
Umfangreiche Maßnahmen wegen Coronavirus-Infizierten in Nordrhein-Westfalen

Infolge zweier Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Nordrhein-Westfalen sind umfangreiche Maßnahmen wegen möglicher weiterer Ansteckungen nötig. Das infizierte Ehepaar habe seit zwei Wochen am gesellschaftlichen Leben teilgenommen und Menschen anstecken können, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Zahlreiche Kontaktpersonen müssten daher in häusliche Quarantäne. Hauptziel sei, die Infektionsketten zu unterbrechen, betonte Laumann. "Ob es uns gelingt oder nicht, werden wir sehen."
Die Frau sei Kindergärtnerin, weswegen alle Kinder aus dem Kindergarten sowie deren Eltern zu Hause bleiben müssen. Zudem habe das Ehepaar zwei eigene schulpflichtige Kinder, sagte Laumann weiter. Bislang zeigten diese noch keine Symptome. Das Paar suchte außerdem den Angaben zufolge zwei Arztpraxen auf, der Mann sei in der Kölner Universitätsklinik gewesen.
Sämtliche Patienten sowie das Personal der Einrichtungen mit Kontakt zu den Infizierten befänden sich ebenfalls in häuslicher Quarantäne, sagte Laumann. Darüber hinaus unternahmen die beiden demnach jüngst einen Kurzurlaub in die Niederlande, weshalb auch etwa ihr dortiges Hotel kontaktiert wurde. Noch ist den Angaben zufolge völlig unklar, wo die beiden sich ansteckten.
Seit Mittwoch sind alle Schulen und Kindergärten im betroffenen Landkreis Heinsberg geschlossen. Frühestens am Montag sollen sie wieder öffnen.
Der Mann ist nach wie vor schwer erkrankt, sagte der Direktor des Düsseldorfer Universitätsklinikums, Dieter Häusslinger. Er sei weiterhin beatmungspflichtig, wobei sich sein Zustand über Nacht nicht verschlechtert habe. Die Frau sei ebenfalls erkrankt, aber "bei weitem nicht in dem Schweregrad" ihres Manns, sagte Häusslinger.
(W.Budayev--DTZ)