Deutsche Tageszeitung - Hunderte Kinder in Süd-Pakistan mit HIV infiziert

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Hunderte Kinder in Süd-Pakistan mit HIV infiziert


Hunderte Kinder in Süd-Pakistan mit HIV infiziert
Hunderte Kinder in Süd-Pakistan mit HIV infiziert / Foto: ©

Im Süden Pakistans haben sich bereits fast 700 Menschen mutmaßlich durch verschmutzte Spritzen mit dem Aids-Virus infiziert. Bis Samstag seien in der Stadt Rato Dero und Umgebung 681 Menschen HIV-positiv getestet worden, darunter 537 Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren, sagte ein Regierungsvertreter am Sonntag bei einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Für die massenhaften Aids-Infektionen verantwortlich sein soll ein Kinderarzt.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Ursache seien vermutlich mehrfach verwendete Spritzen, sagte Regierungsvertreter Zafar Mirza. Er kündigte "drastische Maßnahmen" der Regierung gegen die Weiterverbreitung des Virus an, sollte sich die Vermutung bestätigen.

Der Kinderarzt, den die Behörden für den Ausbruch in der Provinz Sindh verantwortlich machen, ist nach ihren Angaben selbst HIV-positiv. Er bestreitet, seine Patienten wissentlich infiziert zu haben. Inzwischen sitzt er in Rato Dero in Haft. In vielen Familien der armen Region herrscht Panik: Sie wissen nur wenig über das Aids-Virus und mögliche Therapien, zudem fehlt ihnen das Geld für Medikamente.

Lange war HIV kein Problem in Pakistan. Doch inzwischen verbreitet sich das Virus rasend schnell - vor allem unter Drogenabhängigen und Prostituierten. 2017 wurden landesweit 20.000 neue Infektionen registriert. Damit hat Pakistan nach Angaben der UNO die zweitgrößte Zuwachsrate in Asien.

Das schlechte Gesundheitssystem verschärft die Situation. Gerade auf dem Land bleibt den Menschen häufig nichts anderes übrig, als sich an unqualifizierte Heiler zu wenden. Diese benutzen nach Angaben von Experten häufig dieselbe Spritze für mehrere Patienten, um Geld zu sparen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Millionenschwerer Steuerbetrug: Ermittlungen gegen Influencer in Nordrhein-Westfalen

Steuerfahnder in Nordrhein-Westfalen ermitteln derzeit wegen des Verdachts auf Steuerbetrug in sozialen Netzwerken in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Im Fokus stehen professionelle Influencer, die Einnahmen aus Werbung, Abos oder anderen Quellen verschleiert haben sollen, wie das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität in Düsseldorf am Dienstag mitteilte.

Jugendliche in Nordrhein-Westfalen bauen bei nächtlicher Spritztour Autounfall

Zwei Jugendliche haben im nordrhein-westfälischen Schwalmtal bei einer nächtlichen Spritztour einen Verkehrsunfall verursacht. Wie die Polizei in Viersen am Dienstag mitteilte, nahm eine 15-Jährige in der Nacht zum Montag ohne das Wissen ihrer Mutter deren Auto, um ihren 17-jährigen Freund abzuholen. Die beiden wechselten sich offenbar beim Fahren ab, wobei der 17-Jährige die Kontrolle über das Auto verlor und einen Unfall baute.

In Dänemark festgenommener Spion überstellt: Haftbefehl in Vollzug

Ein Däne, der im Auftrag eines iranischen Geheimdiensts in Berlin jüdische Einrichtungen ausgespäht haben soll, sitzt nun in Deutschland in Haft. Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) setzte am Dienstag den Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen Ali S. in Vollzug, wie die Justizbehörde in Karlsruhe mitteilte. Der Verdächtige war knapp drei Wochen nach seiner Festnahme in Dänemark am Montag nach Deutschland überstellt worden.

50-jähriger Radfahrer in Nordrhein-Westfalen von Zug erfasst und gestorben

Auf einem Bahnübergang im nordrhein-westfälischen Dülmen ist ein Radfahrer von einem Regionalzug erfasst worden und gestorben. Der 50-Jährige wollte am Montag den unbeschrankten Bahnübergang überqueren, wie die Polizei in Coesfeld am Dienstag mitteilte. Dabei stieß er mit dem herannahenden Regionalzug zusammen. Der Mann starb noch vor Ort an seinen schweren Verletzungen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild