
Sambaschule Viradouro gewinnt Wettbewerb beim Karneval von Rio de Janeiro

Mit ihrer Parade zur Erinnerung an die Sklaverei in Brasilien haben die Tänzer der Schule Unidos do Viradouro den Wettbewerb der besten Sambaschulen beim Karneval in Rio de Janeiro gewonnen. Noch bevor die Juroren die Liste der Preisträger zu Ende verlesen hatte, brachen die Mitglieder der berühmten Sambaschule am Mittwoch in Jubel aus. 1997 hatte die Schule den Wettstreit schon einmal gewonnen.
Ihre Parade beim diesjährigen Karneval in Rio de Janeiro hatten die Viradouro-Tänzer den schwarzen Frauen im Widerstand gegen die Sklaverei in Brasilien gewidmet. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte es in Brasilien Sklaverei gegeben.
Der erste Wagen der Sambaschule bestand aus einem riesigen, mit 7000 Litern Wasser gefüllten Aquarium, in der eine schwarze Meerjungfrau mit goldenem Fischschwanz schwamm. Trainiert worden war die Tänzerin von der einzigen schwarzen Sportlerin in der brasilianischen Nationalmannschaft im Synchronschwimmen, Anna Giulia.
Die Sambaschulen waren am Montag und Dienstag auf dem Sambódromo, der berühmten Tribünenstraße von Rio de Janeiro, vor rund 70.000 Zuschauern aufgetreten. Viele Paraden enthielten kritische Botschaften gegen den seit mehr als einem Jahr regierenden rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro.
(Y.Ignatiev--DTZ)