Deutsche Tageszeitung - Neuer Tropensturm verzögert Hilfsarbeiten auf Bahamas nach Hurrikan-Verwüstungen

Neuer Tropensturm verzögert Hilfsarbeiten auf Bahamas nach Hurrikan-Verwüstungen


Neuer Tropensturm verzögert Hilfsarbeiten auf Bahamas nach Hurrikan-Verwüstungen
Neuer Tropensturm verzögert Hilfsarbeiten auf Bahamas nach Hurrikan-Verwüstungen / Foto: ©

Nach dem verheerenden Hurrikan "Dorian" haben erneut Unwetter die Bahamas heimgesucht: Der Tropensturm "Humberto" brachte der Inselkette am Samstag heftige Regenfälle und starken Wind. Die ohnehin nur langsam angelaufenen Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach "Dorian" wurden dadurch verzögert. UN-Generalsekretär Antonio Guterres besuchte das Katastrophengebiet - er zeigte sich "entsetzt" vom Ausmaß der Zerstörung und rief die Weltgemeinschaft zu dringenden Maßnahmen gegen den Klimawandel auf.

Textgröße ändern:

Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC zog das Zentrum des Sturms "Humberto" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 Kilometern pro Stunde am Samstagabend nördlich an der Insel Abaco vorbei, eines der von "Dorian" am heftigsten getroffenen Gebiete. Mindestens 52 Menschen waren durch den Hurrikan auf den Bahamas ums Leben gekommen, doch dürfte die Opferzahl nach Angaben der Behörden noch steigen. Etwa 1300 Menschen werden noch vermisst.

Wegen starker Regenfälle infolge des Sturms "Humberto" musst das Welternährungsprogramm seine Hilfsflüge nach Abaco vorübergehend aussetzen, wie ein Sprecher der Organisation mitteilte. Mehr als 2000 Menschen auf Abaco und auch auf Grand Bahama sind noch in Notunterkünften untergebracht.

Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums könnte "Humberto" im Laufe des Sonntags zu einem Hurrikan werden und weiter nördlich ziehen. Der US-Bundesstaat Florida dürfte aber verschont bleiben.

Der Wirbelsturm "Dorian" war am 1. September mit Windstärken von fast 300 Stundenkilometern über die Bahamas hinweggefegt und hatte schwere Verwüstungen angerichtet. UN-Generalsekretär Guterres, der am Freitagabend auf den Bahamas eingetroffen war, zeigte sich am Samstag schockiert vom Ausmaß der Zerstörungen: "Hurrikan ’Dorian’ wurde in die Kategorie 5 eingestuft. Ich denke, es ist die Kategorie Hölle", schrieb er im Online-Dienst Twitter.

"Es ist Zeit, aufzuwachen und dringend Maßnahmen für das Klima zu ergreifen," forderte Guterres. Es seien die Länder am stärksten vom Klimawandel betroffen, die selbst am wenigsten Treibhausgase ausstoßen würden. Die Bahamas seien dafür ein gutes Beispiel.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

"Cyberapostel" Carlo Acutis wird im September heilig gesprochen

Der als "Influencer Gottes" bekannt gewordene Carlo Acutis soll im September heilig gesprochen werden. Papst Leo XIV. habe die Heiligsprechung des 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie verstorbenen Jugendlichen für den 7. September angekündigt, teilte der Vatikan am Freitag mit. Die Zeremonie war ursprünglich bereits für Anfang Mai geplant, musste jedoch wegen des Todes von Leos Vorgänger, Papst Franziskus, verschoben werden.

Israelfeindliche Postings im Internet: Bewährungsstrafe für Hamburger Musikerin

Eine Hamburger Musikerin ist vom Amtsgericht im Bezirk Altona wegen israelfeindlicher Posts in sozialen Netzwerken zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Angeklagte wurde wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie Beleidigung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte.

Nachbarschaftsstreit wegen Klimaanlage: Bundesgerichtshof erlaubt Einbau

In einem Nachbarschaftsstreit aus Hessen hat der Bundesgerichtshof (BGH) einem Wohnungseigentümer erlaubt, eine Klimaanlage auf seinem Balkon zu installieren. Einem am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Urteil zufolge hob er eine Entscheidung des Landgerichts Frankfurt am Main auf. Dieses hatte den Klägern, anderen Eigentümern aus dem Haus, recht gegeben. (Az. V ZR 128/24)

Flugdatenschreiber nach Flugzeugabsturz in Indien gefunden - 265 Tote geborgen

Nach dem Absturz einer Air-India-Maschine im westindischen Ahmedabad ist einer der beiden Flugschreiber gefunden worden. Der Fund des Flugdatenschreibers sei "ein wichtiger Schritt bei den Ermittlungen zur Unglücksursache", erklärte der indische Luftfahrtminister Ram Mohan Naidu Kinjarapu am Freitag. Wie die örtliche Polizei mitteilte, wurden bislang 265 Todesopfer geborgen, von denen mindestens 24 nicht an Bord des Flugzeugs gewesen waren. Der einzige überlebende Passagier schilderte von seinem Krankenbett, wie er dem Tod entkam.

Textgröße ändern: