Deutsche Tageszeitung - Bericht: Boeing will Vergleich mit US-Regierung zu 737-Max-Abstürzen kippen

Bericht: Boeing will Vergleich mit US-Regierung zu 737-Max-Abstürzen kippen


Bericht: Boeing will Vergleich mit US-Regierung zu 737-Max-Abstürzen kippen
Bericht: Boeing will Vergleich mit US-Regierung zu 737-Max-Abstürzen kippen / Foto: © AFP/Archiv

Der US-Flugzeugbauer Boeing will einem Bericht zufolge einen mit der früheren US-Regierung erzielten Vergleich zu zwei tödlichen Flugzeugabstürzen kippen. Wie das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf anonyme Angaben berichtete, erhofft sich das Unternehmen eine "mildere Behandlung" durch das Justizministerium unter Präsident Donald Trump. Von Boeing und dem Justizministerium lagen auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Äußerungen vor.

Textgröße ändern:

"Boeing dürfte von der neuen Sichtweise von Trumps Justizministerium profitieren", hieß es in dem Bericht des "Wall Street Journal". Das Pam Bondi geführte Ministerium in Washington sei "eher geneigt, die Vereinbarung zumindest teilweise abzuändern".

Im Zuge der juristischen Aufarbeitung der Abstürze von zwei Boeing-Maschinen mit insgesamt 346 Toten vor mehr als fünf Jahren hatten Boeing und das von den Demokraten unter Joe Biden geführte Justizministerium im Juli 2024 eine Vereinbarung erzielt. Demnach sagte Boeing offiziell zu, sich der "Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten" bei der Zertifizierung von 737-MAX-Maschinen schuldig zu bekennen. Im Gegenzug sollte dem Konzern ein Strafprozess erspart bleiben.

Der Vergleich musste aber noch von einem Richter genehmigt werden. Der zuständige Bundesrichter in Texas lehnte die Vereinbarung im Dezember 2024 jedoch ab und verwies beide Parteien zurück an den Verhandlungstisch. Nach mehreren Verzögerungen müssen beide Seiten den Richter nun bis zum 11. April über ihr weiteres Vorgehen informieren.

Wenn die Strafen für Boeing abgemildert würden oder "man Boeing erlauben würde, den Vergleich zu widerrufen", wäre dies "eines der prominentesten Beispiele dafür, dass die Trump-Regierung bei der Strafverfolgung von Wirtschaftskriminalität weniger hart vorgeht", hieß es im "Wall Street Journal".

Die 737-MAX-Maschinen waren im Oktober 2018 in Indonesien und im März 2019 in Äthiopien abgestürzt. Alle Maschinen dieses Typs wurden daraufhin weltweit für 20 Monate stillgelegt. Im April 2019 räumte Boeing ein, dass es bei der 737 MAX Probleme mit einer Stabilisierungssoftware gegeben habe. Die Software wurde von dem Unternehmen als Konsequenz aus den beiden Unglücken überarbeitet. Die Abstürze hatten einen zähen und jahrelangen Rechtsstreit zwischen Boeing und den US-Behörden zu Folge.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Mutmaßlich islamistischer Anschlagsplan auf Weihnachtsmarkt: Ermittlungen in Bayern

Nach der Festnahme von fünf Männern in Bayern wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt gehen die Ermittler von einem islamistischen Motiv aus. Dier Ermittlungen in dem Fall dauerten am Sonntag an, wie die Münchner Generalstaatsanwaltschaft und die Polizei mitteilten. Die Festnahmen verhinderten den Angaben zufolge "wohl einen möglichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern.

Schokoladenkrise: Ritter-Sport-Chef rechnet mit weiter steigenden Preisen

Der Chef des Schokoladenherstellers Ritter Sport, Andreas Ronken, rechnet mit weiter steigenden Schokoladenpreisen. "Wir erleben gerade eine Schokoladenkrise", sagte Ronken dem Portal "t-online" laut Meldung vom Sonntag. "Billiger wird es nicht mehr." Im Gegenteil seien eher steigende Preise zu erwarten, weil Tropenprodukte wie Kakao besonders vom Klimawandel betroffen seien.

Bewaffneter tötet zwei Menschen an US-Eliteuniversität

An einer Eliteuniversität im US-Bundesstaat Rhode Island hat ein Bewaffneter zwei Menschen getötet. Neun weitere Menschen seien bei dem Angriff an der Brown University am Samstag schwer verletzt worden, teilte der Bürgermeister der Stadt Providence, Brett Smiley, mit. Der Täter konnte zunächst nicht gefasst werden. Auf dem Campus wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Fünf Festnahmen wegen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmarkt in Bayern

In Bayern sind wegen der mutmaßlichen Planung eines islamistischen Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt fünf Männer festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei am späten Samstagabend mitteilten, wurde mit den Festnahmen ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert.

Textgröße ändern: