Deutsche Tageszeitung - Beamtenbesoldung in Berlin über Jahre verfassungswidrig

Beamtenbesoldung in Berlin über Jahre verfassungswidrig


Beamtenbesoldung in Berlin über Jahre verfassungswidrig
Beamtenbesoldung in Berlin über Jahre verfassungswidrig / Foto: © AFP/Archiv

Die Besoldung der Beamten in Berlin ist nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über viele Jahre hinweg verfassungswidrig gewesen. Für den Zeitraum 2008 bis 2020 seien rund 95 Prozent der Besoldungsgruppen der Berliner Landesbeamten mit dem Grundgesetz unvereinbar gewesen, entschieden die Karlsruher Richter in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss. Das Land Berlin muss nun bis zum 31. März 2027 eine Neuregelung schaffen.

Textgröße ändern:

Der Beschluss bedeutet allerdings nicht, dass nun alle Berliner Landesbeamten Nachzahlungen zu erwarten haben. Eine rückwirkende Behebung der zu niedrigen Löhne sei nur bei den Klägern des Ausgangsverfahrens nötig und bei denjenigen Beamten, über deren Anspruch noch nicht abschließend entschieden sei, erklärte das Bundesverfassungsgericht.

Das Gericht entwickelte mit dem Beschluss seine eigene Rechtsprechung fort. Nach der Entscheidung verstieß das Land Berlin gegen das Alimentationsprinzip, wonach der Dienstherr seinen Beamten und deren Familien lebenslang einen amtsangemessenen Unterhalt zu gewähren hat. Dies war in Berlin dem Beschluss zufolge nicht erfüllt.

Konkret ging es um die Besoldung von Berliner Beamten beispielsweise der Polizei, der Verwaltung und der Feuerwehr. Die Entscheidung wurde mit Spannung erwartet, weil auch Gerichte aus anderen Bundesländern Karlsruhe nach der Rechtmäßigkeit der Bezahlung von Landesbeamten oder Richtern fragten. So bat etwa das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht das Verfassungsgericht erst vor wenigen Tagen um eine Prüfung der Bezüge für 2022.

(G.Khurtin--DTZ)

Empfohlen

Missbrauchsverdacht: Früherer Chefarzt aus Duisburg in Untersuchungshaft

Ein früherer Chefarzt einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Duisburg ist in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angaben vom Freitag wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs gegen den Mann. Er wurde schon Ende Oktober festgenommen.

Seniorin vergewaltigt und erstickt: Anklage gegen 23-Jährigen in Offenburg

Nach einem tödlichen Gewaltverbrechen an einer 84-Jährigen im baden-württembergischen Kehl ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden. Der zur Tatzeit 23-Jährige soll die Frau im August in ihrem Haus vergewaltigt, erstickt und beraubt haben, wie die Staatsanwaltschaft Offenburg am Freitag mitteilte.

Netanjahu verspottet sein Korruptionsverfahren als "Bugs-Bunny-Prozess"

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das gegen ihn laufende Korruptionsverfahren als "Bugs-Bunny-Prozess" verspottet. In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Video bezeichnete Netanjahu des Gerichtsverfahren zudem erneut als politisch motivierten Prozess, dessen Ziel es sei, ihn aus dem Amt zu zwingen. Erneut leugnete er jegliches Fehlverhalten. Zudem verteidigte er seinen umstrittenen Antrag auf Begnadigung.

Wohnhausbrand in Niedersachsen: Retter kommt ums Leben

Bei einem Wohnhausbrand in Niedersachsen ist ein als Retter eingesprungener Passant ums Leben gekommen. Einsatzkräfte konnten den Mann nur noch tot bergen, wie die Polizei in Lüneburg am Freitag mitteilte. Die drei Bewohner konnten das in Brand geratene Zweifamilienhaus im Landkreis Lüneburg den Angaben zufolge vermutlich auch mit Hilfe des Passanten rechtzeitig verlassen.

Textgröße ändern: