Deutsche Tageszeitung - Banksys Parlament der Affen für Rekordsumme versteigert

Banksys Parlament der Affen für Rekordsumme versteigert


Banksys Parlament der Affen für Rekordsumme versteigert
Banksys Parlament der Affen für Rekordsumme versteigert / Foto: ©

Das britische Parlament von Affen bevölkert - für dieses Werk des britischen Street-Art-Künstlers Banksy ist bei einer Auktion in London die Rekordsumme von 9,9 Millionen Pfund (11,1 Millionen Euro) erzielt worden. Bei der 13-minütigen Versteigerung gingen die Gebote für das Ölgemälde aus dem Jahr 2009 am Donnerstag rasant nach oben, wie das Auktionshaus Sotheby’s erklärte. Die Identität des Käufers wurde nicht bekanntgegeben.

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Auf dem 2,5 Meter hohen und 4,2 Meter breiten Ölgemälde sitzen Schimpansen statt Politikern auf den grünen Bänken des britischen Unterhauses. Sotheby’s hatte den Wert im Vorfeld auf 1,5 bis zwei Millionen Pfund geschätzt.

Die nun erzielte Summe bedeutet einen Rekord für ein Werk des britischen Künstlers, dessen Identität unbekannt ist. Der bisherige Rekordpreis für ein Banksy-Werk lag bei umgerechnet 1,7 Millionen Euro, die 2008 bei einer Auktion in New York erzielt wurden.

Auch der Künstler selbst äußerte sich am Donnerstag zu der Versteigerung. "Rekordpreis für ein Banksy-Gemälde bei einer Auktion heute Abend aufgestellt", schrieb der Künstler auf Instagram. "Schade, dass es nicht mehr mir gehört." Banksy hatte das Bild 2011 verkauft.

Das Gemälde war erstmals 2009 im Museum von Banksys Heimatstadt Bristol ausgestellt worden. In diesem Jahr stellte der Künstler das Gemälde erneut aus - zeitgleich mit dem ursprünglichen Brexit-Datum 29. März und in Anspielung auf die heftigen und tumultartigen Brexit-Debatten im Unterhaus. Bei dieser Gelegenheit wurde das Werk, das früher "Fragestunde" hieß, umbenannt in "Devolved Parliament" (etwa: Delegiertes Parlament).

In den vergangenen Wochen gewann das Gemälde dann angesichts der hitzigen Parlamentsdebatten seit dem Antritt von Premierminister Boris Johnson erneut an Aktualität. "Was wir in den vergangenen Wochen und Monaten im Unterhaus gesehen haben, ist zu einer täglichen Seifenoper geworden", sagte Alex Branczik von Sotheby’s. Mit dem Gemälde zeige Banksy den Rückschritt der ältesten parlamentarischen Demokratie in eine Welt von "tribalistischem, animalischem Verhalten".

(N.Loginovsky--DTZ)

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