Deutsche Tageszeitung - Immer mehr Länder schließen ihre Grenzen und Schulen

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Immer mehr Länder schließen ihre Grenzen und Schulen


Immer mehr Länder schließen ihre Grenzen und Schulen
Immer mehr Länder schließen ihre Grenzen und Schulen / Foto: ©

Wegen der Corona-Pandemie schließen immer mehr Länder ihre Grenzen und Schulen - das öffentliche Leben wird zusehends eingeschränkt. Neben mehreren deutschen Bundesländern verfügten am Freitag weitere europäische Staaten den kompletten Ausfall des Unterrichts. Österreich erließ strikte Vorschriften für den Einzelhandel und die Gastronomie. Tschechien und die Ukraine schließen ihre Grenzen komplett. Auch Lateinamerika schottet sich zusehends ab, in den USA verfügten ersten Bundesstaaten Schulschließungen.

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Weltweit stieg die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf mehr als 5000. Die meisten Todesfälle gab es in China, Italien und dem Iran. Auf dem chinesischen Festland kamen 3176 Menschen ums Leben. In Italien waren es 1016. Im Iran starben nach neuesten Angaben 514 Menschen. Das war nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein Anstieg um 85 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden - dem höchsten seit Beginn der Krise in dem Land.

Um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, verschärften mehrere europäische Staaten ihre Maßnahmen nochmals deutlich: In Österreich soll der Einzelhandel von Montag an außer im Lebensmittelverkauf, bei Apotheken, Tankstellen und Kiosken pausieren. Restaurants, Cafés und Bars dürfen ab diesem Tag nur noch bis 15.00 Uhr geöffnet bleiben, wie die Regierung in Wien mitteilte.

Auch der Flugverkehr wurde eingeschränkt. Die Flugverbindungen nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz wurden ausgesetzt. Ferner ordnete die Regierung an, zwei Gebiete im Bundesland Tirol wegen der weltweiten Epidemie abzuriegeln.

Frankreich verbot am Freitag alle Versammlungen von mehr als hundert Menschen. Präsident Emmanuel Macron hatte am Donnerstagabend in einer Rede an die Nation bereits die Schließung aller Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten ab Montag angekündigt. Die Coronavirus-Pandemie sei die "schlimmste Gesundheitskrise, die Frankreich seit einem Jahrhundert erlebt" habe, sagte der Staatschef.

Auch Portugal schließt wegen der Ausbreitung des Coronavirus ab Montag alle seine Schulen bis zu den Osterferien. Belgien seinerseits schließt alle Schulen, Cafés und Restaurants. Auch alle Kundgebungen würden "unabhängig von ihrer Größe" abgesagt, sagte Ministerpräsidentin Sophie Wilmès nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats.

Tschechien verhängt im Kampf gegen das Coronavirus ab Montag einen kompletten Reisebann. Ausländer dürfen ab dem 16. März nicht mehr einreisen, Tschechen nicht mehr ausreisen, wie die Regierung in Prag mitteilte. Auch die Ukraine schloss ihre Grenzen für Ausländer für zwei Wochen. Schulen, Kindergärten und Universitäten werden geschlossen.

In Dänemark räumte das Parlament im Eilverfahren dem Gesundheitsministerium weitreichende Befugnisse ein, um die Ausbreitung des Virus im Land einzudämmen. Unter anderem können nun Versammlungen von mehr als hundert Menschen untersagt sowie Infizierte gezwungen werden, sich behandeln zu lassen.

Angesichts der Entwicklung in Europa schottet sich nach den USA nun auch Lateinamerika zunehmend ab. Die Staaten Argentinien, Bolivien, Paraguay, Peru und Venezuela kündigten am Donnerstag vorübergehende Verbote von Flügen aus Europa an.

In den USA hatte Präsident Donald Trump Trump am Mittwoch ein einmonatiges Einreiseverbot für Reisende aus Europa angekündigt. Konkret betrifft es Nicht-US-Bürger, die sich in den vergangenen zwei Wochen im Schengenraum aufgehalten haben. Das Verbot tritt am Freitag um Mitternacht in Kraft.

Zudem schlossen in den sechs US-Bundesstaaten Ohio, Michigan, Oregon, Maryland, Kentucky und New Mexico die Schulen für mindestens zwei Wochen. Dies betrifft Millionen von Schülern und stellt ärmere Familien vor Probleme - viele setzen bei der Versorgung ihrer Kinder auf das kostenlose oder subventionierte Schulessen.

In den USA wurden bis Freitag mehr als 1700 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Mindestens 40 Patienten starben. Allerdings dürfte die wahre Zahl der Infizierten viel höher liegen. Derzeit werden nur wenige Menschen getestet, weil es vielerorts an Tests fehlt.

(O.Tatarinov--DTZ)

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