Deutsche Tageszeitung - US-Immobilienerbe Robert Durst wegen Mordes an enger Freundin vor Gericht

US-Immobilienerbe Robert Durst wegen Mordes an enger Freundin vor Gericht


US-Immobilienerbe Robert Durst wegen Mordes an enger Freundin vor Gericht
US-Immobilienerbe Robert Durst wegen Mordes an enger Freundin vor Gericht / Foto: ©

Der New Yorker Immobilienerbe Robert Durst, dessen mutmaßliche Verbrechen Thema einer Serie des Senders HBO waren, muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten. Am Mittwoch begann im kalifornischen Los Angeles der Prozess gegen den 76-jährigen Multimillionär. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im Dezember 2000 seine enge Freundin Susan Berman in ihrem Haus in Los Angeles mit einem Schuss in den Hinterkopf umgebracht haben.

Textgröße ändern:

Er wollte demnach verhindern, dass die Krimiautorin und Tochter eines Gangsters aus Las Vegas von der Polizei zum Verschwinden seiner Ehefrau Kathleen im Jahr 1982 befragt wird. Auch bei dem Verschwinden seiner Frau steht Durst unter Verdacht. Der Immobilienerbe weist die Vorwürfe zurück.

Die Beweise machten deutlich, dass Berman ihren Mörder gekannt und ins Haus gelassen habe, sagte der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt John Lewin den Geschworenen in seinem Eröffnungsplädoyer. Am Tatort fanden die Ermittler demnach keine Spuren eines Einbruchs oder Kampfes.

Der Mörder habe zudem eine kryptische Notiz mit Bermans Adresse und dem Wort "Leiche" an die Polizei von Beverly Hills geschickt, erklärte Lewin. Dursts Verteidiger räumten ein, dass ihr Mandant den Zettel geschrieben habe. Dies bedeute aber nicht, dass er Berman getötet habe.

Durst war im März 2015 in einem Hotelzimmer in New Orleans festgenommen worden - nur wenige Stunden vor Ausstrahlung des Finales der HBO-Fernsehdokumentation "The Jinx: The Life and Deaths of Robert Durst" ("Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst").

Darin hatte Durst offenbar unbeabsichtigt eine Art Mordgeständnis abgelegt. Der Multimillionär war sich offenbar nicht bewusst, dass das Mikrofon angeschaltet war, als er die Toilette aufsuchte. Dabei murmelte er vor sich hin: "Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle umgebracht, natürlich."

Durst hatte 2001 in Texas seinen Nachbarn in einer Auseinandersetzung erschossen und dessen Leiche zerstückelt. Zwei Jahre später wurde er aber überraschend wegen Notwehr freigesprochen. Durst hatte ausgesagt, seinen Nachbarn versehentlich beim Gerangel um die Waffe erschossen zu haben. Zum Zeitpunkt des Mordes lebte der Multimillionär unter falschem Namen in Texas und gab sich als stumme Frau aus.

Der Prozess in Los Angeles wird voraussichtlich mehrere Monate dauern.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Kalifornien: Tote bei Absturz von Kleinflugzeug in San Diego

In der Stadt San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien sind beim Absturz eines Kleinflugzeugs mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Feuerwehr sprach am Donnerstag von "mehr als einem Todesfall". Unklar sei bisher, wie viele Menschen sich an Bord des Fliegers befunden hätten, sagte der stellvertretende Feuerwehrchef Dan Eddy.

Nach tödlichen Angriff in Washington: Israel erhöht weltweit Sicherheitsmaßnahmen

Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor diplomatischen Vertretungen Israels weltweit angeordnet. Er reagierte damit am Donnerstag auf den Angriff vor dem Jüdischen Museum in Washington, bei dem der Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky und die US-Bürgerin Sarah Lynn Milgrim am Vorabend getötet worden waren. Der mutmaßliche Schütze wurde festgenommen, er rief bei der Festnahme "Free, Free Palestine" (Freiheit für Palästina). Der Angriff sorgte international für empörte Reaktionen.

Lebenslange Haft nach Axtmord und Zerstückelung von Leiche in Hessen

Das Landgericht im hessischen Kassel hat einen 29-Jährigen wegen eines Mordes und der Zerstückelung der Leiche mit einer Axt zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Überzeugung des Gerichts tötete er seinen Mitbewohner im vergangenen Juni, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der 29-Jährige mit der Axt auf das schlafende Opfer eingeschlagen hatte.

Ursache für Gondelunglück in Horb mit drei Toten: Drahtseil verfing sich

Die Ermittler haben erste Hinweise auf die Ursache des Gondelunglücks bei Horb am Neckar, bei dem am Dienstag drei Bauarbeiter tödlich verunglückten. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass sich das Stahlseil der Transportgondel mit den Arbeitern während der Fahrt nach oben an querlaufenden Drahtseilen verfangen habe und im weiteren Verlauf gerissen sei, teilten die Polizei in Pforzheim und die Staatsanwaltschaft Rottweil am Donnerstag mit.

Textgröße ändern: