Deutsche Tageszeitung - ISS-Besatzung produziert erstmals im All Fleisch aus dem 3-D-Drucker

ISS-Besatzung produziert erstmals im All Fleisch aus dem 3-D-Drucker


ISS-Besatzung produziert erstmals im All Fleisch aus dem 3-D-Drucker
ISS-Besatzung produziert erstmals im All Fleisch aus dem 3-D-Drucker / Foto: ©

Die Aussicht auf einen saftigen Sonntagsbraten in der Schwerelosigkeit ist ein kleines Stück nähergerückt: Einem russischen Kosmonauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS ist es zum ersten Mal gelungen, im Weltraum mit einem 3-D-Drucker Fleisch herzustellen. "Das ist ein kleiner Bissen für den Menschen, aber ein großer Bissen für die Menschheit", sagte Jusef Chesuani vom russischen Labor 3D Bioprinting Solutions, das den 3-D-Drucker produziert hat.

Textgröße ändern:

Das Labor teilte mit, das Experiment sei bereits im September gelungen. Demnach habe der sogenannte "Bioprinter" mit Hilfe von Magnetfeldern in der Schwerelosigkeit künstliches und fleischähnliches Gewebe von Rindern, Hasen und Fischen produziert. Der in Moskau hergestellte Drucker ist damit nach Angaben seiner Entwickler der erste überhaupt, der kleine Mengen von künstlichem Fleisch in der Schwerelosigkeit herstellen konnte.

Das Experiment wurde von dem russischen Kosmonauten Oleg Skripotschka ausgeführt. Die im Weltall verarbeiteten Zellen wurden von Lebensmitteltechnikfirmen aus den USA und Israel bereitgestellt.

Das Labor 3D Bioprinting Solutions wurde von Invitro, einem privaten russischen Medizinunternehmen, gegründet. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos finanzierte das Projekt mit. "Es war ein wirklicher Durchbruch sowohl für Roskosmos als auch für Russland selbst", sagte Nikolai Burdeini, ein ranghoher Vertreter des russischen Raumfahrtsektors.

Die Herstellung von künstlichem, fleischähnlichem Gewebe ist in der Schwerelosigkeit leichter als unter Schwerkraftbedingungen. Laut Khesuani bräuchten die Forscher aber komplexere Gerätschaften, um größere Mengen an Fleisch im Weltall herzustellen.

Normalerweise essen Astronauten bei ihren Missionen im Weltall vakuumiertes oder getrocknetes Fleisch. Weil durch die neue Technologie weniger Nahrung zur ISS transportiert werden müsste, könnte sie womöglich ausgedehntere Missionen in entlegene Bereiche des Weltalls ermöglichen, sagte der Astronaut Oleg Kononenko der Nachrichtenagentur AFP.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Harvey Weinstein nach Herz-OP "außer Gefahr"

Der wegen sexueller Gewalt verurteilte und inhaftierte ehemalige Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist nach einer Notoperation am Herzen "außer Gefahr". "Er ruht sich aus, er ist schwach", teilte sein Sprecher Juda Engelmayer der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit. Weinstein war in der Nacht zum Montag von der Gefängnisinsel Rikers Island in New York für eine dringende Herz-OP in ein Krankenhaus gebracht worden.

Niedersachse wegen Mordversuchs in Berlin zu acht Jahren Haft verurteilt

Unter anderem wegen eines Mordversuchs in Berlin-Friedrichshain ist ein 25-jähriger Niedersachse zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt worden. Zudem wurde er der Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen, wie eine Sprecherin des Berliner Landgerichts am Dienstag sagte. Damit folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und vier Monaten gefordert.

Schweizer Islamforscher Ramadan in Berufungsprozess wegen Vergewaltigung verurteilt

Der Islamforscher Tariq Ramadan ist in einem Berufungsverfahren in der Schweiz wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Ein Berufungsgericht kippte laut einem am Dienstag veröffentlichten Urteil den im Mai 2023 ergangenen Freispruch eines vorinstanzlichen Gerichts und verurteilte den früheren Professor der britischen Eliteuniversität Oxford zu drei Jahren Gefängnis, davon zwei auf Bewährung. Die Anwälte des 62-Jährigen kündigten umgehend an, die Verurteilung vor dem Obersten Gericht der Schweiz anzufechten.

Toter bei Ermittlungen zu Unfallflucht in Bayern in Haus gefunden - Festnahme

Im Zuge von Ermittlungen zu einer möglichen Unfallflucht in Bayern ist in einem nahen Haus eine Leiche gefunden worden. Ein Verdächtiger sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft, wie die Polizei in Straubing am Dienstag mitteilte. Die Beamten waren am Montagvormittag in Rottenburg an der Laaber ursprünglich wegen einer möglichen Unfallflucht gerufen worden, weil an einem Grundstück der Gartenzaun beschädigt worden war.

Textgröße ändern: