Deutsche Tageszeitung - Bewährungsstrafe für IS-Rückkehrerin in Frankfurt am Main

Bewährungsstrafe für IS-Rückkehrerin in Frankfurt am Main


Bewährungsstrafe für IS-Rückkehrerin in Frankfurt am Main
Bewährungsstrafe für IS-Rückkehrerin in Frankfurt am Main / Foto: © AFP/Archiv

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat eine IS-Rückkehrerin zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Schuldig gesprochen wurde die heute 35-Jährige wegen mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Ausland, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Der Senat sah es als erwiesen an, dass sich die in Deutschland und der Türkei aufgewachsene Frau ab 2014 radikalisierte.

Textgröße ändern:

Nachdem sich ein Jugendfreund der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) 2014 in Syrien anschloss und sich weitere Menschen aus ihrem Umfeld dem salafistischen Islam zuwandten, befasste sie sich ab 2014 mit der Propaganda der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

In Absprache mit ihrem Jugendfreund reiste die 35-Jährige im März 2015 nach Syrien aus. Das Paar heiratete nur wenige Wochen später nach islamischen Ritus. 2016 und 2018 wurden die beiden gemeinsamen Kinder geboren. Bis Anfang 2019 lebte die Familie an verschiedenen Orten in Syrien. Laut Urteil unterwarf sie sich der Ideologie des IS und unterstützte ihren Mann, der für die Terrororganisation kämpfte.

2019 ergab sich die Frau mit den Kindern den kurdischen Einheiten, nachdem sie zuvor wochenlang geflohen und Kämpfen ausgesetzt waren. In einem Gefangenenlager distanzierte sich die Frau schließlich vom IS. Im März 2022 wurde die Frau mit ihren Kindern nach Deutschland zurückgeführt. Seit August 2022 leben Mutter und Kinder wieder zusammen.

Bei dem Urteil berücksichtigte der Senat ein vollumfängliches und glaubhaft von Reue getragenes Geständnis. Zudem sagte sie seit ihrer Rückkehr in weiteren Ermittlungsverfahren gegen IS-Rückkehrerinnen aus. Laut Urteil hat sich die Frau von der Ideologie komplett gelöst. Die Entscheidung ist bereits rechtskräftig.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Sohn aus Dachbodenfenster gestoßen: Psychiatrie für Mutter aus Baden-Württemberg

In einem Mordprozess um einen tödlichen Sturz eines Vierjährigen aus einem Dachbodenfenster ist dessen psychisch kranke Mutter in Baden-Württemberg in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Heilbronn sprach die 46-Jährige nach Angaben einer Sprecherin wegen Schuldunfähigkeit frei, ordnete aber zugleich ihre Unterbringung in einer Fachklinik an.

Medien: US-Schauspieler Jeremy O. Harris in Japan wegen Drogenschmuggels festgenommen

Der aus der Serie "Emily in Paris" bekannte US-Schauspieler und Dramatiker Jeremy O. Harris ist laut Medienberichten in Japan wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels festgenommen worden. Harris sei Mitte November am Flughafen der Insel Okinawa mit 0,78 Gramm Gramm einer Substanz erwischt worden, die das Aufputschmittel MDMA enthielt, berichtete die "Okinawa Times" am Donnerstag. Japan gehört zu den Ländern mit den strengsten Drogen-Gesetzen der Welt, bei Drogenbesitz droht Gefängnis.

Gift in Bohnen mit Speck: Frau wegen Mordversuchs an Noch-Ehemann verhaftet

Weil sie ihrem Noch-Ehemann ein mit Blauem Eisenhut vergiftetes Essen aus Bohnen und Speck vorsetzte, sitzt eine 59-Jährige in Nordrhein-Westfalen in Haft. Der Frau aus Velbert im Landkreis Mettmann wird versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei in Mettmann und die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag berichteten. Ihr Ehemann, mit dem sie in Trennung lebt, überstand die Giftattacke.

Tödlicher Sturz von 91-Jähriger: Urteil wegen Körperverletzung mit Todesfolge

Nach einem tödlichen Sturz einer 91-Jährigen in Berlin ist deren Sohn wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht in der Bundeshauptstadt sah es nach Angaben einer Sprecherin am Freitag als erwiesen an, dass der beim Prozessauftakt im November 64-jährige Angeklagte seine betagte Mutter geschubst hatte.

Textgröße ändern: