Deutsche Tageszeitung - Israel will Grenzübergang Rafah erst nach Rückgabe aller toten Geiseln öffnen

Israel will Grenzübergang Rafah erst nach Rückgabe aller toten Geiseln öffnen


Israel will Grenzübergang Rafah erst nach Rückgabe aller toten Geiseln öffnen
Israel will Grenzübergang Rafah erst nach Rückgabe aller toten Geiseln öffnen / Foto: © AFP

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will den wichtigen Grenzübergang Rafah erst dann für Hilfslieferungen in den Gazastreifen öffnen, wenn die Hamas die Leichen aller getöteten Geiseln übergeben hat. "Premierminister Netanjahu hat angeordnet, dass der Rafah-Übergang bis auf weiteres geschlossen bleibt", erklärte das Büro des Regierungschefs am Samstagabend. "Die Wiedereröffnung wird davon abhängen, inwieweit die Hamas ihren Verpflichtungen zur Rückgabe der Geiseln und der Leichen der Verstorbenen nachkommt und die vereinbarten Bedingungen umsetzt."

Textgröße ändern:

Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen sind Teil des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, das vor gut einer Woche Kraft getreten war. Die vereinbarten Hilfslieferungen waren unmittelbar nach der Einigung angelaufen. Lastwagen mit Hilfsgütern kamen dafür über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen. Die UNO und das Rote Kreuz forderten aber, alle Übergänge für Hilfslieferungen zu öffnen - darunter den wichtigen Übergang Rafah.

Der Grenzübergang Rafah liegt zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Die israelische Armee hatte im Mai vergangenen Jahres die Kontrolle über dessen palästinensische Seite übernommen. Seitdem ist der Zugang zu dem Grenzübergang abgesehen von einigen kurzen Ausnahmen gesperrt.

Von den israelischen Geiseln der Hamas-Islamisten im Gazastreifen wurden alle 20 lebenden freigelassen. Von den toten Geiseln sind bisher nur zehn übergeben worden, 18 weitere befinden sich noch im Gazastreifen. Israel ließ seinerseits fast 2000 palästinensische Häftlinge frei und übergab mehr als hundert tote Palästinenser an die Behörden im Gazastreifen.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Sohn aus Dachbodenfenster gestoßen: Psychiatrie für Mutter aus Baden-Württemberg

In einem Mordprozess um einen tödlichen Sturz eines Vierjährigen aus einem Dachbodenfenster ist dessen psychisch kranke Mutter in Baden-Württemberg in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Heilbronn sprach die 46-Jährige nach Angaben einer Sprecherin wegen Schuldunfähigkeit frei, ordnete aber zugleich ihre Unterbringung in einer Fachklinik an.

Medien: US-Schauspieler Jeremy O. Harris in Japan wegen Drogenschmuggels festgenommen

Der aus der Serie "Emily in Paris" bekannte US-Schauspieler und Dramatiker Jeremy O. Harris ist laut Medienberichten in Japan wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels festgenommen worden. Harris sei Mitte November am Flughafen der Insel Okinawa mit 0,78 Gramm Gramm einer Substanz erwischt worden, die das Aufputschmittel MDMA enthielt, berichtete die "Okinawa Times" am Donnerstag. Japan gehört zu den Ländern mit den strengsten Drogen-Gesetzen der Welt, bei Drogenbesitz droht Gefängnis.

Gift in Bohnen mit Speck: Frau wegen Mordversuchs an Noch-Ehemann verhaftet

Weil sie ihrem Noch-Ehemann ein mit Blauem Eisenhut vergiftetes Essen aus Bohnen und Speck vorsetzte, sitzt eine 59-Jährige in Nordrhein-Westfalen in Haft. Der Frau aus Velbert im Landkreis Mettmann wird versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei in Mettmann und die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag berichteten. Ihr Ehemann, mit dem sie in Trennung lebt, überstand die Giftattacke.

Tödlicher Sturz von 91-Jähriger: Urteil wegen Körperverletzung mit Todesfolge

Nach einem tödlichen Sturz einer 91-Jährigen in Berlin ist deren Sohn wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht in der Bundeshauptstadt sah es nach Angaben einer Sprecherin am Freitag als erwiesen an, dass der beim Prozessauftakt im November 64-jährige Angeklagte seine betagte Mutter geschubst hatte.

Textgröße ändern: