Insektenschutz zügig umzusetzen.

Textgröße ändern:

Im Antrag für eine bundesweite Kampagne gegen Steingärten heißt es nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Bundesregierung solle Bürger aufklären, wie sie ihre Gärten insektenfreundlich gestalten könnten. Dem Antrag aus dem Saarland schlossen sich Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern an.

"Schauen wir uns die privaten Gärten an, so müssen wir eine deutliche Verarmung der Lebensräume für Insekten feststellen", sagte der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD) der Zeitung. In sterilen Steinvorgärten ließen sich keine Schmetterlinge nieder.

Die Politik sei in diesem Fall auf die Unterstützung der Bürger angewiesen, sagte Jost. Finanziert werden solle die Kampagne über das Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung. Steingärten gelten als pflegeleicht, aber schädlich für die Umwelt. Insekten finden dort keinen Lebensraum.

Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) erklärte, das Artensterben bei der Umweltministerkonferenz stärker in den Fokus nehmen zu wollen. Sie will die Bundesregierung mit ihrem Antrag dazu auffordern, das Aktionsprogramm Insektenschutz zügig umzusetzen.

Darüber hinaus solle Deutschland den Artenschutz während seiner EU-Ratspräsidentschaft 2020 zum Schwerpunktthema machen. Die Landwirtschaft, die auf Monokulturen setze, schade Insekten und zerstöre ihre Lebensräume. Der Verlust von Insekten habe "massive Auswirkungen" auf das globale Ökosystem, erklärte Hinz.

Die Umweltminister von Bund und Ländern beraten am Donnerstag und Freitag in Hamburg über Luftreinhaltung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Thema soll auch die von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ins Gespräch gebrachte CO2-Steuer sein.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Zwölfjährige in Berlin-Lichtenberg fremdenfeindlich beleidigt und verletzt

Im Berliner Bezirk Lichtenberg ist ein zwölfjähriges Mädchen fremdenfeindlich beleidigt und verletzt worden. Das Kind war am späten Donnerstagnachmittag gemeinsam mit zwei Gleichaltrigen auf einem Gehweg im Stadtteil Neu-Hohenschönhausen unterwegs, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Dort wurden sie von einer Unbekannten fremdenfeindlich beleidigt.

Gericht erlaubt Kosmetikerinnen bestimmte Gesichtsbehandlungen mit Hyaluron

Kosmetikerinnen dürfen einem Gerichtsbeschluss zufolge auch ohne Heilerlaubnis bestimmte Gesichtsbehandlungen mit Hyaluronsäure vornehmen. Wie das Verwaltungsgericht Düsseldorf am Freitag mitteilte, erlaubte es zwei Kosmetikerinnen Gesichtsbehandlungen mit dem sogenannten IRI-Filler-System ohne heilkundliche Erlaubnis. Die Behandlung setze keine medizinischen Fachkenntnisse voraus. Es handle sich vielmehr um eine "rein kosmetische Tätigkeit", hieß es zur Begründung.

Nach Flugzeugabsturz in Indien durchkämmen Einsatzkräfte weiter die Trümmer

Nach dem Absturz einer Air-India-Maschine über einem Wohngebiet der westindischen Stadt Ahmedabad haben Einsatzkräfte am Freitag die Trümmer weiter nach möglichen weiteren Opfern abgesucht. Der örtliche Polizei-Vizechef Kanan Desai sagte, bislang seien 265 Todesopfer aus dem Flugzeugwrack sowie aus den Gebäuden geborgen worden, in die die Maschine am Donnerstag gekracht war. Nach seinen Angaben sind unter den Toten mindestens 24 Menschen, die nicht an Bord des Flugzeugs gewesen waren.

Sex mit Ehefrau von Kamerad: Gericht kürzt Bundeswehrsoldat vorübergehend Bezüge

Sex mit der Ehefrau eines Kameraden kann für einen Bundeswehrsoldaten disziplinarrechtliche Folgen haben. Das erklärte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Freitag und zog dazu die im Soldatengesetz festgeschriebene Kameradschaft heran. Die Beteiligung am Ehebruch könne die Bereitschaft, in Krisensituationen füreinander einzustehen, gefährden. (Az. 2 WD 14.24)

Textgröße ändern: