
Kulturstaatsministerin plant nach Juwelenraub Sicherheitskonferenz für Museen

Nach dem spektakulären Einbruch in das Historische Grüne Gewölbe von Dresden plant Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) eine Sicherheitskonferenz für die Museen in Deutschland. Alle Beteiligten müssten sich "mit der Frage auseinandersetzen, wie Museen ihre Objekte künftig gegen ein derart brutales Vorgehen schützen können und gleichzeitig in gewohnter Weise für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben", erklärte Grütters am Mittwoch in Berlin.
Über die geplante Sicherheitskonferenz hatte zuerst die "Rheinische Post" berichtet. "Das Thema Sicherheit steht auf der Agenda der Museen ohnehin ganz oben", betonte Grütters. "Die Kunstschätze, die Kulturhäuser und vor allem die dortigen Mitarbeiter verdienen jeden erdenklichen Schutz - in unseren Museen lagern Kunstschätze, die die kulturelle Identität unseres Landes ausmachen und deren Wert in die Milliarden geht."
Angesichts der "beispiellos rohen Gewalt im Fall Dresden" werde aber "umso deutlicher, mit welch extremen sicherheitstechnischen Herausforderungen wir es bereits jetzt zu tun haben - und womit wir es in Zukunft wohl leider noch zu tun bekommen werden", hob die Kulturstaatsministerin hervor. "Ein Museum ist kein Tresor, es wird daher immer ein Restrisiko geben", fügte Grütters hinzu. "Aber wir müssen alles daran setzen, dieses Risiko so weit wie möglich zu minimieren."
Grütters steht den Angaben zufolge zur Vorbereitung der Sicherheitskonferenz im engen Kontakt mit dem Deutschen Museumsbund und sagte nach dem Juwelenraub in Dresden bereits die vollständige Finanzierung dieser Konferenz zu. Der Deutsche Museumsbund hatte auf seiner jüngsten Mitgliederversammlung die Gründung eines Arbeitskreises "Gebäudemanagement & Sicherheit" beschlossen, dem sich bislang 70 Museen anschlossen.
Ziel ist es, Museen und Ausstellungshäuser aus ganz Deutschland miteinander in den Austausch zu bringen, um zeitnah die drängendsten Handlungsfelder beim Thema Sicherheit auszuloten und Lösungsvorschläge im Hinblick auf neue Sicherheitsstandards oder auf den Einsatz modernster Sicherheitstechnik zu entwickeln.
In Dresden waren am Montagmorgen zwei Einbrecher durch ein Fenster in das Historische Grüne Gewölbe von Dresden eingebrochen und hatten binnen Minuten Juwelenschmuck von großem Wert gestohlen. Nach den Tätern wird weiter mit Hochdruck gefahndet. Das Grüne Gewölbe bleibt vorerst geschlossen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)