Deutsche Tageszeitung - Deutschland und USA wegen Hongkongs strikter Corona-Regeln besorgt um ihre Bürger

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Deutschland und USA wegen Hongkongs strikter Corona-Regeln besorgt um ihre Bürger


Deutschland und USA wegen Hongkongs strikter Corona-Regeln besorgt um ihre Bürger
Deutschland und USA wegen Hongkongs strikter Corona-Regeln besorgt um ihre Bürger

Wegen der strengen Corona-Maßnahmen in Hongkong sind Länder wie Deutschland in Sorge um ihre Bürger in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Das deutsche Generalkonsulat in Hongkong stellte dort lebende Deutsche auf "harte Wochen" ein und sagte ihnen Unterstützung zu. Die USA rieten am Mittwoch von Reisen nach Hongkong ab, unter anderem wegen des Risikos, dass die Behörden Eltern und Kinder wegen einer Corona-Infektion trennen.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Es "stehen uns harte Wochen in Hongkong bevor", schrieb die deutsche Generalkonsulin in Hongkong, Stefanie Seedig, in einem Schreiben an ihre Landsleute, das AFP vorlag. "Unklare Massentests, Quarantäneeinrichtungen, die an Lager erinnern, Maskenpflicht beim Joggen, die Ausreise von Freunden, abgesperrte Spielplätze" sorgten für Beunruhigung, die "sehr verständlich" sei. Wegen daraus resultierender vermehrter Ausreisepläne habe das deutsche Generalkonsulat sein Terminangebot ausgeweitet, hieß es in dem auf Dienstag datierten Schreiben weiter.

Das Generalkonsulat ging darin auch auf das Risiko ein, dass Kinder wegen einer Corona-Infektion von ihren Eltern getrennt werden. Die Bundesregierung habe ihre Sorge darüber bereits vor ein paar Tagen der Pekinger Regierung übermittelt.

Hongkong wird derzeit von seiner mit Abstand schlimmsten Corona-Infektionswelle seit Pandemiebeginn heimgesucht. Hongkongs Null-Covid-Strategie ist angesichts zehntausender Neuinfektionen täglich sowie überlasteter Krankenhäuser und Quarantäneeinrichtungen praktisch gescheitert. Die Stadtregierung schloss zuletzt auch Ausgangssperren nach dem Vorbild chinesischer Städte nicht mehr aus.

In den vergangenen zwei Monaten wurden bei knapp 7,5 Millionen Einwohnern mehr als 280.000 Corona-Infektionen registriert - gegenüber 12.000 in den beiden Jahren davor. Allein am Mittwoch wurden Rekordstände von 55.353 Corona-Neuinfektionen und 117 Todesopfer gemeldet.

Damit lag die Zahl der täglichen Corona-Toten in Hongkong erstmals im dreistelligen Bereich. Obwohl es sich um die vergleichsweise weniger tödliche Omikron-Variante handelt, ist die Sterberate in Hongkong relativ hoch, da vor allem die Ältesten in der Bevölkerung nicht geimpft sind.

Berichte über die Trennung von Eltern und Kindern bei der Einreise hatte es bereits länger gegeben. In jüngster Zeit hatten jedoch Fälle von kleinen Babys, die nach positiven Tests von ihren Eltern getrennt wurden, für Empörung gesorgt. Die Gesundheitsbehörden begründeten das Verbot nicht infizierter Eltern in Krankenhäusern mit Platzproblemen. Die Konsulate Großbritanniens und Australiens haben deshalb nach eigenen Angaben bereits bei der Stadtregierung protestiert.

Das US-Außenministerium sprach wegen Hongkongs strikter Corona-Maßnahmen eine Reisewarnung aus. "In einigen Fällen wurden Kinder in Hongkong, die positiv getestet wurden, von ihren Eltern getrennt und in Isolation gehalten, bis sie die Anforderungen des örtlichen Krankenhauses erfüllen", nannte das US-Konsulat in Hongkong als einen der Gründe.

Das US-Außenministerium warnte außerdem, dass Reisende in Hongkong möglicherweise einem verpflichtenden Corona-Test unterzogen werden könnten. Dies hatte Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam bereits für März angekündigt. Das genaue Datum wurde bislang nicht mitgeteilt. Das deutsche Generalkonsulat kündigte für die Zeit der Massentests einen zusätzlichen lokalen Notdienst für deutsche Staatsbürger an.

Unklar ist, wie die Regierung mit positiv Getesteten verfahren will. Experten der Universität Hongkong haben berechnet, dass schätzungsweise 1,7 Millionen Hongkonger - etwa ein Viertel der Bevölkerung - sich in der aktuellen Welle bereits infiziert haben. Während die Stadtregierung weiterhin darauf beharrt, dass Infizierte sich nicht in ihren Wohnungen isolieren dürfen, warnen die Experten, dass selbst die neuen, improvisierten Quarantäneeinrichtungen nicht ausreichen dürften.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Starkes Übergewicht: Kinder aus ärmeren Familien deutlich häufiger betroffen

Kinder aus ärmeren Familien sind häufiger stark übergewichtig als Mädchen und Jungen aus wirtschaftlich besser gestellten Schichten. Bei Kindern aus sozial schwachen Familien wurde die Diagnose Adipositas im Jahr 2023 zu rund 36 Prozent häufiger gestellt, wie Daten der Krankenkasse DAK belegen, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlagen. Bei Mädchen ist dieser Trend mit 39 Prozent noch ausgeprägter als bei Jungen.

Gesundheitsminister wollen Schutz vor Gewalttaten durch psychisch Kranke verbessern

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen den Schutz vor Gewalttaten durch psychisch kranke Menschen durch eine bessere Vernetzung von Betreuungsstrukturen verbessern. Notwendig sei ein "ganzheitlicher Ansatz", erklärten sie am Donnerstag im thüringischen Weimar zum Abschluss ihrer Jahreskonferenz. Zudem forderten sie ausreichend Geld für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Krankenhäuser fordern Milliarden-Soforthilfe noch vor Sommerpause

Angesichts der Finanznöte vieler Kliniken hat die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) eine Soforthilfe von der neuen Bundesregierung gefordert. Um ein weiteres Kliniksterben abzuwenden, bräuchten die Krankenhäuser noch vor der Sommerpause eine "Soforthilfe von vier Milliarden Euro", um die Kostensteigerungen aufzufangen, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). 80 Prozent der Kliniken schrieben aktuell rote Zahlen, und seit Anfang 2022 hätten knapp 80 Standorte Insolvenz angemeldet.

Medien: Interner Bericht belastet Spahn bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffung

Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild