Deutsche Tageszeitung - 15 Festnahmen wegen Hasskriminalität gegen Homosexuelle in Österreich

15 Festnahmen wegen Hasskriminalität gegen Homosexuelle in Österreich


15 Festnahmen wegen Hasskriminalität gegen Homosexuelle in Österreich
15 Festnahmen wegen Hasskriminalität gegen Homosexuelle in Österreich / Foto: © APA/AFP/Archiv

Mutmaßlicher Fall von Hasskriminalität: In Österreich sind 15 Verdächtige festgenommen worden, die gezielt Homosexuelle angegriffen haben sollen. Die mindestens 17 Opfer seien ausgeraubt, verletzt und erniedrigt worden, teilte am Freitag die Polizei mit. In einem Fall stehe auch der Verdacht eines Mordversuches im Raum.

Textgröße ändern:

Mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten durchsuchten den Angaben zufolge mit Hilfe von Spezialkräften am Freitagmorgen 23 Häuser quer durch Österreich. Dabei seien Waffen und NS-Devotionalien gefunden worden. Es seien zwölf Männer und drei Frauen mit österreichischer, deutscher, kroatischer, rumänischer und slowakischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden.

Die Verdächtigen erstellten den Ermittlungen zufolge seit Mai vergangenen Jahres Fake-Accounts in Online-Netzwerken. Über diese lockten sie vorwiegend homosexuelle Männer zu Treffen an abgelegenen Orten. Dort erwarteten die Opfer vier bis acht Maskierte sowie Misshandlungen und Erniedrigungen, wie Michael Lohnegger vom Landeskriminalamt Steiermark mitteilte.

Die Täter filmten den Angaben zufolge ihre Übergriffe und teilten die Videos anschließend in internen Gruppen sowie auf einschlägigen Foren. Es handele sich ganz offensichtlich um Hasskriminalität, sagte Lohnegger.

Bei Hasskriminalität handelt es sich um kriminelle Taten, bei denen das Opfer bewusst wegen seiner Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe attackiert wird. "In diesem Hate-Crime-Delikt befinden wir uns beim Vorurteilsmotiv der sexuellen Orientierung", erklärte Lohnegger.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am berühmten Bondi Beach in Sydney sind mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 29 Menschen wurden bei dem von der Polizei als "Terrorvorfall" eingestuften Schusswaffenangriff am Sonntag verletzt, wie die australischen Behörden mitteilten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf seinem australischen Kollegen Anthony Albanese wegen des Angriffs, der welweit verurteilt wurde, schwere Versäumnisse vor.

Bayerns Innenminister Herrmann zu Festnahmen: Anschlag stand nicht unmittelbar bevor

Die Ermittler in Bayern vermuten ein islamistisches Motiv hinter den am Wochenende aufgedeckten mutmaßlichen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt. Nach aktuellem Ermittlungsstand gehen sie nicht davon aus, "dass der Anschlag schon unmittelbar bevorstand", wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntag in München sagte. Die Behörden seien durch einen ausländischen Nachrichtendienst auf einen Verdacht aufmerksam geworden. Aufgrund von Hinweisen des Verfassungsschutzes habe die Kriminalpolizei fünf Männer verhaftet.

Zentralrat warnt vor weiterer Zunahme antisemitischer Angriffe

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich nach dem Anschlag auf eine Chanukka-Feierlichkeit in Australien besorgt über zunehmende antisemitische Gewalt gezeigt. "Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit werden immer häufiger und immer tödlicher", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin. "Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen."

Russland erklärt Deutsche Welle zur "unerwünschten Organisation"

Die Staatsanwaltschaft in Russland hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle (DW) als "unerwünschte Organisation" eingestuft. Dies gab die Deutsche Welle am Sonntag unter Berufung auf russische Medienberichte bekannt. Der Schritt zeige, "wie wenig das Regime von Pressefreiheit hält und wie sehr es unabhängige Informationen fürchtet", erklärte DW-Intendantin Barbara Massing. Der Sender werde sich dadurch aber nicht abschrecken lassen und weiterhin Medienangebote für Nutzer in Russland bereitstellen - unter Umgehung der Zensur.

Textgröße ändern: