Deutsche Tageszeitung - Von Tate-Aussichtsplattform gestoßener Junge beginnt wieder zu sprechen

Von Tate-Aussichtsplattform gestoßener Junge beginnt wieder zu sprechen


Von Tate-Aussichtsplattform gestoßener Junge beginnt wieder zu sprechen
Von Tate-Aussichtsplattform gestoßener Junge beginnt wieder zu sprechen / Foto: ©

Der Junge, der von einer Aussichtsplattform des Londoner Kunstmuseums Tate Modern gestoßen wurde, hat viereinhalb Monate nach dem metertiefen Sturz wieder zu sprechen begonnen. "Unser kleiner Ritter fängt wieder an zu sprechen", erklärte die Familie des Sechsjährigen aus Frankreich am Mittwoch in einem Eintrag auf der Spenden-Plattform "GoFundMe", auf der Geld für die Behandlung des Jungen gesammelt wird.

Textgröße ändern:

Der Sechsjährige "spricht eine Silbe nach der nächsten aus, nicht alle, und meistens müssen wir raten, was er meint, aber es wird besser und besser", schilderte die Familie die Genesungsfortschritte des kleinen Patienten. "Das ist ein wunderbarer Fortschritt!"

Zugleich betonte die Familie, dass der Junge weiter schlimme Schmerzen habe und sich nur langsam von seinen schweren Verletzungen erhole. "Jetzt, wo er anfängt, sich zu bewegen, kommt das Gefühl zurück und er spürt mehr Schmerzen, vor allem nachts, was sehr aufreibend für alle ist", schilderten die Angehörigen. Der Sechsjährige sei aber "sehr mutig und wir bleiben für ihn stark".

Ein 18-Jähriger hatte den Jungen am 4. August von einer Aussichtsplattform der Tate Modern im zehnten Stock geworfen. Das Kind fiel metertief auf ein Dach auf Höhe der fünften Etage und erlitt dabei Brüche an Wirbelsäule, Beinen und einem Arm.

In einer Anhörung vor einem Londoner Gericht am 6. Dezember bekannte sich der 18-jährige Jonty Bravery des versuchten Mordes schuldig, weil er den Jungen von der Aussichtsplattform gestoßen hatte. Derzeit wartet er auf sein Urteil. Nach Angaben seiner Anwältin leidet der Jugendliche unter einer Störung aus dem Autismus-Spektrum sowie unter einer Zwangsstörung. Wahrscheinlich habe Bravery auch eine Persönlichkeitsstörung.

Vor Gericht wurde außerdem dargelegt, dass der 18-Jährige nach eigenen Angaben Stimmen gehört hatte, die ihm befahlen, andere Menschen zu verletzen oder zu töten. Gegenüber der Polizei gab er an, er wolle "beweisen", dass er psychisch krank sei.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Attacke in ICE: Mann verletzt in Bayern vier Menschen

In einem ICE auf dem Weg von Hamburg nach Wien hat ein Mann am Donnerstag vier Menschen leicht verletzt. Nach Angaben der Polizei im niederbayerischen Straubing ereignete sich die Tat um kurz vor 14.00 Uhr in der Nähe von Straßkirchen. Der Mann habe die Menschen mit gefährlichen Gegenständen verletzt. Er wurde festgenommen.

Betrug mit gebrauchten Büchern: Haft- und Bewährungsstrafen in Nürnberg

Wegen vorgetäuschten Kaufinteresses an gebrauchten Büchern sind mehrere Mitglieder eine Betrügerbande in Bayern zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Außerdem wurde die Einziehung von Wertersatz bei vier der sechs Angeklagten zwischen 11.000 und 20.000 Euro angeordnet, wie eine Sprecherin des Landgerichts Nürnberg am Donnerstag mitteilte.

Attacke in ICE: Mann verletzt vier Menschen

In einem ICE auf dem Weg von Hamburg nach Wien hat ein Mann am Donnerstag vier Menschen leicht verletzt. Nach Angaben der Polizei im niederbayerischen Straubing griff er kurz vor Straßkirchen mehrere Menschen mit gefährlichen Gegenständen an. Er wurde festgenommen.

PKK-Kader in Stuttgart zu Haftstrafe verurteilt

Ein führendes Mitglied der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ist in Stuttgart zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht sprach den 68-Jährigen am Donnerstag der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland schuldig. Es stellte fest, dass der Mann an mehreren Orten in Deutschland hauptamtlich als PKK-Kader tätig gewesen war.

Textgröße ändern: