Deutsche Tageszeitung - Polizei identifiziert nach Juwelenraub in Dresden Fluchtfahrzeug

Polizei identifiziert nach Juwelenraub in Dresden Fluchtfahrzeug


Polizei identifiziert nach Juwelenraub in Dresden Fluchtfahrzeug
Polizei identifiziert nach Juwelenraub in Dresden Fluchtfahrzeug / Foto: ©

Nach dem Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe von Dresden haben die Ermittler das Fluchtauto der mutmaßlichen Täter identifiziert. Es handelt sich um den ausgebrannten Wagen, der nach der Tat am Montag in einer Tiefgarage gefunden wurde, wie die Polizeidirektion Dresden am Dienstag mitteilte. An dem Wrack seien Spuren vom Tatort gefunden worden. Zu den Tätern gab es noch immer keine heiße Spur.

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Zwei Einbrecher waren am Montagmorgen durch ein Fenster eingedrungen und hatten binnen Minuten aus drei Vitrinen im Historischen Grünen Gewölbe Juwelenschmuck von unschätzbarem Wert gestohlen. Unklar war weiterhin, wie viele Schmuckstücke die Einbrecher tatsächlich stahlen.

Eine abschließende Bestandsaufnahme war wegen der Tatortarbeit der Polizei demnach noch nicht möglich. Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, Marion Ackermann, sagte am Montagabend im ZDF, die Täter hätten deutlich weniger Teile der insgesamt fast hundert Stücke umfassenden Brillanten- und Diamantengarnituren mitnehmen können als zunächst befürchtet.

Einen Tag nach dem spektakulären Einbruch im Residenzschloss gehen die Ermittler nun fest davon aus, dass auch der Brand eines Stromverteilerkastens in der Nähe der Augustusbrücke mit der Tat in Verbindung steht. Der Verteilerkasten wurde nach Polizeiangaben vorsätzlich in Brand gesetzt. Dadurch fiel am frühen Morgen die Straßenbeleuchtung in der Umgebung des Tatorts im Residenzschloss aus.

"Insgesamt sprechen die Umstände für eine zielgerichtete und vorbereitete Tat", betonte Kriminalrat Olaf Richter, Leiter der 20-köpfigen Sonderkommission. Nach den Tätern wurde weiterhin mit Hochdruck gefahndet.

Nach einem Zeugenaufruf gingen bei der Dresdner Polizei bis Dienstagnachmittag 91 Hinweise aus der Bevölkerung ein, die nun geprüft werden. Zudem befragten Beamte der Bereitschaftspolizei Gäste eine Hotels in unmittelbarer Tatortnähe sowie Passanten.

Die Soko aktivierte eine Link zum Hinweisportal der Polizei. Unter https://sn.hinweisportal.de können Bilder und Videos weitergegeben werden.

Das Historische Grüne Gewölbe bleibt nach dem Diebstahl vorerst geschlossen. Die anderen Museen im Residenzschloss sollen Mittwoch wieder öffnen.

(Y.Leyard--DTZ)

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