Deutsche Tageszeitung - Export wild gefangener Elefanten aus Afrika wird weitgehend vorboten

Export wild gefangener Elefanten aus Afrika wird weitgehend vorboten


Export wild gefangener Elefanten aus Afrika wird weitgehend vorboten
Export wild gefangener Elefanten aus Afrika wird weitgehend vorboten / Foto: ©

Bei der Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen Cites haben die mehr als 180 Vertragsstaaten vereinbart, den Export wild gefangener Afrikanischer Elefanten in andere Kontinente weitgehend zu verbieten. Nach einer hitzigen Debatte beschlossen die Vertragsstaaten die Neuregelung, die insbesondere Zoos betrifft, am Dienstag bei einer Plenumssitzung in Genf endgültig. Zuvor war der Beschlusstext durch die Europäische Union leicht abgemildert worden.

Textgröße ändern:

Mit 87 Ja-Stimmen, 29 Nein-Stimmen und 25 Enthaltungen kam die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit für den endgültigen Beschluss zustande. Simbabwe hatte vergeblich versucht, die Entscheidung zu blockieren. Das arme südafrikanische Land hat nach Angaben der Organisation Humane Society International seit 2012 mehr als hundert Baby-Elefanten an chinesische Zoos verkauft.

Mit Afrikanischen Elefanten soll künftig nur noch Handel getrieben werden, wenn dies ihrem Erhalt in freier Wildbahn dient. Damit ist Schluss mit der Praxis, in Afrikas Wildnis gefangene Dickhäuter an Zoos und Vergnügungsparks in aller Welt zu verkaufen. Die EU baute in den Beschlusstext aber ein Schlupfloch ein: Afrikanische Elefanten sollen demnach in ihren angestammten Lebensräumen bleiben, "außer unter außergewöhnlichen Umständen", in denen ein Export der Tiere "nachweisbaren Nutzen für den Schutz von Afrikanischen Elefanten vor Ort" bringe.

Auch "in Notsituationen" seien solche Transfers möglich, hieß es. Entscheidungen darüber müssten in Abstimmung mit dem Cites-Tierkomitee sowie einer Gruppe von Elefanten-Experten der Nichtregierungsorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN) getroffen werden. Dem Beschluss zufolge dürfen überdies Elefanten, die in der Wildnis gefangen wurden und in afrikanischen Tierparks leben, in andere Kontinente exportiert werden.

Afrikanische Elefanten sind die größten Landsäugetiere der Erde. Von ihren asiatischen Artgenossen unterscheiden sie sich unter anderem darin, dass sie größer sind, größere Ohren haben und auch den Weibchen lange Stoßzähne wachsen. Während die Elefanten im Westen, Zentrum und Osten Afrikas seit langem von Cites zu den am stärksten schutzbedürftigen Tierarten gezählt werden, sieht die Lage in Südafrika besser aus. Mit den dortigen Elefanten darf sogar in einem begrenzten Maß Handel getrieben werden.

Die Cites-Staaten beraten seit dem 17. August über Änderungen des Schutzstatus für Tier- und Pflanzenarten. Die Konferenz in Genf endet am Mittwoch.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Bahn-Sabotage vor Pariser Olympia-Eröffnung lässt zahlreiche Reisende stranden

Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben Sabotage-Akte an Glasfaserkabeln weite Teile des französischen Bahnverkehrs lahmgelegt. Hunderttausende Reisende waren betroffen, unter ihnen auch einige deutsche Olympiateilnehmer, die nicht rechtzeitig zur Eröffnungsfeier anreisen konnten. "Diese Operation wurde vorbereitet und koordiniert, es wurden neuralgische Punkte ins Visier genommen", sagte Premierminister Gabriel Attal am Freitag.

36-Jähriger nahe Rostock tot gefunden - zwei Männer in Untersuchungshaft

In Langhagen in der Nähe von Rostock ist ein 36 Jahre alter Mann tot gefunden worden. Ermittlungen zufolge hatte er eine körperliche Auseinandersetzung mit mehreren anderen Menschen, wie die Polizei in der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstagabend mitteilte. Drei Tatverdächtige zwischen 19 und 20 Jahren wurden vorläufig festgenommen.

Zweieinhalb Jahre Haft für Verantwortliche von Zugunglück in Spanien von 2013

Elf Jahre nach einem der schlimmsten Zugunglücke Spaniens mit 80 Toten sind der Zugführer und ein ehemaliger Sicherheitschef wegen fahrlässiger Tötung zu jeweils zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. "Beide Angeklagten haben nach Ansicht der Richterin gegen die durch ihre Stellung auferlegte Sorgfaltspflicht verstoßen", hieß es in dem am Freitag vorgelegten Urteil. Die Männer hätten die Zugreisenden dadurch in Gefahr gebracht.

Mordanklage gegen Jugendliche nach tödlicher Attacke auf junge Ukrainer in Oberhausen

Ein knappes halbes Jahr nach der tödlichen Messerattacke auf zwei junge Ukrainer in Oberhausen hat die Staatsanwaltschaft Essen Anklage gegen vier Jugendliche erhoben. Sie wirft den 14- und 15-Jährigen gemeinschaftlichen zweifachen Mord vor, wie ein Sprecher des Landgericht in der nordrhein-westfälischen Stadt am Freitag sagte. Die beiden 17 und 18 Jahre alten Todesopfer waren ukrainische Nationalbasketballspieler, die 2023 nach Deutschland geflohen waren.

Textgröße ändern: