Deutsche Tageszeitung - Elf Tote bei Hochhausbrand in Tschechien

Elf Tote bei Hochhausbrand in Tschechien


Elf Tote bei Hochhausbrand in Tschechien
Elf Tote bei Hochhausbrand in Tschechien / Foto: ©

Bei einem möglicherweise durch Brandstiftung ausgelösten Feuer in einem mehrstöckigen Wohnblock in Tschechien sind elf Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Kinder. Ein Verdächtiger wurde laut Polizei am Samstag nach dem Brand in Bohumin im Osten des Landes festgenommen.

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Unter den Todesopfern seien fünf Menschen, die im Panik aus einem Fenster im zwölften Stock gesprungen seien, sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstag. 13 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt.

Das Feuer brach laut Feuerwehr in einer Wohnung in der elften Etage des 13 Stockwerke hohen Wohnturmes aus. In der betroffenen Etage kamen sechs Menschen ums Leben, darunter ein Kind. Obwohl die Feuerwehr sehr schnell vor Ort gewesen sei und mit den Löscharbeiten begonnen habe, seien während ihres Einsatzes fünf Menschen aus einem Fenster im darüber liegenden Stockwerk gesprungen.

Die Polizei geht von Brandstiftung aus, wie Polizeichef Tomas Kuzel dem tschechischen Fernsehen sagte. Ein Verdächtiger wurde nach seinen Worten festgenommen. Kuzel zog einen Vergleich zu einem Fall im Jahr 2013, als ein Mann eine Gasexplosion in einem Wohnhaus verursacht hatte, bei der drei Kinder und zwei weitere Bewohner sowie er selbst starben. Berichten zufolge hatte er seine Nachbarn gehasst.

"Es ist ähnlich", sagte Kuzel mit Blick auf den Fall. Auch damals habe der Täter mehrere Wohnungen zerstört und viele Menschen getötet. Feuerwehrchef Vladimir Vlcek sagte im tschechischen Fernsehen, das Feuer in Bohumin habe sich ungewöhnlich schnell ausgebreitet. "So ein Feuer betrifft normalerweise zunächst nur einen Raum, aber dieses hier hat eine ganze Wohnung getroffen, alle Zimmer sind ausgebrannt", schilderte er.

Laut Vlcek ist unklar, warum die Bewohner im zwölften Stock aus dem Fenster sprangen, obwohl ihre Wohnung nicht brannte. "Wir hätten nur ein paar Dutzend Sekunden gebraucht, um das Sprungkissen aufzupumpen, und der Fall hätte nicht so tragische Folgen gehabt", sagte er.

(Y.Leyard--DTZ)

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