Deutsche Tageszeitung - Westafrikanische Staats- und Regierungschefs verpflichten sich zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Lassa-Fieber in der Region

Westafrikanische Staats- und Regierungschefs verpflichten sich zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Lassa-Fieber in der Region


Westafrikanische Staats- und Regierungschefs verpflichten sich zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Lassa-Fieber in der Region
Westafrikanische Staats- und Regierungschefs verpflichten sich zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Lassa-Fieber in der Region

In einem historischen Moment regionaler Solidarität und Führungsstärke bekunden westafrikanische Gesundheitsminister ihr Engagement, gemeinsam die Entwicklung und Bereitstellung von dringend benötigten Impfstoffen gegen das Lassafieber in Anerkennung der erheblichen Bedrohung der regionalen Gesundheitssicherheit durch die Krankheit zu fördern.

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ABIDJAN, CI / ACCESS Newswire / 9. September 2025 / Am 8. September 2025 trafen sich Gesundheitsminister aus der ganzen Region zu hochrangigen Gesprächen, die von der westafrikanischen Gesundheitsorganisation (WAHO) und Dr. Muhammad Ali Pate, Coordinating Minister of Health and Social Welfare von Nigeria, als gemeinsame Leiter der Lassa fever Vaccine Coalitionund Pierre N‘Gou Dimba, Minister of Health, Public Hygiene and Universal Health Coverage der Elfenbeinküste, als Gastgeber der Lassa fever International Conference in Abidjan, einberufen wurden. Das Treffen wurde von der globalen Einrichtung für Pandemievorsorge, der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) und der International AIDS Vaccine Initiative (IAVI), einer gemeinnützigen wissenschaftlichen Forschungsorganisation, unterstützt. Die Gesundheitsminister verabschiedeten ein Kommuniqué, das die gemeinsame Führungsrolle der Region bei der Bekämpfung des Virus stärkt, das in Westafrika endemisch ist und erhebliche gesundheitliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden verursacht.

Westafrikanische Gesundheitsminister, die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) und die International AIDS Vaccine Initiative (IAVI) treffen sich in Abidjan am Rande der zweiten „Lassa fever International Conference"

Trotz verheerender Auswirkungen gibt es derzeit keine zugelassenen Impfstoffe zum Schutz gegen das Lassa-Fieber. Der am weitesten entwickelte Impfstoffkandidat gegen Lassa-Fieber wurde von der IAVI mit Mitteln der CEPI und der European & Developing Countries Clinical Trials Partnership entwickelt. Der vielversprechende Impfstoffkandidat der IAVI wird derzeit in einer klinischen Studie der Phase IIa zur Bewertung der Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffs in Ghana, Liberia und Nigeria untersucht. Hierbei handelt es sich um die fortgeschrittenste Studie eines Lassa-Fieber-Impfstoffs, die weltweit durchgeführt wird.

In dem Kommuniqué bekräftigten die Minister ihre politische Unterstützung für die Beschleunigung der Bereitstellung von Impfstoffen gegen das Lassa-Fieber als regionale strategische Gesundheitspriorität und Eckpfeiler der Pandemievorsorge und unterstrichen dessen doppelte Rolle bei der Stärkung nationaler Systeme und der kollektiven Widerstandsfähigkeit. Sie betonen, dass das Lassa-Fieber als Modell für eine umfassendere Integration und Koordinierung der Finanzierungsbemühungen dienen könnte. Sie verpflichteten sich, die Entwicklung des Lassa-Fieber-Impfstoffkandidaten der IAVI - rVSVΔG-LASV-GPC[1] - durch ein kooperatives Co-Finanzierungskonzept und gemeinsame Maßnahmen zur Mobilisierung und Sicherung von Ressourcen durch Fürsprache und regionale Koordinierung zu unterstützen. Sie versprachen, nationale und regionale Plattformen zu stärken, um sicherzustellen, dass klinische Prüfzentren, Labore, Aufsichtsbehörden und Initiativen zur Einbindung der Bevölkerung in ganz Westafrika bereit sind, die für die Zulassung eines Impfstoffs gegen das Lassa-Fieber erforderlichen klinischen Studien in der Spätphase durchzuführen und die Reaktion der Region auf andere epidemische und pandemische Krankheitsbedrohungen zu verbessern.

Dr. Muhammad Ali Pate, Coordinating Minister for Health and Social Welfare der Bundesrepublik Nigeria, sagte: „Seit Jahrzehnten fordert das Lassa-Fieber still und leise Menschenleben, zerstört Existenzgrundlagen und stellt die Widerstandsfähigkeit unserer Gesundheitssysteme auf die Probe. Hier in Abidjan geht Westafrika nun einen neuen Weg: Länder schließen sich nicht nur zusammen, um einen Impfstoff zu fordern, sondern es werden auch die Systeme, die ihn verwirklichen werden, gemeinsam finanziert und vorbereitet. In Nigeria investieren wir im Rahmen der ‚Health Sector Renewal Initiative‘ in Labore, Überwachung und regulatorische Bereitschaft - Bemühungen, die die regionale Solidarität verdichten und stärken. Wozu wir uns heute verpflichten, ist größer als eine Krankheit: Es ist die Erklärung, dass Afrika seine Wissenschaft mobilisieren, seine Finanzierung fokussieren und entscheidend zur globalen Vorsorge beitragen kann. Wenn wir diesen Kurs beibehalten, wird der Erfolg an der Zahl der geschützten Menschenleben und an einem Kontinent gemessen, der dazu beigetragen hat, die Welt vor den Pandemien von morgen zu schützen."

Dr. Melchior Athanase J. C. Aissi, Director General der WAHO, sagte: „Die WAHO ist stolz darauf, diese wegweisende Verpflichtung zu unterstützen und zu koordinieren. Die Minister der ECOWAS (Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten) haben sich nicht nur darauf verständigt, einen Impfstoff zu genehmigen, sondern ihn gemeinsam zu finanzieren. Dies zeigt, dass Westafrika bereit ist, bei Lösungen gegen das Lassa-Fieber und Pandemiebedrohungen eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Die regionale Solidarität ist unser größtes Kapital, und die WAHO wird diesen gemeinsamen Ansatz weiterhin unterstützen."

Dr. Richard Hatchett, CEO der CEPI, sagte: „Die Aussicht auf Schutz vor dieser entsetzlichen Krankheit ist besser denn je. CEPI hat sich verpflichtet, eng mit den Führungskräften Westafrikas zusammenzuarbeiten, um die regionale Gesundheitssicherheit zu stärken, indem sie die Zulassung des ersten Lassa-Impfstoffs vorantreiben und die Fähigkeit der Region stärken, auf andere Epidemien oder Pandemien zu reagieren."

Dr. Mark Feinberg, President und CEO der IAVI, sagte: „Wir begrüßen diese beispiellose Gelegenheit, den vielversprechenden IAVI-Impfstoffkandidaten für das Lassa-Fieber in enger Partnerschaft mit den westafrikanischen Regierungen, dem Institut Pasteur de Dakar - einem regional ansässigen Hersteller - und regionalen Führungskräften aus Wissenschaft und Gesundheitswesen voranzubringen. Mit der Unterzeichnung dieses Kommuniqués sind wir einem erschwinglichen und zugänglichen Lassa-Impfstoff nicht nur einen Schritt näher, sondern wir bauen eine globale Gesundheitspartnerschaft auf, die ein neues Modell zur Förderung der Entwicklung und zur Gewährleistung einer Versorgung mit nachhaltigen und erschwinglichen Impfstoffen gegen Krankheiten bieten kann, bei denen es keinen kommerziellen Anreiz für private, gewinnorientierte Unternehmen gibt, zu investieren."

Zu den Unterzeichnern des Kommuniqués gehören die Gesundheitsminister oder ihre Vertreter der Republik Benin, der Republik Cabo Verde, der Republik Côte d‘Ivoire, der Republik Ghana, der Republik Guinea-Bissau, der Republik Gambia, der Republik Liberia, der Bundesrepublik Nigeria, der Republik Senegal, der Republik Sierra Leone und der Republik Togo.

Die Minister kamen auch überein, sich im nächsten Schritt mit den Ländern abzustimmen, um sicherzustellen, dass Kapazitäten zur Unterstützung der Entwicklung von Impfstoffen in der Spätphase vorhanden sind, und um den regionalen Finanzierungsansatz zu verfeinern. Zur Unterstützung des Letzteren werden die WAHO, die CEPI und die IAVI eine Arbeitsgruppe von Ländern einberufen, die die Mobilisierung von Ressourcen abstimmen soll.

