Proteste und Ausschreitungen in Mexiko nach Tod eines Mannes in Polizeigewahrsam
In Mexiko ist es nach dem Tod eines von der Polizei festgenommenen Mannes zu Protesten und Ausschreitungen gekommen. Dutzende Menschen gingen am Donnerstag in der westmexikanischen Stadt Guadalajara im Bundesstaat Jalisco auf die Straße, um Gerechtigkeit nach dem offenbar gewaltsamen Tod von Giovanni López zu fordern, wie in örtlichen Fernsehsendern zu sehen war. Dabei steckten vermummte Demonstranten zwei Streifenwagen in Brand und beschädigten das Gebäude der Regionalregierung.
Giovanni López, ein junger Bauarbeiter, war bereits Anfang Mai von der Polizei festgenommen worden - Berichten zufolge weil er in der Corona-Pandemie keine Maske getragen habe. Seine Familie machte den Vorfall erst diese Woche bekannt.
Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zum Tod des jungen Mannes ein. Ihr zufolge wurde López wegen eines Verwaltungsvergehens festgenommen und starb wahrscheinlich an Schlägen nach seiner Festnahme.
Enrique Alfaro, der Gouverneur des Bundesstaates Jalisco, versprach, dass die Schuldigen zur Verantwortung gezogen würden. "Wir werden keinen Machtmissbrauch zulassen, geschweige denn Menschenrechtsverletzungen", erklärte er im Onlinedienst Twitter.
Der mexikanische Star-Regisseur Guillermo del Toro schloss sich den Protesten in Onlinenetzwerken an. "Nach über einem Monat gibt es keine Antwort, keine Verhaftung", kritisierte der Oscar-Preisträger.
(O.Tatarinov--DTZ)