Deutsche Tageszeitung - Hackerangriff auf Polizeihandys: Mecklenburg-Vorpommern tauscht Server aus

Hackerangriff auf Polizeihandys: Mecklenburg-Vorpommern tauscht Server aus


Hackerangriff auf Polizeihandys: Mecklenburg-Vorpommern tauscht Server aus
Hackerangriff auf Polizeihandys: Mecklenburg-Vorpommern tauscht Server aus / Foto: © AFP/Archiv

Nach einem versuchten Hackerangriff auf Diensthandys der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern werden alle Server des Systems ausgetauscht. Das teilte das Innenministerium in Schwerin am Mittwoch rund drei Wochen nach Bekanntgabe des Vorfalls mit. Derzeit werde aber davon ausgegangen, dass "weiterreichende Folgen" durch Firewallsysteme verhindert worden seien. Auch Hinweise auf den Abfluss personenbezogener Daten gebe es bisher nicht. Die Ermittlungen liefen noch.

Textgröße ändern:

Bereits beschlossen wurde demnach, die komplette Serverinfrastruktur des betroffenen Programms namens mobile Polizei auszutauschen. Dies geschehe "vorsorglich", erklärte das Innenministerium weiter. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Schadsoftware "dauerhaft in der Serverstruktur festgesetzt" habe. Die zum Programm gehörenden Smartphones und Tablets würden in den kommenden Wochen weiter untersucht. Es gebe aber "begründete Hoffnungen", dass sie danach wieder benutzt werden könnten.

Nach Angaben des Ministeriums dient das betroffene System der Informationsabfrage auf Streifenfahrten. Polizisten können über die mobilen Dienstgeräte online unter anderem Autokennzeichen mit in polizeilichen Systemen hinterlegten Daten abgleichen oder Informationen zu Führerscheinen einholen. Früher mussten sie dafür per Funk eine Anfrage an ein Polizeirevier starten. Nach diesem Prinzip wird bis zum Abschluss der Analysen vorerst wieder verfahren. Zudem wird ein Konzept erarbeitet, um möglichst viele Handys zumindest zum Telefonieren schnell wieder einzusetzen.

Angaben zu mutmaßlichen Hintergründen der Attacke oder den Angreifern machte das Ministerium nicht. "Bis zur abschließenden Bewertung müssen sich alle Beteiligten noch voraussichtlich einige Wochen gedulden", erklärte Innenminister Christian Pegel (SPD). Die bisherigen Prüfungen hätten aber ergeben, dass keine Daten gestohlen werden konnten. "Beruhigend ist, dass unsere Firewall ihre Funktion, solche Datenabflüsse zu unterbinden, erfüllt zu haben scheint."

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Medien: Trump-Gegnerin und New Yorker Generalstaatsanwältin James angeklagt

Die prominente Widersacherin von US-Präsident Donald Trump und New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James ist US-Medien zufolge wegen Hypotheken-Betrugs angeklagt worden. Eine Grand Jury im US-Bundesstaat Virginia, wo vor zwei Wochen bereits der Trump-Gegner und ehemalige FBI-Chef James Comey wegen angeblicher "schwerer Straftaten" angeklagt worden war, habe die Anklage erhoben, berichteten der US-Sender CNN und weitere US-Medien am Donnerstag.

Prozess um Kölner Drogenkrieg gegen sieben Angeklagte: Bis zu elfeinhalb Jahre Haft

Das Landgericht Köln hat in einem weiteren Prozess um einen sogenannten Drogenkrieg teils langjährige Haftstrafen verhängt. Sechs Angeklagte wurden zu Freiheitsstrafen zwischen sechs und elfeinhalb Jahren verurteilt, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag sagte. Die Angeklagten wurden unter anderem wegen Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Ein siebter Angeklagter soll wegen Beihilfe zur Geiselnahme für vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis.

Arztpraxen haften nicht für mögliche Corona-Impfschäden

Private Arztpraxen haften nicht für mögliche Impfschäden aus der Zeit der Coronapandemie. In solchen Fällen haftet der Staat, wie der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag entschied. Ärztinnen und Ärzte übten demnach in der Pandemiezeit beim Impfen ein öffentliches Amt aus. (Az. III ZR 180/24)

Tödlicher Streit in Flüchtlingsunterkunft in Hessen - Verdächtiger auf Flucht

Bei einem Streit in einer Flüchtlingsunterkunft in Hessen ist ein 31-Jähriger tödlich verletzt worden. Ein 28-jähriger Tatverdächtiger sei auf der Flucht, teilte die Polizei Bad Homburg am Donnerstag mit. Demnach wurden die Einsatzkräfte am Mittwochnachmittag zu der Unterkunft in Bad Homburg gerufen. Dort fanden sie den 31-Jährigen mit mehreren Stichverletzungen. Er starb später in einem Krankenhaus.

Textgröße ändern: