Deutsche Tageszeitung - Weltweit 337 Verdächtige bei Ermittlungen zu Kinderpornoplattform festgenommen

Weltweit 337 Verdächtige bei Ermittlungen zu Kinderpornoplattform festgenommen


Weltweit 337 Verdächtige bei Ermittlungen zu Kinderpornoplattform festgenommen
Weltweit 337 Verdächtige bei Ermittlungen zu Kinderpornoplattform festgenommen / Foto: ©

Im Zuge der Zerschlagung der weltweit größten Kinderpornoplattform sind in Deutschland und 37 anderen Ländern 337 Verdächtige festgenommen worden. Das teilten britische und US-Behörden am Mittwoch mit. Die Plattform "Welcome to Video" wurde demnach von Südkorea aus im Darknet betrieben. Der britischen Behörde zur Kriminalitätsbekämpfung (NCA) zufolge standen 250.000 Videos auf der Website, die von Nutzern weltweit eine Million Mal heruntergeladen wurden.

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Die Festgenommenen stammen demnach unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, Irland, den USA, Südkorea, Spanien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Tschechien und Kanada. Die US-Staatsanwaltschaft erhob am Mittwoch Anklage gegen den mutmaßlichen Betreiber der Website, einen 23-jährigen Südkoreaner. Im Zuge der Ermittlungen konnten dem US-Justizministerium zufolge mindestens 23 Minderjährige in den USA, Spanien und Großbritannien aus Missbrauchssituationen gerettet werden.

Nach Angaben des US-Justizministeriums war "Welcome to Video" die bislang größte Kinderpornoplattform. Sie war NCA zufolge eine der ersten Websites, die die Videos für die Kryptowährung Bitcoin zum Kauf anbot. An den Ermittlungen waren neben den britischen und den US-Behörden auch das Bundeskriminalamt und die südkoreanische Polizei beteiligt.

In Großbritannien wurde NCA zufolge bereits 2017 der erste Verdächtige festgenommen. Insgesamt wurden bislang sieben Männer verurteilt. Ein Mann wurde demnach zu 22 Jahren Haft wegen Vergewaltigung eines Fünfjährigen und sexuellen Missbrauchs einer Dreijährigen verurteilt.

Die britischen Ermittler stießen im Zuge der Ermittlungen gegen einen britischen Wissenschaftler auf die Website. Der Mann wurde 2017 zu 25 Jahren Haft verurteilt, weil er im Netz unter anderem zur Vergewaltigung eines Kindes anstiftete und Bilder des sexuellen Missbrauchs eines Babys teilte.

(Y.Ignatiev--DTZ)