Deutsche Tageszeitung - US-Kleinstadt druckt in Corona-Krise ihr eigenes Geld

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US-Kleinstadt druckt in Corona-Krise ihr eigenes Geld


US-Kleinstadt druckt in Corona-Krise ihr eigenes Geld
US-Kleinstadt druckt in Corona-Krise ihr eigenes Geld / Foto: ©

Die US-Kleinstadt Tenino hat eine kreative Lösung für die Umsatzeinbrüche ihrer Geschäftsleute in der Corona-Krise gefunden - und ihr eigenes Geld gedruckt. Bürgermeister Wayne Fournier sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Geld werde an Bedürftige in der Stadt ausgegeben. Jeder der 1800 Bürger habe Anspruch auf Hilfen im Wert von bis zu 300 "Tenino-Dollar" (266 Euro) im Monat. Die ungewöhnliche Idee geht auf ein Modellprojekt aus dem vergangenen Jahrhundert zurück.

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"Wir haben Anrufe von vielen Geschäften bekommen, die nicht wussten, ob sie durchhalten können", sagte Fournier. Daraufhin habe die Stadt kurzerhand beschlossen, eigenes Geld an Bedürftige zu verteilen - gedruckt auf dünnen Holzbrettchen.

Möglich wurde dies durch die Druckerpresse im Stadtmuseum. Insgesamt wurden dort Banknoten im Wert von 10.000 Dollar gedruckt. Wer wegen der Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten ist, wird mit bis zu 300 "Tenino-Dollar" im Monat unterstützt. Abgebildet auf den Holz-Noten ist der frühere Präsidenten George Washington sowie die lateinische Übersetzung für: "Wir haben es unter Kontrolle."

Die Stadt legt den "Tenino-Dollar", den manche Bewohnerin in Anlehnung an den Bürgermeister auch "Wayne-Dollar" nennen, nicht zum ersten Mal auf. Bereits in den 1930er Jahren kam diese Maßnahme zum Einsatz, als die Wirtschaft während der Großen Depression einbrach. Aus Mangel an Dollar-Scheinen wurde damals auf Fichtenrinde gedruckt.

Die Währung gilt nur innerhalb der Stadtgrenzen. Sie soll den US-Dollar nicht ersetzen, sondern als zusätzliche Währung genutzt werden. Das US-Finanzministerium wollte sich zu der alternativen Währung nicht äußern.

Die USA sind das am schwersten von der Corona-Krise betroffene Land der Welt. Mehr als 134.000 Menschen starben an den Folgen einer Corona-Infektion, mehr als 3,24 Millionen Menschen haben sich angesteckt. Auch die wirtschaftlichen Folgen sind verheerend. Im Juni lag die Arbeitslosigkeit bei 11,1 Prozent - eine der höchsten Raten seit der Großen Depression.

Unterstützer alternativer Währungen hoffen, dass aus dem Konzept eine landesweite Bewegung wird. "Wenn sich das organisch im ganzen Land ausbreitet, könnte es dabei helfen, uns vor einer ernsten Rezession zu bewahren", sagte Fournier.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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