Deutsche Tageszeitung - Coronavirus-Patientin in den USA verweigerte tagelang einen Virus-Test

Coronavirus-Patientin in den USA verweigerte tagelang einen Virus-Test


Coronavirus-Patientin in den USA verweigerte tagelang einen Virus-Test
Coronavirus-Patientin in den USA verweigerte tagelang einen Virus-Test / Foto: ©

Eine der Coronavirus-Patientinnen in den USA hat tagelang einen Virus-Test verweigert. Erst nach fünf Tagen habe die Frau, bei der der Infektionsweg bislang unklar ist, einer Untersuchung zugestimmt, teilte der Abgeordnete Ami Bera am Donnerstag im US-Kongress mit. Für Aufsehen sorgten zudem Enthüllungen über die Versorgung von Quarantäne-Patienten auf zwei Luftwaffenstützpunkten in Kalifornien: Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden, die die Patienten versorgten, arbeiteten demnach ohne ordnungsgemäße Schutzkleidung und wurden vorab nicht geschult.

Textgröße ändern:

Wie Bera bei einer Kongressanhörung sagte, war die Frau am Mittwoch vergangener Woche ins Davis Medical Center der Universität von Kalifornien eingeliefert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden. Noch am selben Tag hätten die Ärzte die Patientin darum gebeten, eine Probe für einen Coronavirus-Test bei den Gesundheitsbehörden einreichen zu dürfen. Die Frau habe dies aber abgelehnt, weil sie nicht in eines der betroffenen Länder gereist war.

Der Test sei dann erst am Sonntag erfolgt, nachdem sich der Zustand der Frau deutlich verschlechtert habe, berichtete Bera. Die Ärzte mussten den Test demnach mit "Nachdruck" einfordern und "starken Druck" auf die Frau ausüben.

Das positive Testergebnis lag nach Angaben des Abgeordneten erst nach drei Tagen vor. Am Mittwoch hatte die US-Gesundheitsbehörde CDC den Fall dann bekannt gegeben. Es handelt sich demnach um den ersten Coronavirus-Fall in den USA, bei dem der Ansteckungsweg bislang nicht geklärt werden konnte. Die Erkrankte hatte keine bekannten Auslandsreisen unternommen und auch keinen Kontakt zu anderen bekannten Infizierten gehabt.

Bera ist Arzt und hat früher selbst in dem Universitätskrankenhaus in Kalifornien gearbeitet. Er wurde nach eigenen Angaben von früheren Kollegen über den Fall informiert.

In den USA wurden bislang 61 Coronavirus-Fälle gemeldet, 46 der Patienten hatten sich im Ausland infiziert. Sie wurden aus China zurückgeholt oder waren an Bord des in Japan unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" und mussten nach ihrer Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne verbringen.

Wie mehrere US-Medien wie die "Washington Post" und die "New York Times" unter Berufung auf eine interne Beschwerde eines ranghohen Beamten aus dem Gesundheitsministerium berichteten, arbeiteten Ende Januar und Anfang Februar knapp 30 Behördenmitarbeiter auf den beiden Stützpunkten, die keine geeignete Schutzkleidung trugen und vorher keine Schulung bekommen hatten.

Bei einem der beiden Luftwaffenstützpunkte handelt es sich um die Luftwaffenbasis Travis in Solano County, woher auch die Patientin in dem Universitätskrankenhaus stammt. Nach Angaben von Gouverneur Gavin Newsom stehen in Kalifornien mittlerweile 8400 Menschen wegen einer möglichen Coronavirus-Infektion unter Beobachtung.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Ex-Freundin von Rapper Combs beendet Aussage vor Gericht

Im Prozess gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs hat dessen Ex-Freundin Casandra Ventura nach vier Tagen ihre Aussage vor Gericht beendet. Die als "Cassie" bekannte Sängerin musste sich am Freitag in New York nochmal im Kreuzverhör scharfen Fragen von Combs' Verteidigung stellen. Dabei ging es unter anderem um 20 Millionen Dollar (rund 18 Millionen Euro), die sie im Zuge einer zivilrechtlichen Einigung mit dem Rap-Mogul erhalten hatte.

Schwedischer Journalist aus türkischer Haft entlassen

Ein wegen des Vorwurfs der Präsidentenbeleidigung in der Türkei inhaftierter schwedischer Journalist ist nach Angaben der schwedischen Regierung freigelassen worden. Joakim Medin befinde sich auf dem Weg in sein Heimatland, schrieb Ministerpräsident Ulf Kristersson am Freitag im Onlinedienst X. Er werde "in wenigen Stunden" in Schweden landen.

Salman-Rushdie-Attentäter in den USA zu 25 Jahren Haft verurteilt

Fast drei Jahre nach dem Messerangriff auf den Schriftsteller Salman Rushdie in den USA ist der Attentäter zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Mayville im US-Bundesstaat New York verhängte am Freitag die Höchststrafe gegen den 27-jährigen Hadi Matar. Der US-Bürger mit libanesischen Wurzeln hatte im August 2022 bei einer Veranstaltung mindestens zehn Mal auf Rushdie eingestochen und ihn schwer verletzt.

USA: Salman-Rushdie-Attentäter zu 25 Jahren Haft verurteilt

Fast drei Jahre nach dem Messerangriff auf den Schriftsteller Salman Rushdie ist der Attentäter in den USA zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Mayville im US-Bundesstaat New York verhängte am Freitag die Höchststrafe gegen Hadi Matar. Der US-Bürger mit libanesischen Wurzeln hatte im August 2022 bei einer Veranstaltung mindestens zehn Mal auf Rushdie eingestochen und ihn schwer verletzt.

Textgröße ändern: