
Logopäde wegen Missbrauchs behinderter Jungen zu über elf Jahren Haft verurteilt

Wegen schweren sexuellen Missbrauchs von behinderten Jungen hat das Landgericht Würzburg einen Logopäden zu elf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Außerdem verhängte das Gericht am Montag ein lebenslanges Berufsverbot gegen den 38 Jahre alten Mann für die Behandlung Minderjähriger. Mit der Strafe blieb das Gericht rund zweieinhalb Jahre unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung des geständigen Manns hatte auf neun Jahre und neun Monate Haft plädiert.
Erst in seinem letzten Wort vor der Urteilsverkündung wandte sich der Angeklagte an die Familien seiner Tatopfer. Nach Angaben eines Gerichtssprechers sagte er, er habe sich vorher nicht ausdrücklich entschuldigt, weil es keine Entschuldigung für seine Taten gebe.
Er sei sich aber seiner Schuld und des Schadens bewusst, den er den Kindern, deren Angehörigen, seinen Mitarbeitern, seinen Ehemann und auch seinen Pflegekindern verursacht habe. Sein "egoistisches Verhalten" tue ihm sehr leid, er bereue es.
Der Mann hatte die hochgradig behinderten Jungen in ihrer Kita und in seiner Praxis sexuell missbraucht. Außerdem machte er Filme und Fotos von seinen Taten und verbreitete diese im sogenannten Darknet.
Der Fall sorgte unter den Eltern der betroffenen Kitas für große Sorgen. Lange war unbekannt, welche und wie viele Kinder von den Missbrauchstaten betroffen waren.
Mittlerweile steht fest, dass die Tatserie von 2012 bis zum Auffliegen des Manns im vergangenen Jahr dauerte und sieben Jungen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren Opfer des Manns waren.
(O.Tatarinov--DTZ)