
Neue Unwetterwarnung für Japan nach verheerenden Überschwemmungen

Die Unwetter in Japan lassen nicht nach: Nach den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen mit mindestens 50 Toten im Westen des Landes veröffentlichte die japanische Meteorologiebehörde am Dienstag eine Unwetterwarnung für den Südwesten. Dort drohten Starkregen und Erdrutsche, aber auch landesweit "steigen die Risiken", erklärte die Behörde und verhängte die zweithöchste Warnstufe.
Seit dem Beginn der starken Regenfälle am Samstagmorgen starben mindestens 50 Menschen, wie Regierungssprecher Yoshihide Suga bestätigte. Die Opferzahl werde vermutlich noch steigen. Berichten zufolge gebe zwei weitere Tote, mehr als ein Dutzend Menschen würden weiterhin vermisst.
"Es ist ein Rennen gegen die Zeit", sagte Yutaro Hamasaki, ein Vertreter der am stärksten betroffenen Region Kumamoto, der Nachrichtenagentur AFP. Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte die Verdoppelung der Rettungshelfer auf 80.000 an, darunter auch Polizisten, Feuerwehrleute sowie Soldaten und Mitglieder der Küstenwache.
Über die Ufer getretene Flüsse haben Brücken zerstört und Straßen in Seen verwandelt. Rettungskräfte können daher sich daher nur mit Schlauchbooten oder Hubschraubern fortbewegen.
In einer Grundschule in der Stadt Omuta mussten Dutzende Kinder und ihre Lehrer über Nacht im oberen Stockwerk des Gebäudes ausharren, nachdem das Erdgeschoss voll Wasser lief.
Japan steckt mitten in der Regenzeit. In der Zeit kommt es immer wieder zu Überschwemmungen und Erdrutschen, doch hat der Klimawandel die Lage weiter verschärft. 2018 starben allein in den jetzigen Überschwemmungsgebieten mehr als 200 Menschen.
(W.Uljanov--DTZ)