Schätzungen zufolge sind jedes Jahr Hunderttausende von Menschen in Westafrika vom Lassa-Fieber betroffen, wobei die Krankheit fast 4.000 Todesfälle und 110 Millionen $ an Produktivitätseinbußen in der Region verursacht. Die Symptome reichen von leichten Kopfschmerzen bis hin zu Erbrechen, Schwellungen und weit verbreiteter Blutungsneigung, die tödlich verlaufen kann. Patienten, die genesen, klagen häufig über Hörverlust. Die potenziellen Auswirkungen der Krankheit werden sich noch verschlimmern, da Modellstudien prognostizieren, dass bis zum Jahr 2050 bis zu 600 Millionen Menschen aufgrund des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums von einer Infektion mit dem Lassa-Fieber bedroht sein könnten.

Die zweite Lassa fever International Conference findet vom 8.-11. September 2025 unter dem Motto „Beyond Borders: Strengthening Regional Cooperation to Combat Lassa Fever and Emerging Infectious Diseases" statt. Die wegweisende Veranstaltung bringt Wissenschaftler, Experten im Bereich der öffentlichen Gesundheit, Impfstoffentwickler, Politiker, Mitgliedern die Zivilgesellschaft und regionale Akteure zusammen, um Erkenntnisse auszutauschen, Fortschritte zu prüfen und neue Partnerschaften zu gründen, um die Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen und die Bemühungen bei der Bekämpfung des Lassa-Fiebers zu stärken.

[1] rVSV∆G-LASV-GPC basiert auf einem attenuierten (abgeschwächten) Stamm des vesikulären Stomatitis-Virus (VSV), der modifiziert wurde, um ein Lassa-Virus-Protein zu exprimieren, das eine wesentliche Rolle bei der Entstehung einer Virusinfektion spielt. IAVI ist Lizenznehmer der Public Health Agency of Canada (PHAC) für die Impfstofftechnologie, die rVSV∆G-LASV-GPC zugrunde liegt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

WAHO Communications Office: E-Mail: [email protected]
CEPI: E-Mail: [email protected] | Telefon: +44 7387 05T 5214
IAVI: E-Mail: [email protected]

Über die West African Health Organisation (WAHO)
Die West African Health Organisation (WAHO) ist die spezialisierte Gesundheitseinrichtung der ECOWAS, die 1987 gegründet wurde, um regionale Gesundheitsinitiativen in Westafrika zu koordinieren. Die WAHO mit Sitz in Bobo-Dioulasso (Burkina Faso) arbeitet an der Harmonisierung der Gesundheitspolitik, der Bündelung von Ressourcen und der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Ihr Kernmandat ist die Verbesserung der Gesundheitsstandards und die Stärkung der Gesundheitssysteme in der gesamten Subregion. Ausgehend von ihrer Vision strebt die WAHO an, eine proaktive Triebkraft der regionalen Gesundheitsintegration zu sein, indem sie wirkungsvolle und kosteneffiziente Gesundheitsinterventionen für westafrikanische Gemeinschaften bietet.

Über die CEPI
Die CEPI ist eine innovative Partnerschaft zwischen öffentlichen, privaten, philanthropischen und zivilen Organisationen. Ihre Aufgabe ist es, die Entwicklung von Impfstoffen und anderen biologischen Gegenmaßnahmen gegen Epidemien und Pandemien zu bündeln, damit diese allen notleidenden Menschen zugänglich sind. Die CEPI hat die Entwicklung von mehr als 50 Impfstoffkandidaten oder Plattformtechnologien gegen mehrere bekannte Hochrisiko-Krankheitserreger bzw. eine zukünftige Krankheit X unterstützt. Im Mittelpunkt des Fünfjahresplans der CEPI für 2022-2026 steht die „100 Days Mission", mit der die Entwicklung sicherer, wirksamer und weltweit zugänglicher Impfstoffe gegen neue Bedrohungen auf nur 100 Tage verkürzt werden soll.

Über die IAVI
Die IAVI ist eine gemeinnützige wissenschaftliche Forschungsorganisation, die sich der Bewältigung globaler, ungelöster Gesundheitsprobleme wie HIV, Tuberkulose und einer Reihe neu auftretender Infektionskrankheiten widmet. Ihre Aufgabe ist es, wissenschaftliche Entdeckungen in erschwingliche, weltweit zugängliche Instrumente zum Wohl der öffentlichen Gesundheit umzuwandeln. Weitere Informationen finden Sie unter www.iavi.org.

QUELLE: IAVI

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(G.Khurtin--DTZ)

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