Deutsche Tageszeitung - Katholiken in Paris feiern erstmals seit 1803 Weihnachtsmesse nicht in Notre-Dame

Katholiken in Paris feiern erstmals seit 1803 Weihnachtsmesse nicht in Notre-Dame


Katholiken in Paris feiern erstmals seit 1803 Weihnachtsmesse nicht in Notre-Dame
Katholiken in Paris feiern erstmals seit 1803 Weihnachtsmesse nicht in Notre-Dame / Foto: ©

Wegen der teilweisen Zerstörung von Notre-Dame durch den verheerenden Brand im April haben die Katholiken in Paris die Weihnachtsmesse erstmals seit zwei Jahrhunderten nicht in der berühmten Kathedrale feiern können. Die Gläubigen kamen am Dienstagabend stattdessen in der wenige hundert Meter entfernten Kirche Saint-German l’Auxerrois am Louvre-Palast zusammen. Der Dekan von Notre-Dame, Patrick Chauvet, hielt den Mitternachtsgottesdienst ab.

Textgröße ändern:

"Es ist nicht Dasselbe, aber es ist immer noch eine Weihnachtsmesse", sagte die 16-jährige Juliette vor dem Beginn des Gottesdienstes. "Wir werden heute Abend definitiv an Notre-Dame denken", fügte die junge Frau, die mit ihrer Familie aus Aix-en-Provence nach Paris gekommen war, hinzu.

"Wir weinen seit dem 15. April", sagte die Pariserin Danielle mit Blick auf das Datum des verheerenden Brandes. Im vergangenen Jahr habe sie noch an der Messe in Notre-Dame teilgenommen, sagte sie. Ein Lichtblick sei für sie der Notre-Dame-Chor, der trotz des Ortswechsels auch in diesem Jahr den Gottesdienst begleitete.

Nur während der französischen Revolutionsjahre zu Ende des 18. Jahrhunderts wurden in Notre-Dame keine Gottesdienste abgehalten. In den Jahren ab 1803 konnten die Pariser dann aber immer in der Kathedrale Weihnachten feiern - sogar während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg.

Bei dem Brand am 15. April waren das Dach und der Spitzturm der weltberühmten gotischen Kathedrale zerstört worden. Auslöser des Brandes war Ermittlern zufolge vermutlich eine brennende Zigarette oder ein Kurzschluss bei Bauarbeiten am Dach. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Derzeit sind noch die Arbeiten zur Absicherung der Kathedrale im Gang. Der eigentliche Wiederaufbau soll 2021 beginnen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Wiedereröffnung der gotischen Kirche bis 2024 versprochen. Experten halten dies für sehr ehrgeizig.

Die Kathedrale wird derzeit von einem rund 80 Meter hohen Kran überragt. Mit dessen Hilfe wollen Bauarbeiter ab Februar das Metallgerüst für die Bauarbeiten am Dach abbauen, das bei dem Brand teilweise eingeschmolzen war.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Neuer Weinstein-Prozess: Opfer von Ex-Filmproduzent fühlten "sich klein"

Er soll Frauen zum Sex genötigt und gedemütigt haben: Im neu aufgerollten Prozess gegen den früheren US-Filmproduzenten Harvey Weinstein in New York hat die Anklage am Mittwoch dessen mutmaßliche Vergehen gegen drei Frauen geschildert. Weinsteins Anwalt nannte dessen Sexualkontakte dagegen erneut einvernehmlich und seinen Mandanten unschuldig.

Fast 20.000 Menschen nehmen am ersten Tag der Aufbahrung im Petersdom Abschied vom Papst

Zwei Tage nach dem Tod von Papst Franziskus haben die ersten Gläubigen im Vatikan am offenen Sarg Abschied von ihm genommen. Fast 20.000 Menschen strömten am Mittwoch zum Petersdom, wohin der Leichnam des Pontifex am Morgen in einer feierlichen Zeremonie überführt worden war und wo er bis Freitagabend aufgebahrt bleibt. Am Samstag wird Franziskus beigesetzt, die Behörden rechnen mit bis zu 170 ausländischen Delegationen und hunderttausenden Besuchern aus aller Welt. Ab Samstag gilt im Vatikan eine neuntägige Trauerzeit.

Vatikan ruft ab Samstag geltende neuntägige Trauerzeit für Papst Franziskus aus

Nach dem Tod von Papst Franziskus hat der Vatikan eine ab Samstag geltende neuntägige Trauerzeit ausgerufen. Die als "Novendiale" bekannte traditionelle Trauerzeit für den Papst dauere bis zum 4. Mai, teilte der Vatikan am Mittwochabend mit. In dieser Zeit fänden zu Ehren des verstorbenen Kirchenoberhaupts täglich Zeremonien im Petersdom statt.

Zehntausende nehmen Abschied am Sarg von Papst Franziskus im Petersdom

Zwei Tage nach dem Tod von Papst Franziskus haben die ersten Gläubigen im Vatikan am offenen Sarg Abschied von ihm genommen. Zehntausende Menschen strömten am Mittwoch zum Petersdom, wohin der Leichnam des Pontifex am Morgen in einer feierlichen Zeremonie überführt worden war und wo er bis Freitagabend aufgebahrt bleibt. Am Samstag wird Franziskus beigesetzt, die Behörden rechnen mit bis zu 170 ausländischen Delegationen und hunderttausenden Besuchern aus aller Welt.

Textgröße ändern: