Deutsche Tageszeitung - Marburger Bund dringt auf Reformen bei Krankenhäusern und Rettungsdienst

Marburger Bund dringt auf Reformen bei Krankenhäusern und Rettungsdienst


Marburger Bund dringt auf Reformen bei Krankenhäusern und Rettungsdienst
Marburger Bund dringt auf Reformen bei Krankenhäusern und Rettungsdienst / Foto: © AFP/Archiv

Der Ärztinnen- und Ärzteverband Marburger Bund dringt auf die Umsetzung von Reformen bei Krankenhäusern und Rettungsdienst. Die Bundesregierung müsse die geplante Krankenhausreform nun zügig ins Gesetzgebungsverfahren bringen, hieß es am Wochenende in einem Beschluss der Hauptversammlung des Verbands in Berlin. Zudem forderte der Marburger Bund eine bessere Vernetzung aller Strukturen der Rettungskette.

Textgröße ändern:

Mit Blick auf die Krankenhäuser hieß es in dem Beschluss: "Wir brauchen funktionale, bedarfsgerechte Strukturen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Nur dann wird es auch gelingen, dauerhaft medizinische und pflegerische Fachkräfte für die Krankenhausversorgung zu gewinnen." Jede weitere Verzögerung des Reformprojekts von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) drohe die aktuell schwierige Lage noch weiter zu verschärfen. Derzeit gebe es wegen des Stillstands eine massive Verunsicherung, doch die "Krankenhäuser brauchen dringend Planungssicherheit".

Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, mahnte in diesem Zusammenhang auch mehr finanzielle Mittel an. "Eine solche Transformation kostet Zeit, Nerven und Geld", erklärte Johna. "Wir brauchen einen Transformationsfonds im hohen zweistelligen Milliardenbereich", forderte sie weiter.

Zur Rettungskette hieß es: "Um Notaufnahmen zu entlasten, sollten in die Rettungsdienstkette auch Vertragsarztpraxen integriert werden, die in der Lage und bereit sind, während der Praxiszeiten Notfalltermine anzubieten und somit vom Rettungsdienst direkt angefahren werden können." Dies könne Krankenhäuser entlasten, wenn deren Ressourcen "zur Versorgung des individuellen Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vonnöten sind".

Vorschläge, Notärztinnen und -ärzte in bestimmten Fällen durch zusätzlich qualifizierte Sanitäterinnen und Sanitäter zu ersetzen, lehnte der Marburger Bund ab. "Jeder Patient hat gerade im akuten Notfall das Recht auf eine ärztliche Versorgung", hob der Verband der angestellten und beamteten Medizinerinnen und Mediziner hervor. Weiter forderte dieser auch einen Abbau von Bürokratie im Gesundheitswesen.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

RKI-Daten: Knapp zwei Drittel der Erwachsenen bewerten eigene Gesundheit als gut

Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland fühlt sich rundum gesund. Im Jahr 2024 schätzten knapp zwei Drittel (64,2 Prozent) ihre allgemeine Gesundheit als sehr gut oder gut ein, wie aus am Freitag vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Anteil sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozentpunkte.

Flug von Gran Canaria nach Hamburg: Eurowings-Passagier stirbt an Bord

Während eines Eurowings-Flugs von Gran Canaria nach Hamburg ist ein Passagier an Bord an den Folgen eines medizinischen Notfalls gestorben. Wie die Fluglinie am Freitag in Köln mitteilte, landete die Maschine deshalb am Sonntag außerplanmäßig im spanischen Bilbao. Die Besatzung reanimierte den Passagier demnach umgehend. Er starb aber vor der Landung.

Umfrage: Mehrheit der Beschäftigten will Arbeitszeit auf acht Stunden begrenzen

Beschäftigte in Deutschland sprechen sich einer Umfrage zufolge mehrheitlich für eine Begrenzung ihrer Arbeitszeit aus. 72 Prozent der Befragten wollen ihre tägliche Arbeitszeit dabei auf maximal acht Stunden begrenzen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag in Berlin mitteilte. DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisierte eine mögliche Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes angesichts dessen als "kontraproduktiv" und als "einseitige Verschiebung zulasten der Beschäftigten".

Hessisches Landeskriminalamt warnt vor berauschenden Liquids in E-Zigaretten

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat vor Liquids mit berauschenden Inhaltsstoffen in E-Zigaretten und Vapes gewarnt. Sie seien mit hochwirksamen und schnell abhängig machenden synthetischen Cannabinoiden versetzt, teilte das LKA am Donnerstag in Wiesbaden mit. Beim Konsum drohten massive gesundheitliche Nebenwirkungen. Die vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten Liquids seien unter Namen wie "Görke", "Baller-Liquid" oder "Klatsch-Liquid" erhältlich.

Textgröße ändern: