Deutsche Tageszeitung - Slowenen sprechen sich in Referendum gegen Legalisierung von Sterbehilfe aus

Slowenen sprechen sich in Referendum gegen Legalisierung von Sterbehilfe aus


Slowenen sprechen sich in Referendum gegen Legalisierung von Sterbehilfe aus
Slowenen sprechen sich in Referendum gegen Legalisierung von Sterbehilfe aus / Foto: © AFP

Die Slowenen haben sich am Sonntag in einem Referendum gegen die Legalisierung der Sterbehilfe ausgesprochen. Rund 53 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten gegen ein entsprechendes Gesetz, während sich 47 Prozent dafür aussprachen, wie die Wahlkommission nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte. Das Parlament kann nun frühestens in einem Jahr erneut über ein Gesetz zum Thema Sterbehilfe abstimmen.

Textgröße ändern:

Das Gesetz sah vor, todkranken Patienten bei klarem Verstand den begleiteten Suizid zu ermöglichen, wenn ihr Leiden unerträglich ist und alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Von der katholischen Kirche unterstützte Gegner der Sterbehilfe hatten gegen das Gesetz mobil gemacht und das Referendum durchgesetzt.

Der Leiter der NGO, die die Kampagne gegen das Gesetz organisiert hatte, Ales Primc, sagte nach der Abstimmung, "Solidarität und Gerechtigkeit" hätten gesiegt. Bei einem vorherigen Referendum im vergangenen Jahr hatten sich noch 55 Prozent der Wähler für die Legalisierung der Sterbehilfe ausgesprochen.

Dem im Sommer vom Parlament verabschiedeten Gesetz zufolge sollten auch Patienten, die keine Aussicht auf Besserung ihres Zustands haben, Anspruch auf Sterbehilfe haben. Für Patienten, die unter psychischen Krankheiten leiden, sollte dies nicht gelten.

Der slowenische Regierungschef Robert Golob hatte die Bürger aufgerufen, das Gesetz zu unterstützen, "sodass jeder von uns für sich selbst entscheiden kann wie und mit welcher Würde wir unser Leben beenden".

Gegner des Gesetzes hatten der Regierung vorgeworfen, mit Hilfe des Gesetzes sollten alte und kranke Menschen "vergiftet" werden. Die katholische Kirche argumentierte, die Legalisierung der Sterbehilfe widerspreche "dem Evangelium, den Naturgesetzen und der Menschenwürde".

Mehrere europäische Staaten, darunter Österreich, Belgien, die Niederlande und die Schweiz, erlauben es unheilbar Kranken bereits, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Wohnhausbrand in Niedersachsen: Retter kommt ums Leben

Bei einem Wohnhausbrand in Niedersachsen ist ein als Retter eingesprungener Passant ums Leben gekommen. Einsatzkräfte konnten den Mann nur noch tot bergen, wie die Polizei in Lüneburg am Freitag mitteilte. Die drei Bewohner konnten das in Brand geratene Zweifamilienhaus im Landkreis Lüneburg den Angaben zufolge vermutlich auch mit Hilfe des Passanten rechtzeitig verlassen.

Zerstückelte Frauenleiche ohne Kopf: Polizei in Bonn übernimmt Ermittlungen

Im Fall einer zerstückelt in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aufgefundenen Frauenleiche hat die Polizei in Bonn die Ermittlungen übernommen. Es sei weiterhin unklar, wo die 32-Jährige getötet wurde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in der nordrhein-westfälischen Stadt mit. Auch der Kopf der Getöteten sei bisher nicht gefunden worden. Die Frau aus Eritrea hatte vor ihrem Tod in einer kommunalen Flüchtlingsunterkunft in Bonn gelebt.

Neue Ahrtalbahn soll kommende Woche eröffnet werden

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder hergestellt. Die Strecke sei durchgehend befahrbar und werde am 12. Dezember mit einer Sonderfahrt von Dernau nach Altenahr eröffnet, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Freitag mit. Zu diesem Anlass würden unter anderem Bahn-Chefin Evelyn Palla, Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sowie Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) erwartet.

Gefälschte Meisterbriefe und Sprachzertifikate: Festnahmen

Wegen der großangelegten Fälschung von Meisterbriefen und Sprachzertifikaten hat es bundesweite Durchsuchungen und Festnahmen gegeben. Die Käufer der Fälschungen konnten damit ohne erforderliche Ausbildung oder Prüfung unter anderem Friseurbetriebe sowie Barbershops und auch Kfz-Betriebe mit Lehrlingsausbildung führen, wie das Polizeipräsidium in Nürnberg am Freitag mitteilte.

Textgröße ändern: