Deutsche Tageszeitung - Kurz vor Flugzeugabsturz in Indien wurde Treibstoffzufuhr unterbrochen

Kurz vor Flugzeugabsturz in Indien wurde Treibstoffzufuhr unterbrochen


Kurz vor Flugzeugabsturz in Indien wurde Treibstoffzufuhr unterbrochen
Kurz vor Flugzeugabsturz in Indien wurde Treibstoffzufuhr unterbrochen / Foto: © AFP/Archiv

Bei der vor rund einem Monat kurz nach dem Start verunglückten Maschine der Fluggesellschaft Air India ist die Kraftstoffzufuhr in die Triebwerke unterbrochen worden. Die Kontrollschalter seien kurz vor dem Absturz von der Position "run" (offen) auf die Position "cutoff" (geschlossen) gestellt worden, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten vorläufigen Bericht der indischen Behörde zur Untersuchung von Flugunfällen (AAIB).

Textgröße ändern:

Der Stimmenaufzeichnung im Cockpit zufolge fragte einer der Piloten den anderen, weshalb er die Kraftstoffzufuhr unterbrochen habe. Der zweite Pilot habe daraufhin geantwortet, dass er dies nicht getan habe.

Daraufhin verloren die Triebwerke an Leistung und das Flugzeug begann, schnell an Höhe zu verlieren, hieß es in dem 15-seitigen Bericht weiter. Die Treibstoffzufuhr sei zwar wieder eingeschaltet worden und die Triebwerke hätten wieder an Energie gewonnen, doch kurz darauf habe einer der Piloten einen Notruf gesendet.

Laut dem AAIB-Bericht hatte die US-Luftfahrtbehörde bereits im Jahr 2018 auf das Risiko der "potenziellen Loslösung der Verriegelung des Kontrollschalters für die Kraftstoffzufuhr" hingewiesen. Da diese Tatsache jedoch nicht als "unsicherer Zustand" eingestuft wurde, wurden keine Kontrollen durchgeführt, wie Air India Ermittlern erklärte. Die Untersuchungen seien "empfohlen und nicht verpflichtend gewesen".

Die Ermittlungen dauerten fort, erklärte die AAIB. Air India arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Behörden zusammen.

Die Maschine war am 12. Juni kurz nach dem Start in ein Wohngebiet im westindischen Ahmedabad gestürzt. Von den 242 Menschen an Bord überlebte nur einer. Nach Angaben der Fluggesellschaft stammten 169 Passagiere aus Indien, 53 aus Großbritannien, sieben aus Portugal und einer aus Kanada. Nach Behördenangaben starben außerdem 19 Menschen am Boden.

Die beiden Flugschreiber der Boeing 787-8 Dreamliner, die zum Londoner Flughafen Gatwick hatte fliegen sollen, wurden kurz nach dem Unglück geborgen. Air India hatte nach dem Unglück erklärt, das Flugzeug sei "gut gewartet" gewesen und beide Piloten hätten viel Flugerfahrung gehabt.

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

Neun Böllerschmuggler an Grenze zu Tschechien gestoppt: Harte Strafandrohung

Die Bundespolizei im bayerischen Selb hat am Wochenende Ermittlungsverfahren gegen neun Böllerschmuggler eingeleitet, die aus Tschechien illegale Pyrotechnik nach Deutschland bringen wollten. Es seien Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet worden, worauf im Fall einer Verurteilung bis zu drei Jahre Haft drohen, teilte die Bundespolizei mit. Außerdem müssen die Schmuggler die Kosten der Vernichtung der Böller tragen.

41-Jähriger wird in Rheinland-Pfalz von Straßenbahn erfasst und stirbt

In Ludwigshafen ist ein 41-jähriger Fußgänger von einer Straßenbahn erfasst und getötet worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten, hatte der Mann am Sonntagabend trotz roter Fußgängerampel eine Straße und dort die Gleise der Straßenbahn überquert. Der 39-jährige Fahrer der Bahn konnte trotz Notbremsung nicht mehr bremsen und erfasste den Fußgänger. Dieser erlitt dadurch schwerste Verletzungen, denen er trotz versuchter Reanimation noch an der Unfallstelle erlag.

Vorwürfe der Vertuschung nach Veröffentlichung der Epstein-Akten werden lauter

Die unvollständige Veröffentlichung der Akten über den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat am Wochenende scharfe Kritik aus dem US-Kongress und von Epstein-Opfern ausgelöst. Dokumente wurden an vielen Stellen geschwärzt, Gesichter auf Fotos unkenntlich gemacht, einige Aufnahmen nach ihrer Offenlegung wieder gelöscht. Die oppositionellen Demokraten beschuldigten Präsident Donald Trump, sich damit selbst schützen zu wollen.

Opfer und US-Abgeordnete kritisieren unvollständige Veröffentlichung von Epstein-Akten

Die großteils unvollständige Veröffentlichung der Akten über den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat am Wochenende scharfe Kritik aus dem US-Kongress und von Epstein-Opfern ausgelöst. Dokumente wurden an vielen Stellen geschwärzt, Gesichter auf Fotos unkenntlich gemacht, einige Aufnahmen nach ihrer Offenlegung wieder gelöscht. Dies befeuerte Vorwürfe der "Vertuschung" gegen die Regierung von Präsident Donald Trump.

Textgröße ändern: