Deutsche Tageszeitung - Arztpraxen erzielten 2021 rund 72 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen

Arztpraxen erzielten 2021 rund 72 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen


Arztpraxen erzielten 2021 rund 72 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen
Arztpraxen erzielten 2021 rund 72 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen / Foto: © AFP/Archiv

Arztpraxen haben im vorvergangenen Jahr im Durchschnitt fast drei Viertel ihrer Einnahmen aus Abrechnungen mit Krankenkassen erzielt. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden. Der Anteil lag demnach bei rund 72 Prozent, etwa ein Viertel oder knapp 25 Prozent kamen 2021 dagegen aus Privatabrechnungen und fast vier Prozent der Einnahmen aus sonstigen Tätigkeiten.

Textgröße ändern:

Die Werte beziehen sich laut Bundesamt auf Einzel- und Gemeinschaftspraxen sowie sogenannte medizinische Versorgungszentren. Zahnarztpraxen generierten demnach im vergangenen Jahr mit knapp 53 Prozent einen deutlich geringeren Anteil ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen. Bei den ebenfalls gesondert erfassten psychotherapeutischen Praxen lag der Anteil mit 90 Prozent höher.

Die durchschnittlichen Einnahmen je Arztpraxis lagen 2021 demnach bei 756.000 Euro bei durchschnittlichen Aufwendungen von 420.000 Euro, was einem Erlös von 336.000 Euro entsprach. Dieser Wert waren den Statistikern zufolge aber stark durch Arztpraxen mit sehr hohen Einnahmen und Aufwendungen verzerrt.

Der Erlös ist demnach auch nicht mit dem Gewinn gleichzusetzen, da Zahlungen etwa für die Alters- oder Krankenversicherung der Inhaber abgezogen werden müssen. Zu beachten war auch, dass in Arztpraxen laut Statistik im Schnitt 9,8 Menschen beschäftigt waren - es also nicht nur um Einzelpraxen geht.

Der Reinertrag von Zahnarztpraxen mit ihren durchschnittlich ebenfalls 9,8 Beschäftigten war mit 281.000 Euro im vorvergangenen Jahr demnach geringer. Psychotherapeutische Praxen erzielten einen Reinerlös von durchschnittlich 91.000 Euro. In diesen arbeiteten laut Bundesamt aber im Schnitt auch nur 1,8 Menschen, sie waren also viel kleiner als Arzt- oder Zahnarztpraxen.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Starkes Übergewicht: Kinder aus ärmeren Familien deutlich häufiger betroffen

Kinder aus ärmeren Familien sind häufiger stark übergewichtig als Mädchen und Jungen aus wirtschaftlich besser gestellten Schichten. Bei Kindern aus sozial schwachen Familien wurde die Diagnose Adipositas im Jahr 2023 zu rund 36 Prozent häufiger gestellt, wie Daten der Krankenkasse DAK belegen, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlagen. Bei Mädchen ist dieser Trend mit 39 Prozent noch ausgeprägter als bei Jungen.

Gesundheitsminister wollen Schutz vor Gewalttaten durch psychisch Kranke verbessern

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen den Schutz vor Gewalttaten durch psychisch kranke Menschen durch eine bessere Vernetzung von Betreuungsstrukturen verbessern. Notwendig sei ein "ganzheitlicher Ansatz", erklärten sie am Donnerstag im thüringischen Weimar zum Abschluss ihrer Jahreskonferenz. Zudem forderten sie ausreichend Geld für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Krankenhäuser fordern Milliarden-Soforthilfe noch vor Sommerpause

Angesichts der Finanznöte vieler Kliniken hat die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) eine Soforthilfe von der neuen Bundesregierung gefordert. Um ein weiteres Kliniksterben abzuwenden, bräuchten die Krankenhäuser noch vor der Sommerpause eine "Soforthilfe von vier Milliarden Euro", um die Kostensteigerungen aufzufangen, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). 80 Prozent der Kliniken schrieben aktuell rote Zahlen, und seit Anfang 2022 hätten knapp 80 Standorte Insolvenz angemeldet.

Medien: Interner Bericht belastet Spahn bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffung

Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Textgröße ändern: