Deutsche Tageszeitung - Neuer Prozess gegen falsche Narkoseärztin wegen Mordvorwürfen begonnen

Neuer Prozess gegen falsche Narkoseärztin wegen Mordvorwürfen begonnen


Neuer Prozess gegen falsche Narkoseärztin wegen Mordvorwürfen begonnen
Neuer Prozess gegen falsche Narkoseärztin wegen Mordvorwürfen begonnen / Foto: © AFP/Archiv

Vor dem Landgericht Kassel hat am Montag ein neuer Prozess gegen eine falsche Narkoseärztin begonnen. Die 54-jährige Angeklagte war bereits im Mai 2022 wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil aber teilweise auf. Das Landgericht war davon überzeugt, dass Behandlungsfehler zum Tod von drei Patienten geführt hatten.

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Es stellte fest, dass sich die Frau 2015 bei einem Krankenhaus im Schwalm-Eder-Kreis als Ärztin beworben habe. Dabei habe sie eine gefälschte Approbationsurkunde und einen falschen Lebenslauf vorgelegt, in dem sie angegeben habe, erfolgreich Medizin studiert zu haben. Die falsche Ärztin habe erst in der Inneren Abteilung gearbeitet und sei 2016 bis 2017 in die Anästhesie gewechselt. Dort habe sie Behandlungsfehler begangen.

Das Landgericht sprach die Frau des dreifachen Mordes schuldig, außerdem des zehnfachen versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung in drei Fällen. Verurteilt wurde sie zudem wegen Betrugs, Urkundenfälschung und des Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen. In Kassel wurde gegen sie eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt, zudem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt.

Dabei machte das Landgericht aber sachlich-rechtliche Fehler, wie der Bundesgerichtshof feststellte. Die Schuldsprüche wegen Mordes und versuchten Mordes wurden deshalb aufgehoben. Dadurch sei auch der Gesamtstrafe und der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld die Grundlage entzogen.

Eine andere Schwurgerichtskammer des Landgerichts verhandelt nun neu darüber. Insbesondere geht es um das Vorliegen eines Tötungsvorsatzes und eines Mordmerkmals sowie um die Strafe. Es wurden zunächst Verhandlungstage bis Ende April festgesetzt.

(V.Sørensen--DTZ)

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