Deutsche Tageszeitung - Studien vermuten Fledermäuse und Schlangen als Überträger von neuem Coronavirus

Studien vermuten Fledermäuse und Schlangen als Überträger von neuem Coronavirus


Studien vermuten Fledermäuse und Schlangen als Überträger von neuem Coronavirus
Studien vermuten Fledermäuse und Schlangen als Überträger von neuem Coronavirus / Foto: ©

Das neuartige Coronavirus, das sich derzeit von der chinesischen Millionenmetropole ausgehend verbreitet, könnte wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge durch Fledermäuse oder Schlangen übertragen worden sein. Eine umfassende Analyse der Gensequenz des Virus 2019-nCoV und ihr Vergleich mit anderen Viren habe ergeben, dass Schlangen die wahrscheinlichsten Träger des Virus in freier Wildbahn seien, heißt es in einer Studie, die am Mittwoch im Fachblatt "Journal of Medical Virology" veröffentlicht wurde.

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Dieses Ergebnis müsse aber durch weitere experimentelle Studien überprüft werden, führten die Autoren aus. Bereits am Dienstag erschien im Fachmagazin "Science China Life Sciences" eine Studie, die nach Ähnlichkeiten des neuen Virus mit anderen Erregern suchte. Demnach besteht eine enge Beziehung zwischen dem in Wuhan auftretendem Erreger und einem in Fledermäusen auftretendem Virus.

"Es wäre die logische und naheliegendste Schlussfolgerung, dass Fledermäuse der natürlich Wirt des Wuhan-CoV sind, auch wenn es wahrscheinlich ist, dass es einen oder mehrere Zwischenwirte bei der Übertragungskaskade von Fledermäusen zu Menschen gab", schrieben die Autoren, die an verschiedenen Forschungsinstituten in China arbeiten. Darüber, welche Tiere Zwischenwirte sein könnten, stellten die Wissenschaftler in dem Artikel keine Vermutungen an.

Die beiden Untersuchungen könnten den chinesischen Behörden bei der Suche nach dem Ursprung des neuartigen Coronavirus helfen. Als Ausgangspunkt gilt ein Tiermarkt in Wuhan, auf dem außer Meeresfrüchten auch exotische Wildtiere wie Füchse, Krokodile, Schlangen und Pfaue verkauft werden.

2019-nCoV verursacht mitunter lebensgefährliche Atemwegserkrankungen. Mit dem Erreger steckten sich nach offiziellen Angaben bislang mehr als 570 Menschen an, 17 von ihnen starben. Die meisten Fälle wurden in Wuhan registriert, einige weitere in anderen chinesischen Städten wie Peking sowie in Thailand, Japan, Südkorea, Taiwan und den USA. Im Kampf gegen das Virus wurde Wuhan mittlerweile unter Quarantäne gestellt.

In China wird eine Vielzahl an Wildtieren verspeist, viele gelten als Delikatesse. Der Coronavirus-Typ, der in den Jahren 2002/2003 die gefährliche Atemwegserkrankung Sars verursachte, ging von der Zibetkatze aus. An dem Erreger starben damals 774 Menschen, die meisten in Festland-China und Hongkong.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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